Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch
Inhalt:
Bereits im letzten Jahr wurde Dead or School nach einer fehlgeschlagenen Crowdfunding-Kampagne auf dem PC herausgebracht, bevor es seinen Weg auf PS4 und Switch fand. Allerdings wurde der Titel auf den Konsolen nur in Japan veröffentlicht. Dank der dennoch enthaltenen englischen Sprachunterstützung erfreute es sich aber gerade auf der Regional Code-freien Switch unter den Importspielern als Geheimtipp. Nun hat sich Marvelous gefunden, um das Spiel auch im Westen auf den Konsolen zu veröffentlichen.
Meinung:
100 Jahre nach einem atomaren Krieg gegen fiese Mutanten, den die Menschheit verloren hat, lebt diese nun nur noch in kleinen Grüppchen unter der Erde. Hisako, die Tochter der Anführerin eines solchen Camps, macht es sich aber zur Aufgabe, die Oberwelt wieder im Namen der Menschheit einzunehmen. Sie treibt dabei nur ein Gedanke an: Anschließend möchte sie mit neuen Freunden etwas besuchen, das man "Schule" nennt und in dem man Spaß hat und zusammen lernt und spielt!
Ab in die Schule! Die Geschichte fängt abgedreht an und geht auch immer so weiter. Die Menschheit in Dead or School hat vergessen, wie das Leben an der Oberfläche war und nur bruchstückhafte Erinnerungen erzählen noch von traumhaften Eissorten, schicken Kleidern und eben jenem Ding, das sich Schule nennt. Diese Naivität, die vor allem Hisako an den Tag legt, sprüht vor Charme und zieht sich durch die gesamte Geschichte hindurch. Eine wirklich tiefgehende Story bekommen wir hier allerdings nicht. Sie dient lediglich als Mittel zum Zweck, um eine Ausrede für die Action zu haben und zwischendurch das Geschehen durch ein paar Gags aufzulockern.
Bis an die Zähne bewaffnet Das Gameplay bietet ordentliche Action mit einer guten Portion Metroidvania. Hisako kämpft sich durch die verschiedenen Regionen des Untergrunds, um Quests zu erfüllen, Gegenstände zu finden und Überlebende zu retten. Durch neue Überlebende bekommt sie neue Fähigkeiten, mit denen sie in der Regel neue Gebiete betreten kann, indem beispielsweise verschüttete Tunnel wieder freigeschaufelt oder störende Steine zertrümmert werden können. Ihrer Gegner entledigt Hisako sich mit Hilfe ihrer drei ausgerüsteten Waffen. Sie kann eine Nahkampfwaffe (Schwerter, Hämmer und Äxte), eine leichte Fernwaffe (Handpistolen, Maschinengewehre oder Shotguns) und eine schwere Fernwaffe (Raketenwerfer oder Scharfschützengewehre) mit sich führen und zwischen diesen frei wechseln. Jede Aktion, seien es nun Angriffe oder Ausweichrollen und Sprünge, kostet Ausdauer, sodass Hisako stets auf ihren Haushalt achten muss. Fernwaffen werden in Twin Stick Shooter-Manier abgefeuert, während bei Nahkampfwaffen ein Knopfdruck eher hilft.
RPG-Elemente Die Gegner lassen Waffen und Komponenten regelmäßig fallen, mit denen entweder das aktuelle Arsenal ausgetauscht oder aufgewertet werden kann. Jede Waffe kann im Level gesteigert oder mit zusätzlichen Fähigkeiten ausgestattet werden, sofern die nötigen Komponenten und das entsprechende Kleingeld vorhanden sind. Überflüssige Gegenstände lassen sich in ihre Einzelteile zerlegen, um wenigstens die Komponenten nutzen zu können. Wurde genug Erfahrung angesammelt, steigt Hisako im Level auf und kann sich in den drei Fertigkeitsbäumen zu den drei Waffenarten fortbilden. Hier gibt es neue Skills, mehr Leben und Ausdauer oder andere Fähigkeiten. Neue Skills werden dabei in Form eines kurzen Videos vorgestellt, was ungemein praktisch ist.
Indie-Einschränkungen Dead or School wurde von einem drei Mann starken Team entwickelt, weswegen ein paar Abstriche zu erwarten sind. Während Doujinshi Mangaka Ryouhei “Mokuseizaiju” Ono dafür sorgt, dass die Charakterdesigns vor Fanservice kaum zu bremsen sind und vor allem die kurzen Zwischensequenzen, Event Standbilder und Dialogfiguren optisch überzeugen können, sieht die Umgebungsgrafik recht simpel und eintönig aus. Auch die Gegnerdesigns sind - mit Ausnahme von den spektakulären Bossen - eher einfach gehalten und die 2.5D-Darstellung der Level sowie die Tatsache, dass Hisako oftmals verdammt winzig auf dem Bildschirm ist, kann dazu führen, dass Sprünge nicht richtig ausgelotet werden können, was frustrierend sein kann. Wer sich an dem übergroßen HUD stört, kann es aber auch ausblenden, um ein wenig mehr vom Geschehen sehen zu können. Der Sound ist deutlich zweigeteilt. Die spärliche Sprachausgabe liegt auf Japanisch vor und manche Stellen wurden mehr schlecht als recht ins Englische übersetzt. Während die Musik stellenweise richtig gut ist und mit einem Mix aus traditionell japanischen Stücken, hartem Rock und ein wenig Pop auftrumpft, sind einige Soundeffekte hart an der Schmerzgrenze.
Fazit:
Dass trotz fehlgeschlagener Crowdfunding-Kampagne noch ein komplettes Spiel bei Dead or School herausgekommen ist, ist wirklich bemerkenswert. Man merkt dem Spiel sein Indie-Budget zwar vor allem in der Umgebungsgrafik und den Sounds an, aber das actionreiche Gameplay mit den drei austauschbaren Waffen, die RPG-Elemente und die Metroidvania-Karten sowie die hübschen Charakterdesigns sorgen dafür, dass sich Dead or School für Fans von Anime-Action auf jeden Fall lohnt.
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