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F1 2020

Entwickler: Codemasters
Publisher: Codemasters

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 48,73 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
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Normalerweise ist die Formel 1-Saison beim Erscheinen des offiziellen Spiels zur Rennserie schon im vollen Gang. Dieses Jahr ist allerdings vieles anders. Aufgrund der Corona-Krise startete die Saison sehr viel später, sodass das Spiel beinahe pünktlich zum Saisonstart erschien. Welche Auswirkungen die Krise sonst noch auf das Spiel hat und was uns Neues erwartet, erfährst Du wie immer in unserem Test.

Meinung:

Die Corona-Krise hat den Sport hart getroffen. Vor allem der Motorsport litt sehr darunter. Viele Rennserien starteten erst sehr viel später in die Saison, so auch die Formel 1. Normalerweise sollte der Saisonauftakt schon Mitte März in Australien erfolgen. Doch kurz vor dem Start entschied man sich, den Saisonstart zu verschieben. Es folgte eine Reihe an Absagen, Terminverschiebungen und Neuansetzungen, weshalb der nahezu zeitgleiche Release zum Saisonauftakt auch nicht das einzige Kuriosum am diesjährigen Formel 1-Spiel ist, denn aufgrund der zahlreichen Terminänderungen wird man auch erstmals nicht die reale Saison nachfahren können. Im Spiel enthalten sind nämlich sämtliche vorgesehenen Rennen, inklusive Zandvoort, auf dem der Niederlande Grand Prix sein Comeback feiern sollte, sowie der nagelneue Hanoi Street Circuit, auf dem am 05. April eigentlich die Premiere des Vietnam Grand Prix ausgetragen werden sollte (beides sind übrigens Rennkurse, die noch nie zuvor in einem F1-Spiel enthalten waren). Stattdessen stehen nun aber Kurse auf dem Kalender (bzw. sind aktuell vorgesehen), die vorher gar nicht eingeplant waren, wie etwa Mugello oder Portimao. Natürlich sind diese kurzfristig in den Rennkalender genommenen Strecken nicht Teil des Spiels, weshalb man erstmals in der Geschichte der Formel 1-Spiele nicht die originale Saison nachfahren kann – zumindest ist dies aktuell der Stand, denn ob die Kurse später noch nachgereicht werden, ist bisher noch nicht bekannt.
Was für die Kurse gilt, gilt gleichermaßen auch für die Rennteams, denn auch hier gab es kurzfristige Veränderungen. Williams hat aufgrund eines Sponsor-Wechsels eine andere Lackierung und Mercedes fährt im Zuge der Black Lives Matter-Proteste anstatt im klassischen Silber in einer schwarzen Lackierung. Während Williams auch im Spiel bereist in seinem neuen Look glänzt, muss man sich bei Mercedes noch ein wenig gedulden. Ich denke aber, dass es sich nur noch um ein paar Tage drehen wird, bis man auch Hamilton und Bottas in der originalen Lackierung fahren sieht.

Sei dein eigener Teamchef
Nachdem wir nun bereits so viel über Besonderheiten von F1 2020 gesprochen haben, wollen wir auch endlich auf die echten Neuerungen zu sprechen kommen, die die Spieler dieses Jahr erwarten und davon gibt es tatsächlich einige.
Die für viele Spieler wohl aufregendste Neuerung dürfte dabei mit Sicherheit der ganz neue „My Team“-Modus sein. In diesem sitzt man mit einem eigens erstellten Fahrer nicht nur hinter dem Lenkrad, sondern fungiert gleichzeitig als Teamchef seines eigenen Formel 1-Teams. Als jener muss man dann nicht nur Sponsoren und einen Motorenlieferanten finden, sondern auch einen Teamkollegen, der das zweite Cockpit übernimmt. Zudem muss man auch Ingenieure anheuern und sie beauftragen, was sie als nächstes erforschen sollen. Letzteres funktioniert dabei über den aus den letzten Jahren bereits bekannten F&E-Techtree, in dem man in vier verschiedenen Abteilungen (Antrieb, Strapazierfähigkeit, Chassis, Aerodynamik) zahlreiche Weiterentwicklungen in Auftrag geben kann. Die Punkte, die für die Forschung nötig sind, erfährt man sich, ebenfalls wie in den letzten Jahren, wieder durch seine Rennplatzierungen bzw. durch spezielle Aufgaben, die man in den freien Trainings absolviert.
Die besondere Herausforderung am neuen „My Team“-Modus besteht darin, dass man, im Gegensatz zur normalen Karriere, in der man ja auch direkt im Mercedes starten kann, ein eher schwaches Auto hat und sich erst über besagte Entwicklungen innerhalb der nächsten zehn Jahre langsam aber stetig an die Spitze der Formel 1 fährt. Dieser neue Modus ist also eher etwas für Formel 1-Fans mit langem Atem.
Wer schnellen Erfolg haben möchte, kann natürlich, wie gesagt, in der normalen Karriere starten und sich dort direkt für einen Platz bei einem Topteam entscheiden. Wer will, kann aber auch hier seine Herausforderung suchen und entweder in einem Hinterbänkler-Team starten oder sich sogar zunächst von der Formel 2 in die Königsklasse hocharbeiten. Hier kann man nun übrigens auch eine ganze oder eine sechs Rennen lange Saison verbringen, anstatt nur an drei Rennen teilzunehmen.

Endlich wieder Split-Screen
Eine weitere Neuerung oder besser gesagt ein Wiedersehen feiert der Split-Screen-Modus. Dieser wurde in den letzten Jahren von den allermeisten schmerzlich vermisst und ist nun endlich wieder da, weshalb man wieder Duelle auf der Couch austragen kann.
Es ist aber auch noch genauso möglich, wie gewohnt online gegen andere anzutreten. Hier stehen einem neben Ranglisten- und nicht Ranglisten-Rennen auch Ligen und wöchentliche Events zur Auswahl.
Für echte Profis gibt es zudem noch den Menüpunkt „F1 eSports“, unter dem man an Events teilnehmen oder anstehende eSport-Veranstaltungen verfolgen kann.

Legendäre Boliden
Wer lieber allein für sich fährt, hat neben den beiden Karrieren auch noch die Möglichkeit, einen einzelnen Grand Prix, Zeitfahren oder verschiedene Meisterschaften auszufahren. Bei Letzterem stehen einem neben der aktuellen Formel 1- und der letztjährigen Formel 2-Meisterschaf auch eine verkürzte F1-Sprintmeisterschaft mit sechs Grand Prix und die sogenannte F1-Welttour (mit einer Auswahl von Strecken aus dem vollen Rennkalender) zur Verfügung. Außerdem, und das ist vor allem für langjährige F1-Fans besonders interessant, kann man hier auch eine klassische Meisterschaft und eine kurze Serie von Rennen auf einigen der legendärsten historischen Strecken der Formel 1-Geschichte (Italien, Brasilien, Großbritannien, Belgien und Monaco) starten. Das wirklich interessante hierbei sind die Wagen, die man jeweils steuert. Dabei handelt es sich nämlich um klassische Wagen von 1988 bis 2010. Unter anderem kann man so beispielsweise den 1988er McLaren MP4/4, in dem Ayrton Senna Weltmeister wurde, den '92er Williams FW14 von Nigel Mansell, Mika Häkkinens legendären 1998er McLaren Silberpfeil oder den Brawn GP BGP 001, in dem Jenson Button 2009 ganz überraschend Weltmeister wurde, steuern. Insgesamt stehen einem hier 16 unterschiedliche historische Wagen zur Auswahl, die auch alle ihre typischen Fahrverhalten mit sich bringen. Gerade das macht das Fahren mit diesen alten Boliden teilweise zu echten Herausforderungen.
Käufer der Schumacher-Deluxe-Edition dürfen zudem noch in vier ikonische Fahrzeuge des siebenfachen Weltmeisters steigen (1991er Jordan 191, 1994er Benetton B194, 1995er Benetton B195 und den 2000er Ferrari F1-2000) und sich zusätzlich dazu auch noch über ein exklusives Michael Schumacher In-Game-Modell, seine Rennanzüge sowie Helmdesigns und eine der berühmten Michael Schumacher-Siegerposen als einzigartige Podiumsanimation freuen.


Viele kleinere Neuerungen
Das Fahrverhalten führt uns aber auch direkt zur nächsten Neuerung von F1 2020. Um es Einsteigern noch leichter zu machen, gibt es nun unter den Fahrhilfen nämlich nicht nur die bekannte Auswahl, sondern auch den neuen „Gelegenheitsrennfahrer“-Reiter, in dem ungeübte Fahrer nur bestimmte Fahrhilfen ein- oder ausschalten können. Alle anderen Fahrhilfen, die das Rennerlebnis beim Ausschalten erschweren würden (wie etwa ERS, Getriebe, Traktionskontrolle, Anti-Blockier-System) sind hier nicht auswählbar und immer eingeschaltet. Wer auf diese Fahrhilfen verzichten möchte, kann diese aber auch im Reiter „Standard“ ganz nach Belieben ein- oder ausschalten.
Neben diesen großen und offensichtlichen Neuerungen, gibt es aber auch kleinere, die man eventuell erst auf den zweiten Blick erkennt. So kann man nun zum Beispiel auf den Konsolen das erste Mal das HUD ganz nach eigenen Vorlieben einstellen. Möchte man bestimmte Informationen etwas größer oder gar nicht angezeigt bekommen? Kein Problem. Auch das Verschieben von Anzeigen an eine andere Stelle ist möglich.
Eine weitere scheinbar kleine, aber dann doch sehr nützliche Neuerung ist die, dass die Abstände zwischen den einzelnen Autos nun nicht mehr nur in Sektoren angezeigt werden, sondern als Live-Timing. So kann man genau sehen, in welchen Kurven man gegen seine Kontrahenten Zeit verliert oder gewinnt, was bei knappen Rennen manchmal entscheidend sein kann.
Selbiges gilt auch für den Rückspiegel, den man sich nun optional anzeigen lassen kann und der einem vor allem im Vergleich zum Vorjahr, als dieser nur in bestimmten Kameraperspektiven verfügbar und zudem sehr klein war, eine sehr viel bessere Übersicht verschafft.
Des Weiteren hat Codemasters am Straßensystem geschraubt, weshalb dieses nun fairer ist. Zusätzlich dazu kann man im Menü auch einstellen, wie genau die Commissioner hinschauen sollen. Obwohl all dies durchaus hilft und zumindest zu hohe Zeitstrafen dadurch endlich Geschichte sind, ist das Strafensystem bei weitem noch nicht perfekt. Denn leider ist es mir noch immer einige Male passiert, dass ich eine Strafe bekam, obwohl mir der Hintermann ins Heck gefahren ist. Solche Strafen sind wirklich ärgerlich und werden hoffentlich auch bald behoben. Etwas, was nach einem kleinen Eingriff nun nahezu perfekt funktioniert und vor allem sehr viel einfacher zu verstehen ist, ist das ERS. Konnte man dieses im Vorjahr noch stufenweise einstellen, können wir es diesmal per einfachem Tastendruck ein- oder ausschalten, was sehr viel schneller von der Hand geht.


An Grafik und Sound wurde wenig getan
Wie jedes Jahr hat Codemasters auch dieses Jahr aber nicht nur an Modi und Features gearbeitet, sondern auch wieder an der Fahrphysik geschraubt. Dies spürt man vor allem in den Kurvenein- und Ausfahrten, in denen die Autos nun noch ruhiger auf der Strecke liegen.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Fahrphysik wieder sehr gut ist und einem aufgrund der sehr simulationslastigen Ausrichtung, vor allem bei ausgeschalteten Fahrhilfen, einiges abverlangt. Dennoch darf man es nicht mit einem Assetto Corsa Competizione vergleichen, das ich erst kürzlich testen durfte und das eine reinrassige Simulation ist. Dennoch ist auch die Fahrphysik in F1 2020 alles andere als arcadig und die bisher beste in einem Formel 1-Spiel.
Die kleinsten Veränderungen sind dieses Jahr bei der Grafik und Präsentation auszumachen. Bis auf ein paar neue Gesichtsanimationen (die aber auch nicht drüber hinwegtäuschen, dass die Bewegungen der Fahrer auf dem Podium noch immer sehr steif wirken) und ein paar neue Kameraeinstellungen vor und nach den Rennen gibt es hier eigentlich nichts Neues. Wirklich tragisch ist das aber nicht, schließlich war sowohl die Grafik als auch die Präsentation, mit ihren Streckenvorstellungen und der Blick in die Startaufstellung schon im letzten Jahr sehr gut. Gleiches gilt ebenso für den Sound, weshalb es wenig verwunderlich ist, dass sich auch hier, abgesehen von den neuen Motorensounds, nicht viel getan hat.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Bei Sportspielen, die jedes Jahr erscheinen, stellt sich immer die Frage, ob es die Entwickler geschafft haben, mehr als nur ein Update herauszubringen. Im Fall von F1 2020 kann man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Denn neben den aktuellen Teams und Fahrern (und dem eigentlich geplanten Rennkalender samt neuen Strecken) hat Codemasters mit dem „My Team“-Modus sogar einen gänzlich neuen Modus ins Spiel integriert, der für noch mehr Spannung und Abwechslung sorgt. Aber auch die kleineren Dinge, wie etwa der zurückgekehrte Split-Screen-Modus, das nochmals verbesserte Fahrverhalten oder das einstellbare HUD sind Dinge, die das Spielerlebnis verbessern. Somit lässt sich ohne Zögern sagen, dass F1 2020 das bisher beste F1-Spiel geworden ist und für jeden Fan einen absoluten Pflichtkauf darstellt! Ganz nebenbei kann man hier auch endlich mal jemand anderes siegen sehen als immer nur einen Mercedes.

F1 2020 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.125 Grafik: 9.50
Sound: 8.50
Steuerung: 9.00
Gameplay: 9.50
Wertung: 9.125
  • Neuer „My Team“-Modus
  • Aktualisierte Fahrer und Teams + historische Wagen und Strecken
  • Zahlreiche optionale Fahrhilfen
  • Viele kleinere Verbesserungen
  • Gute Grafik, schöne Präsentation
  • Fahrer Animationen wirken noch immer sehr steif
  • KI etwas zu aggressiv
  • Manche Strafen noch immer unfair

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Rezension vom: 10.07.2020
Kategorie: Sport
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