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The Surge 2

Entwickler: Deck13
Publisher: Focus Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 54,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One, Xbox One X

Inhalt:

The_Surge_2

Das „Soulsborne-Genre“ hat viele Anhänger, die stets jedem Anflug von Frust widerstehen. Gerade die bockschweren Kämpfe fanden enormen Anklang. Mittlerweile hat dieses Spielprinzip durch seinen Erfolg nicht nur viele Titel bekommen, es hat sich mit der Zeit leider auch abgenutzt. Nicht jeder Genre-Vertreter wurde von der Community gut angenommen. Auch die deutschen Entwickler von Deck 13 haben bereits 2017 mit The Surge ein knallhartes Action-RPG abgeliefert. Mit einem futuristischen Setting hat man sich damals deutlich von der Soulsreihe abgegrenzt. Zwei Jahre später folgt jetzt der Nachfolger mit The Surge 2. Ob das beliebte Kampfsystem erneut für Begeisterung gepaart mit dutzenden Toden sorgen kann?



Meinung:

Story und das „Soulsborne“-Genre
Nach einem kurzen Intro an Bord eines Flugzeugs und dessen Absturz offenbart The Surge 2 bereits vor dem eigentlichen Spielstart eine erste Neuerung zum Vorgänger. Während man im ersten Teil noch den querschnittsgelähmten, männlichen Charakter Warren steuerte, kann man sich jetzt seinen eigenen Charakter mittels Editor erstellen. Selbstverständlich sind auch beide Geschlechter spielbar. Schließlich erwacht man nach langem Koma auf einer Krankenstation eines Gefängnisses, ohne jede Rüstung, lediglich mit einem Nachthemd bekleidet. Jetzt gilt es, aus dieser Einrichtung auszubrechen. Im Zuge dessen werden die grundlegende Steuerung und das Kampfsystem grob erklärt, dazu aber später mehr. Nach dem Verlassen der Einrichtung betritt man die Stadt Jericho-City. Chaos herrscht, denn die Nanoseuche hat die Bevölkerung befallen. Die restlichen Einwohner kämpfen ums Überleben, während die Regierung die gesamte Stadt in Quarantäne versetzt hat. Natürlich liegt es an uns, der Sache auf den Grund zu gehen und außerdem Hintergründe über die seltsamen Visionen, in denen ein Mädchen zu sehen ist, herauszufinden.

Zugegeben, das alles klingt spannender, als es in Wahrheit ist. Die Story wird während des gesamten Spiels jedoch nur grob erzählt, teilweise über Audiologs, teilweise über NPCs, wirklich fesselnd wird sie jedoch nicht wirklich. Doch auch Dark Souls glänzt auf den ersten Blick nicht mit herausragend erzählter Story, vielmehr steht das hervorragende Kampfsystem und das Gameplay im Allgemeinen im Vordergrund. So auch in The Surge 2.

Jericho-City
Als Schauplatz hat Jericho-City mit seinen Gebieten einiges zu bieten. Die Welt ist deutlich offener als noch im ersten Teil. Jede Menge versteckter Items und NPCs wartet in den Gassen der Stadt. Wer gründlich sucht, wird also auch belohnt. Während das Vorankommen anfangs noch langsam und vorsichtig abläuft und unerforschte Wege immer risikoreich sind, ändert sich die Sache im Spielverlauf enorm. Die Orientierung fällt mit der Zeit deutlich leichter, man kennt die lauernden Gegner, man fühlt sich beinahe wohl. Außerdem geht nichts über das Gefühl, nach einer längeren Passage ohne Speicherpunkt plötzlich eine Abkürzung zur letzten MediBay (den Speicherpunkten im Spiel) freizuschalten.

Weg mit den Gliedmaßen
Das große Thema in diesem Action-RPG ist natürlich das Kampfsystem. Zuerst einmal kommt der Gegner in den Fokus. Im nächsten Schritt wird dann Kopf, Körper, ein Arm oder Bein anvisiert. Hat man die Lebensleiste ordentlich mit normalen und starken Angriffen bearbeitet, kann man mit einem getimten, brutalen Finishing-Move das jeweilige Körperteil abtrennen. Kopflose Attacken sind allerdings nicht zu empfehlen, vielmehr ist geduldiges Lernen der gegnerischen Bewegungen sinnvoll. Andernfalls bekommt man ordentlich aufs Maul und landet am letzten Speicherpunkt. Es sei denn, man hat die Verteidigungsmanöver gut einstudiert. Herkömmliches Blocken bringt auf Dauer aber keinen Erfolg, gezieltes Blocken der jeweiligen Angriffe, gepaart mit einem guten Konter, ist da deutlich effektiver. Allerdings erfordert das auch viel Übung, um die Manöver in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Alternativ reicht auch einfaches Ausweichen, doch auch dieses Vorgehen muss im richtigen Moment geschehen.

Das Kampsystem hat es also, wie gewohnt, in sich, zumal ein Tod den Charakter zurück zur letzten MediBay bringt. Die eingesammelten Ressourcen sind dann natürlich auch weg, wobei uns eine letzte Chance bleibt, das Zeug unter ablaufender Zeit wieder einzusammeln. Scheitert man am Weg dahin abermals, sind die Ressourcen endgültig verloren.

Leveln, looten, craften...
Schnell und beidhändig oder doch lieber wuchtige Zweihänder? The Surge 2 bietet für jeden die passende Waffe. Auch bei Rüstungen gibt es mehrere Sets, die bei Vervollständigung mit interessanten Boni belohnen. Bis dahin ist Sammeln gefragt! Hat der Gegner eine interessante Waffe? Dann muss wohl die Waffenhand dran glauben! Ist ein Rüstungsteil brauchbar? Weg mit dem Körperteil! Dadurch kommt man einerseits an den entsprechenden Bauplan für den Gegenstand, andererseits bekommt man Materialen zur Verbesserung der vorhandenen Gegenstände. So bastelt man sich Stück für Stück seine Wunschausrüstung zusammen. Gelingt ein Finishing-Move nicht, lassen Gegner zumindest die Ressource „Tech-Scrap“ fallen – im Grunde das Pendant zu den „Seelen“ in Dark Souls. Damit lässt sich der Charakter an der MediBay hochleveln und die Kernleistung verbessern. Diese ist essentiell, denn stärkere Ausrüstung und Verbesserungen verbrauchen mehr davon und können daher auch nur mit ausreichend Kernleistung getragen werden. Außerdem steigert man durch ein höheres Level die Lebensenergie, Ausdauer oder Akku-Effizienz.

Gibt es an einer Passage oder bei einem Boss kein Weiterkommen? So bleibt jederzeit die Möglichkeit, den Charakter entsprechend zu verbessern. Ein Waffenwechsel geht im zweiten Teil ebenso leicht von der Hand, da ein Trainieren der einzelnen Waffenklassen nicht mehr nötig ist, wie es noch im Vorgänger der Fall war. Das Sammeln mag auf den ersten Blick nach "Grind" aussehen, doch The Surge 2 beweist, dass auch „Farmen“ absolut spaßig sein kann. Mit einer Waffenverbesserung oder einem vervollständigten Rüstungsset als Motivation wirkt es an keiner Stelle langatmig.

Knüppelharte Bosse
Schwierige Bosskämpfe stehen im Spielverlauf einige bevor. Geduld, Übung und vor allem Frustresistenz sind gefragt, um dabei als Sieger hervorzugehen. Beständiges Lernen der Angriffsmuster, ausweichen oder blocken im richtigen Moment… und trotzdem scheitert man unzählige Male. Selten kommt dabei allerdings der "Ich-hab-keinen-Bock-mehr"-Gedanke auf. Vielmehr wird bereits die Herangehensweise für den nächsten Versuch überlegt. Ein Versuch noch… OK, ein Versuch noch… Genauso spielt sich ein Bosskampf. Und tatsächlich: Hat man die Bewegungsabläufe ausreichend studiert und den richtigen Zeitpunkt für einen sicheren Angriff gefunden, dann fällt jeder noch so übermächtig scheinende Gegner.

Trotz interessanter Fähigkeiten der Riesen bleibt keiner davon extrem im Kopf hängen. Auch schwierige Kämpfe bleiben einem nicht sonderlich lange in Erinnerung. Womöglich ist das auch dem eher sterilen Mech-Setting geschuldet. Zumindest konnten in diesem Punkt andere „Soulslike“-Spiele mit deutlich mehr Wiedererkennungswert bei den Bossgegnern punkten.

Kein Augenöffner, aber durchaus ansehnlich
The Surge 2 gewinnt sicherlich keinen Schönheitspreis. Dafür sind die Gesichtszüge der Charaktere zu detailarm und Texturen teilweise unscharf. Das Gute daran ist, dass es auch nicht in dieser Preiskategorie antritt. Natürlich wäre Triple-A Highend-Grafik in jedem Spiel wünschenswert, doch lieber davon weniger und dafür ein ausgeklügeltes Gameplay-System. Fotorealistische Langeweile in Videospielen begeistert wohl auch nur wenige Spieler. Das hat sich womöglich auch Deck 13 gedacht, denn während man grafisch vielleicht nicht ganz up-to-date ist, weiß das flüssige und gut durchdachte Kampfsystem dafür umso mehr zu unterhalten.



Fazit:
Bereits der erste Teil von The Surge war für mich sehr erfrischend. Die Spiele von From Software waren zwar stets hervorragend, das Setting hat sich mit der Zeit aber auch abgenutzt. Da kam das Spiel von Deck 13 gerade richtig. Mit dem zweiten Teil haben sich die Entwickler auch die Kritik von damals zu Herzen genommen und an den richtigen Schrauben gedreht. Wenngleich noch immer die Story nicht wirklich fesselt und die Grafik kein Blockbuster-Niveau erreicht, habe ich das alles an keiner Stelle vermisst. Die Spielmechanik trägt das Spiel von ganz allein. Extrem knackig durch heftige Kämpfe, toll animierte Finisher und ein motivierendes Sammel- und Crafting-System – mehr braucht es für mich nicht. Selbst „grindige Stellen“ machen absolut Spaß. Phasenweise sammelte ich einfach weiter, obwohl ich längst hätte weiterlaufen können. All das erreicht das Spiel durch sein hervorragendes Kampfsystem. Die Bossgegner sind zwar nicht ganz so ikonisch und brennen sich nicht ins Gehirn, doch die Kämpfe haben es enorm in sich. Auch das Gefühl nach dutzenden Versuchen, einem Gegner gekonnt auszuweichen, ihn zu treffen und schließlich zu besiegen, ist immer noch unbeschreiblich. Letztlich hat mir die Vielfalt an Waffen, Rüstung und Verbesserungsgegenständen super gefallen und mich sehr lang zum Experimentieren und Testen gebracht. Ich bin eindeutig der wuchtige Zweihänder-Typ!

The Surge 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Renner

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.375 Grafik: 7.75
Sound: 8.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.375
  • Offenere, interessantere Spielwelt als noch im Vorgänger
  • Weiter verbessertes Kampfsystem
  • Motivierendes Crafting-System
  • Genregetreu hoher Schwierigkeitsgrad
  • Grafik und speziell Gesichtszüge eher mittelmäßig
  • Story ist absolut zweitrangig

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Rezension vom: 02.10.2019
Kategorie: Action
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