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The Unicorn Princess

Entwickler: Caipirinha Games
Publisher: bigben Interactive

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 30 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Switch, Xbox One

Inhalt:
logo

Es ist kurz vor Weihnachten und die Hersteller bemühen sich um die Gunst der Kinder. Stereotypisch springen vor allem kleine Mädchen stark auf Pferde, Einhörner und Prinzessinnen an. Da liegt es doch nahe, ein Spiel zusammenzuschustern, das all diese Elemente vereint und ein garantierter Hit sein sollte, sofern man nur ein Quäntchen Anstrengung einfließen lässt. Kann das denn so schwer sein? The Unicorn Princess sagt: "Challenge accepted!"

Meinung:


Lena wohnt mutterseelenallein auf einem Gestüt mit etlichen zugenagelten Türen. Was zunächst etwas gruselig klingt, ist vermutlich nur der Faulheit der Programmierer geschuldet. Jedenfalls reitet Lena den lieben langen Tag mit ihrem Pferd durch die leeren Felder ihrer Umgebung, in der es auch ein kleines Dorf mit etwa 20 Häusern und knapp fünf Einwohnern gibt. Nachdem Lena, hilfsbereit wie sie ist, verspricht ein entlaufenes Häschen wiederzufinden, lässt sie sich von den unablässigen Rufen eines Einhorns ablenken und in die Traumwelt entrücken. Diese Traumwelt ist übrigens gut daran zu erkennen, dass sie genauso aussieht wie die echte Welt. Hier wurden dem Wächter der Traumwelt seine drei Ausrüstungsgegenstände gestohlen, die Lena wagemutig von den Dieben zurückholen soll.

Was möchte die Zielgruppe?
Zunächst einmal sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass Unicorn Princess als Zielgruppe ganz klar auf kleine Mädchen ausgelegt ist. Der Pressetext verspricht einen meisterhaften Mix aus Pferdesimulation und Abenteuer sowie viele Anpassungsmöglichkeiten der Pferde und des eigenen Avatars. Da kommt der erste Dämpfer bereits direkt zu Beginn des Spiels. Nicht nur, dass es keinerlei Einführung in die Geschichte gibt, sondern direkt ein ausgedehntes Tutorial anfängt - die Spielfigur ist außerdem starr vorgegeben. Ihr Name ist und bleibt Lena, sie hat blonde Haare, behält ihr blondes Gesprächsportrait auch, wenn man die Haarfarbe wechseln möchte, und wird von einer grausig dilettantischen Sprecherin vertont. Anpassungsmöglichkeiten beschränken sich auf ein paar überschaubare Sets von Shirts, Hosen und Schuhen. Auf diese Art fühlt sich niemand in das Spiel involviert.

Bei den Pferden, von denen es im ganzen Spiel lediglich sechs zur Auswahl gibt, von denen man fünf erst teuer erstehen muss, sieht die Sache ähnlich aus. Zaumzeug, Sattel und Satteldecken gibt es in ein paar scheußlichen Farben und das war's. Zum Glück überhäufen sowohl die Dorfbewohner als auch Einhorn Unica Lena mit Geld. Du hast mir meinen entlaufenen Hasen zurückgebracht? Hier hast du 500 Dollar! Du bringst mir eine geschnitzte Figur, die ich an die unsichtbaren Touristen verkaufen will? Hier sind 1000 Dollar! Die marktwirtschaftlichen Fähigkeiten der Dorfbewohner sind wahrlich bewundernswert.

Was ist eine Offene Welt eigentlich?
Als Hauptfeature wird die Offene Welt angegeben, die sich auf dem Rücken der Pferde erkunden lässt. Erkunden ist leider aber auch alles, was man dort machen kann. Es gibt nichts zu finden, was nicht direkt mit der einen, aktuell verfügbaren Aufgabe zu tun hat. Weite Felder, hier und da mal ein Hügel und durch die Mitte fließt ein Fluss, der aus einem Wasserfall entspringt. Das könnte mit viel gutem Willen gerade noch ausreichend sein, wenn die Grafik nicht unter aller Sau wäre. Die starren Pferdemodelle sind dabei noch der beste Aspekt. Lena sieht aus, als hätte sie in eine Steckdose gefasst, und trägt in der Traumwelt ein nicht austauschbares Prinzessinnenkleid aus Rüschen in augenkrebserregendem Rosa. Animationen sind kaum vorhanden, Lena sitzt nicht richtig auf ihrem Pferd und sie kann entweder im Schneckentempo gehen oder viel zu schnell laufen. Die groben Umgebungsgrafiken kommen maximal aus der PS2-Ära und schaffen es dennoch, bei der kleinsten Bewegung der Kamera zu ruckeln. Achja, ich vergaß: auf der Packung steht, dass die Grafik für XBox One X optimiert wurde, was immerhin der beste Gag ist, den Unicorn Princess zu bieten hat.

Wie definiert sich eine Mission?
Doch was für Abenteuer erlebt Lena denn nun? Eine Story sucht man leider vergeblich. Lena trifft auf das einfallsreich benannte Einhorn Unica, das sie in die Traumwelt mitnimmt und ihr dort von dem Wächter und seinen verlorenen Dingen berichtet. Wer der Wächter ist, wer ihn bestohlen hat, was das für die Traumwelt bedeutet oder sonstige Infos bleiben für immer ein Geheimnis. Lenas Aufgaben bestehen aus einem sich immer wiederholenden Loop. Zuerst muss einem Dorfbewohner geholfen werden, indem meistens ein paar Dinge in der Umgebung eingesammelt werden müssen. Glücklicherweise werden diese auf der Karte markiert, da man sie sonst im Matsch der Grafik niemals finden würde. Nach erledigter Arbeit ruft Unica alle paar Sekunden nach Lena und hört erst auf, wenn man sie gefunden hat. Welch wundervolle Offene Welt. Dann muss in der Traumwelt ein "Rennen" absolviert werden, bei dem Lena auf Unica durch eine Reihe von Ringen reiten muss. Es gibt weder ein Zeitlimit noch Gegner bei diesem "Rennen", sodass es fast unmöglich ist, zu versagen. Deswegen gibt es für ein solches Versagen wohl auch ein Achievement. Danach wird wieder einem Dorfbewohner geholfen und anschließend gilt es, in der Traumwelt einen Teil der Ausrüstung des Wächters zu finden. Wird sein Schild gesucht, werden in einem großen Gebiet etliche Schilde verteilt, von denen nur einer der richtige ist. Da auch die Entwickler erkannt haben, dass diese Suche mit der verwaschenen Grafik unnötig kompliziert ist, leuchtet der richtige Schild so stark, dass man ihn schon aus der Entfernung sieht. Dieser Loop wird dreimal wiederholt, bis man alle Gegenstände gesammelt hat. Daraufhin verliert der Wächter seine Ausrüstung noch einmal und man muss alle drei Teile erneut zusammensuchen, dieses Mal jedoch auf der kompletten Karte. Was für ein Spaß! Das hat lediglich 45 Minuten an monotonem Durchreiten der leeren Gegend gedauert. Dann ist das Spiel auch schon nach knappen drei Stunden plötzlich mit einem "Danke fürs Spielen"-Standbild zu Ende.

Was fange ich mit Pferden an?
Abenteuer und Anpassungsmöglichkeiten sind also ein Griff ins Klo, wie steht es denn dann mit der Pferdesimulation? Im Tutorial wird Lena beigebracht, wie sie ihr Pferd kämmt und wäscht und die Hufe säubert. Gekämmt und gewaschen wird durch wildes Herumfuchteln mit dem jeweiligen Hilfsmittel, bei den Hufen muss zumindest ein wenig genauer gezielt werden. In den drei Stunden, die das Spiel gedauert hat, musste genau einmal ein solches Reinigungsprogramm vorgenommen werden, was man auch auf jeden Fall erledigen sollte. Wird das Pferd zu schmutzig, wird es ungehalten und weigert sich zu springen oder schnell zu rennen. Und das Letzte, was man in dieser Offenen Welt möchte, ist ein Pferd, das nicht schnell rennt. Erfahrungen mit echten Pferden hat jedenfalls keiner der Entwickler gemacht. Lena sitzt nicht korrekt im Sattel, steigt nicht vernünftig ab und die Pferde unterscheiden sich lediglich im Aussahen voneinander.



Fazit:
The Unicorn Princess ist ein Un-Spiel. Während richtige Spiele Vergnügen und Unterhaltung bringen sollen, saugt The Unicorn Princess jegliches Leben aus seinem Opfer heraus. Die Grafik ist gleicht der eines PS2-Spiels, die Dialoge sind grauenhaft geschrieben und vertont und es kann mir niemand erzählen, dass sich auch nur einer der Entwickler hingesetzt und über die immer gleichen Minispiele gesagt hat: "Jep, das macht Spaß." Ob es nun die stupiden Ringrennen oder die noch stupideren Gegenstandssuchen sind, hier entsteht nicht einmal ein Fünkchen an Unterhaltung. Ich hoffe, dass kein kleines Mädchen unterm Weihnachtsbaum dieses Un-Spiel findet, denn auch diese Zielgruppe hat es verdient, ernst genommen und nicht mit schnell hingeschludertem Schund abgefertigt zu werden. Sowohl die 30€ für die Konsolenversionen als auch die 20€ auf Steam sind in jedem anderen Spiel besser angelegt.

The Unicorn Princess - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Helena Lichtmeß

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 2 Grafik: 2.00
Sound: 2.00
Steuerung: 3.00
Gameplay: 1.00
Wertung: 2
  • Nach 3 Stunden ist es rum
  • Grausige Grafik
  • Schlechter Sound
  • Hakelige Steuerung
  • Nervtötende Aufgaben
  • Leere Welt

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Rezension vom: 03.12.2019
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 2.5 (2 Stimmen)
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