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Project Cars 3

Entwickler: Slightly Mad Studios
Publisher: Bandai Namco

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 55,56 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
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Aller guten Dinge sind drei. Im Fall von Project Cars gilt dies nicht ganz. Mit Teil drei schlägt Slightly Mad nämlich einen ganz neuen Weg ein. Wie dieser aussieht und was Rennsportfans sonst noch in Project Cars 3 erwartet, erfährst Du wie immer in unserem Test.

Meinung:

Project Cars. Der Name stand bisher stets für eine echte Simulation, in der sich in erster Linie Motorsportenthusiasten wohlfühlten. Mit Project Cars 3 ändert sich das. Anstatt den Rennsport wieder so authentisch wie nur möglich widerzuspiegeln, entschied man sich diesmal für eine wesentlich arcadigere Herangehensweise. Herausgekommen ist schlussendlich ein Spiel, das einen stark an Forza Horizon erinnert. Das gilt nicht nur für das Fahrgefühl, auf das wir gleich noch genauer eingehen werden, sondern auch für den ganzen Auftritt. In den Menüs begrüßen uns jetzt beispielsweise knallbunte Farben anstatt der früher eher biederen Darstellung.

Ich will Spaß
Das Fahrgefühl passt sich diesem bunten Auftritt an, denn auch hier steht nun ganz klar der Spaß im Fokus. Man kann die Autos nun wunderbar über die Strecken jagen, ohne dabei zu sehr auf den millimetergenauen Bremspunkt oder die perfekte Kurvenfahrt zu achten. Ja, man kann teilweise sogar etwas in die Kurven driften, was wirklich eine Menge Spaß macht - zumindest wenn man seinen Boliden per Controller steuert. Denn genau auf diese Art der Steuerung ist Project Cars 3 ganz offensichtlich ausgerichtet, weshalb sie damit auch hervorragend funktioniert. Schließt man hingegen ein Lenkrad an, wird aus dem Spaß schnell ein echter Kampf. Dann reagieren die Autos nämlich urplötzlich vollkommen anders und es wird schon zu einer Herausforderung die Autos überhaupt durch eine Kurve zu bringen.

Fluch oder Segen?
Was soll man von der neuen Fahrphysik nun aber halten? Wenn wir Mal davon ausgehen, dass man sich an die Empfehlung hält und ein Controller zum Einsatz kommt, muss ich sagen, dass ich der neue Herangehensweise ganz positiv gegenüberstehen. Gerade für Neulinge oder all diejenigen, die eher auf das etwas rasantere Rennvergnügen stehen, kommen mit Project Cars 3 wesentlich besser zurecht, zumal es ja nicht nur ein arcadigeres Fahrgefühl gibt, sondern auch etliche Fahrhilfen, die einen das Leben noch weiter vereinfachen. Genau diese Fahrhilfen sorgen aber auch dafür, dass auch Leute, die auf ernstzunehmender Rennspiele stehen, ihren Spaß haben werden. Denn wenn man alle Fahrhilfen ausschaltet, bleibt zwar noch immer das arcadige Fahrgefühl, man muss aber mehr mit Gas und Bremse spielen, um die Power der Autos auf den Asphalt zu bringen. Echten Simulationsfans wird dies aber bei weitem nicht ausreichen. Für sie wird Project Cars 3 einfach viel zu arcadig sein und sie werden den Zeiten hinterher trauern, in denen man noch seine Reifen auf die richtige Temperatur bringen musste, um den optimalen Grip genießen zu können oder über das gesamte Rennwochenende an seinem Setup herumwerkelte. Doch selbst das vollständige Rennwochenende gibt es jetzt nicht mehr. Die einzigen Dinge, die in diese Richtung noch an die Vorgänger erinnern, sind die noch immer sehr umfangreichen Setup-Möglichkeiten, sowie das Fehlen einer Rückspulfunktion. Auf die haben die Entwickler nämlich trotz der Neuausrichtung verzichtet. Ganz nachvollziehbar ist dieser Schritt in meinen Augen aber nicht, denn gerade Neulinge werden so sehr oft unnötige Frustmomente erleiden müssen. Die KI fährt nämlich recht aggressiv (außer man stellt deren Fahrweise auf freundlich hinunter), weshalb es oft vorkommt, dass man in der letzten Runde einen verpasst bekommt oder man einen ganz kleinen Fehler macht und man sich, anstatt als erster über die Linie zu fahren, im Kiesbett wiederfindet. In solch einem Fall bleibt einem dann nur die Möglichkeit, das gesamte Rennen noch einmal zu fahren, was auf Dauer durchaus frustrierend sein kann.

Ein toller Fuhrpark
Womit sowohl Neulinge als auch Profis zufrieden sein werden, ist die Auswahl an Autos. 211 Fahrzeuge, die in 30 unterschiedliche Klassen aufgeteilt sind, umfasst der virtuelle Fuhrpark, wobei vom Kleinwagen, wie etwa verschiedenen Renault Megane-Modellen, Opel Astra TCR oder Honda Civic über Muscle Cars wie der nagelneuen Corvette C8 oder Ford Mustang GT bis hin zu Supersportwagen wie Ferrari FXX-K, Bugatti Chiron Sport oder dem Koenigsegg Jesko so gut wie alles enthalten ist. Selbstverständlich zählen dazu auch zahlreiche Modelle deutscher Automobilhersteller wie Audi, BMW, Mercedes und Porsche sowie einige Exoten wie etwa der Rimac C_Two, KTM X-Bow sowie die beiden Formel-Renner FIA Formula E Gen2 und Dallara DW12 IR18 Chevrolet (kommt in der US-Amerikanischen IndyCar-Meisterschaft zum Einsatz). Für reichlich Abwechslung ist auf der Strecke also auf jeden Fall gesorgt.


Strukturiertere Karriere
Anders als noch in Project Cars 2 kann man in der Karriere nun aber nicht mehr einfach so zwischen den Autoklassen wechseln. Die Karriere ist diesmal nämlich wesentlich stringenter und führt nun von der niedrigsten in die oberste Wagenklasse. Aufsteigen kann man dabei, indem man eine gewisse Anzahl an Sternen eingefahren hat, wobei hier nicht immer die Platzierung ausschlaggebend ist. Viele Sterne bekommt man nämlich auch durch spezielle Herausforderungen während der Rennen. So soll man sich zum Beispiel eine gewisse Zeit lang im Windschatten aufhalten oder in einer vorgegebenen Zeit Konkurrenten sauber überholen. Hat man genügend Sterne in einer Klasse erhalten, schaltet man die jeweilige Meisterschaft frei, die man dann zwingend gewinnen muss. Erst wenn dies geschafft ist, kommt man in der Karriere eine Stufe höher.
Ich persönlich finde diese Art der Meisterschaft ein wenig besser als zuvor, da man hier auch immer die Chance hat, sich zunächst genügend Geld einzufahren, um sich damit für die neue Klasse ein konkurrenzfähiges Auto zu kaufen. Zudem bin ich heilfroh, dass es auch immer genügend Sterne zu gewinnen gibt. Es gibt während der Karriere nämlich immer wieder Zeitherausforderungen, in denen man innerhalb von drei Runden einen bestimmten Rundenschnitt einhalten muss, die selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad eine echte Prüfung darstellen. Stößt man hier einmal zu fest gegen eine Wand oder kommt etwas zu weit von der Strecke ab, ist die Runde nämlich ungültig und somit auch gleich die ganze Herausforderung gescheitert. Diese Events können deswegen schon mal zu einer echten Geduldsprobe werden, weshalb man doch manchmal ganz froh ist, wenn man auf anderem Weg genügend Sterne eingesammelt hat und die Zeitherausforderungen deswegen eventuell nicht angehen muss.

Erfahrung
Neben den Sternen gibt es übrigens auch noch Erfahrungspunkte, die in Levelaufstiege umgemünzt werden, mit denen man wiederum die Möglichkeit erhält, bessere Autos zu kaufen. Diese Erfahrungspunkte erhält man dabei auf unterschiedlichste Art und Weise. Während des Rennens bekommt man sie zum Beispiel durch das Absolvieren verschiedener Manöver, wie etwa dem sauberen Durchfahren von Kurven (wobei das System hier wesentlich gnädiger ist, als man es aus anderen Rennspielen kennt). Zudem gibt es Punkte für das Absolvieren von Rennen sowie für bestimmte Meilensteine, wie zum Beispiel den zehnten Gewinn mit ein und demselben Wagen. Aber nicht nur deswegen lohnt sich das häufige Fahren mit seinen Autos. Denn je häufiger man mit einem Wagen fährt, desto mehr Rabatt gibt es auf Tuning-Teile für dieses Fahrzeug. Das lohnt sich, schließlich hat man nicht immer genügend Geld beisammen, um sich ein neues Auto zu kaufen, weshalb man doch so einige Male sein Auto ein wenig aufrüsten muss. Wenn man hierbei etwas Geld sparen kann, ist das immer schön. An Tuning-Teilen mangelt es übrigens auch nicht. Pro Auto gibt es dutzende Teile, die das Handling und die Leistung beeinflussen. Obendrein gibt es noch hunderte kosmetischer Teile (Felgen, Nummernschilder etc.), sowie die Möglichkeit, seine Autos ganz individuell mit Wagenlackierungen, Folien und Aufklebern zu gestalten. Bei letzteren kann man auch auf die Kreativität der Community zurückgreifen, die mit dem Editor bereits tolle Folienkreationen gebastelt hat.
Nicht ganz so kreativ kann man bei seinem eigenen Avatar sein. Aber auch hier gibt es hunderte unterschiedlicher Klamotten, sodass man auch seinem Fahrer bzw. seiner Fahrerin einen eigenen Touch verleihen kann, den man dann bei einer möglichen Podiumsplatzierung allen zeigen kann.

Die anderen Modi
Neben der Karriere kann man sich als Einzelspieler noch an eigenen Events versuchen, bei denen man alle Parameter selbst bestimmen kann, sowie Rivalen-Herausforderungen angehen. Letztere sind bestimmte tägliche, wöchentliche und monatliche Events, in denen man gegen die Zeiten anderer Spieler antritt.
Beim reinen Multiplayer-Modus gibt es hingegen drei Wege, um online gegeneinander anzutreten. Als Erstes gibt es da die schnelleren Rennen, die einen ohne Umschweife auf die Strecke bringen. Die zweite Möglichkeit sind die geplanten Events, die den ganzen Tag über zu bestimmten Zeiten starten und einen gegen ähnlich starke Konkurrenten antreten lassen. Die dritte und somit letzte Möglichkeit sind die benutzerdefinierten Lobbys, in denen sich eigene Online-Rennen veranstalten und konfigurieren lassen. Hier kann man neben der Tageszeit und Fahrzeugklasse zum Beispiel auch die Strecke selbst bestimmen. Von denen gibt es in Project Cars 3 übrigens satte 63 Stück mit insgesamt 121 Layouts, wobei neben Fantasiestrecken auch zahlreiche namhafte Kurse der Motorsportwelt enthalten sind. Natürlich sind Strecken wie der Nürburgring, Spa-Francorchamps, der Circuit de la Sarthe in Le Mans, der Hockenheimring, der Sonoma Raceway oder Suzuka ihren realen Vorbildern dabei ziemlich genau nachmodelliert worden, wobei es hier allerdings auch Spiele gibt, die dies noch einen Ticken exakter geschafft haben. Echte Freaks werden zum Beispiel auf dem Nürburgring ein paar charakteristische Bodenwellen vermissen, die in anderen Rennspielen durchaus vorhanden sind.

An der Grafik mangelt es
Leider ist das nicht alles, was man in Sachen Optik bemängeln kann. Mit einem Forza Horizon oder Assetto Corsa Competizione kann Project Cars 3 keineswegs mithalten. Die Grafik wirkt allgemein nicht up-to-date. Hinzu kommen dann noch massive technische Probleme wie etwa Regenreflexionen, die arg auf dem Asphalt flimmern, sichtbar aufploppende Texturen (bei manchen Schikanen ploppen die wegweisenden Hindernisse sogar erst wenige Meter vor einem auf), Schatten, die starkes Kantenflimmern aufweisen und Nachtrennen, in denen all diese Probleme gemeinsam auftreten. Zu all dem kommt zudem auch noch ein spürbares Ruckeln hinzu, was natürlich vor allem im höheren Schwierigkeitsgrad auch schon mal über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.
All das ist wirklich nervend und meines Erachtens auch vollkommen überflüssig. Dass die Entwickler es besser können, haben sie ja schließlich bei Project Cars 2 gezeigt, das wirklich hübsch aussah und Project Cars 3 sogar in der Optik schlägt.
Beim Sound gibt es hingegen nichts zu bemängeln. Die Motoren hören sich recht real an und dröhnen ab einer bestimmten PS-Stärke auch schön. Die Hintergrundmusik ist wie immer Geschmackssache, ich für meinen Teil habe sie ausgeschaltet und lieber eigene Musik eingeschaltet. Aber das kann ja wie immer jeder für sich regeln. Wirklich störend ist die im Spiel enthaltene Hintergrundmusik auf jeden Fall nicht.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Wer erhofft hat, mit Project Cars 3 eine weitere waschechte Rennsimulation zu bekommen, wird wohl herb enttäuscht sein. Aus der Simulation ist nämlich ein fast reinrassiger Arcaderacer geworden, der nur noch bei den Setup-Möglichkeiten Vollprofis begeistern wird. Ansonsten herrscht hier vor allem der Fahrspaß, der auch durchaus vorhanden ist, aber leider auch durch einige Sachen getrübt wird. Zum Beispiel kann ich nicht ganz nachvollziehen, weshalb man keine Rückspulfunktion eingebaut hat, die den Neulingen (die aufgrund der Neuausrichtung des Spiels wohl zahlreich zu erwarten sind) viele Frustmomente erspart hätte. Auch die zahlreichen Grafikfehler trüben den Spielspaß gewaltig und nerven einen auf Dauer.
Ich würde Project Cars 3 aber dennoch noch lange nicht abschreiben. Mit ein paar Patches dürften die Probleme schnell behoben sein und dann hat man plötzlich einen sehr unterhaltsamen Arcaderacer, der nicht nur aufgrund des großen und abwechslungsreichen Fuhrparks und der zahlreichen Strecken, sondern auch mit der motivierenden Karriere für viele spaßige Spielstunden sorgt.

Project Cars 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.1875 Grafik: 6.00
Sound: 8.00
Steuerung: 7.25
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.1875
  • Großer Fuhrpark
  • Viele Strecken
  • Tag/Nacht- und Jahreszeitenwechsel
  • Gute Motorensounds
  • Verbesserter Karrieremodus
  • Einige Grafikfehler
  • Keine Rückspulfunktion
  • Sehr aggressive KI
  • Mit Lenkrad kaum steuerbar
  • Keine ganzen Rennwochenenden mehr

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Rezension vom: 07.09.2020
Kategorie: Sport
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