Batman - Rise of Sin Tzu
Publisher:
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
28,99 €
Systeme:
Gamecube, PlayStation 2, Xbox
Inhalt:
Versoftungen einschlägiger Comic-Helden sind längst keine Seltenheit mehr. Vor allem dem Dunklen Ritter wurden mit “Batman: Vengeance“ und “Batman: Dark Tomorrow“ in kürzester Vergangenheit reichlich virtuelle Präsenz geboten. Zum Leidwesen Vieler, waren besagte Titel auf Grund spielerischer und grafischer Defizite nur für Hardcore-Fans der Fledermaus eine Anschaffung wert. Jene Fans haben nun wieder Grund zur Freude, denn mit “Batman: Rise of Sin Tzu“ , beruhend auf der Warner Brothers-Zeichentrickserie Gotham Knights (alias Batman & Robin), geht die Jagd in Gotham City weiter. Und diesmal bekommt es der Strumpfhosenträger neben namhaften Schurken wie Scarecrow und Clayface auch mit dem mysteriösen Despoten Sin Tzu zu tun, einem Charakter aus der Feder des angesehenen Comic-Zeichners Jim Lee höchstpersönlich. Wer sich von dessen zeichnerischen Fähigkeiten mal selber überzeugen will, sollte sich zum örtlichen Kiosk begeben und einen Blick in eine Ausgabe von “BATMAN: DIE NEUEN ABENTEUER“ werfen.
Es lohnt sich!
Doch bevor ihr nun alles stehen und liegen lasst, um zum Zeitschriftenhändler zu eilen, solltet ihr euch noch den folgenden Test zu Gemüte führen. Denn vielleicht macht ihr dann gleich noch einen Abstecher zum Videospielhändler eures Vertrauens.
Story
Batman (alias Multimilliardär Bruce Wayne) streift leise durch die Nacht und bleibt an der Stelle stehen, wo einst seine Eltern getötet wurden. Behutsam legt er zwei Rosen an die Stelle, an der er sie damals verlor. Doch da beginnt auch schon sein bisher schlimmster Albtraum! Sin Tzu will die Stadt übernehmen und hat sämtliche Gefängnisse geöffnet und deren Insassen befreit. Auch die Superbösewichte aus dem Arkham-Asyl dürfen nun nach langer Zeit endlich wieder den süßen Duft der Freiheit schnuppern. Natürlich wollen sich diese nun auf ihre Art und Weise für den Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen beim Spitzohr revanchieren. Doch dieser steht der Ansammlung von Super-Schurken nicht alleine gegenüber. Sein Team bestehend aus Robin (alias Tim Drake und aktuelles Mündel von Bruce Wayne), Batgirl (alias Barbara Gordon und Tochter von Commissioner James Gordon) und Nightwing (alias Dick Grayson und ehemals der erste Robin) stehen ihm schlagkräftig zur Seite. Denn nur gemeinsam haben die vier Rächer der Nacht eine Chance gegen das was ihnen bevorsteht: das pure Böse!
Meinung:
Gameplay
Im Hauptmenü angekommen erblickt man die Punkte Missionsmodus, Challenge-Modus, Trophäenzimmer, Bonus, Einstellungen und Spiel laden. Unter Einstellungen dürfen alle spielrelevanten Einstellungen vorgenommen werden. Die Punkte Bonus und Trophäenzimmer werden zu einem späteren Zeitpunkt interessant. Mit der Zeit werden hier verschiedene Extras freigeschaltet. Bei Bonus finden sich Videos und bei Trophäenzimmer 3D-Modelle, Spielzeuge, Konzeptentwürfe und Comics. Die Action ist unter den Menüpunkten Challenge-Modus und Missionsmodus zu finden. Bevor man sich nun in die Klopperei werfen kann, muss man sich erst einmal für eine Spielfigur entscheiden. Zur Auswahl stehen die bereits erwähnten Batman, Robin, Batgirl und Nightwing. Diese Figuren unterscheiden sich vor allen in Aussehen und Statur, was bedeutet, dass die kleineren Figuren Batgirl und Robin etwas schneller und flinker agieren als ihre großen und muskulösen Mitstreiter. Im Spiel angekommen sollte man vor allem eins machen: draufkloppen was das Pad hergibt, denn die Lakaien Sin Tzus kommen in Massen auf die Maskierten zu. Sie stürmen nicht nur auf dem üblichen Weg durch Türen, sondern krachen auch durch Fensterscheiben auf die Strasse Gotham Citys. Einige “Ratten“ klettern gar aus den Abwasserkanälen empor.
Die Schlag- und Trittaktionen sind auf zwei Tasten festgelegt. Mit diesen beiden Aktionen gilt es nun die bösen Buben zu verdreschen. Es können aber auch Fässer und Kisten aufgenommen werden, um sie gegen die Köpfe der Gegner zu schmettern. Auch hier und da ein kräftiger Wurf mit dem Batarang versetzt Angreifer kurzzeitig ins Land der Träume. Provozieren und Blocken darf man auch noch.
Damit diese wüste Schlägerei wenigstens ein wenig Abwechslung mit sich bringt, wurde dem Spieler noch eine Comboleiste spendiert, die sich automatisch aufbaut. Ist diese voll dürfen Spezialattacken in Form von Power Moves ausführt werden.
Um auch weitere Combos zu erlernen, wird von einem imaginären Schiedsrichter die Qualität der angewandten Kampfkunst bewertet. Diese Wertungen ziehen sich über ein enttäuschendes “Nett“ bis zu “Großartig“ und “Perfekt“. Je besser man mit den Halunken fertig wird, desto höher fallen diese Wertungen aus. Nach Beendigung der jeweiligen Mission werden alle unterschiedlichen Resultate in Anzahl und Summe aufgelistet. Nach Erhalt der endgültigen Punktesumme, können damit Kampf-Combos eingekauft werden. Leichtere und wenig verheerende Techniken fallen dabei natürlich erheblich günstiger aus, als starke und komplexe.
Im Missionsmodus läuft eine bestimmte Zeit ab in welcher man Missionsziele erledigen muss, wie Bomben entschärfen oder Zivilisten befreien. Dies sorgt für ein wenig Stress im Spiel, da man bei Nicht-Erreichen ein Leben verliert und dafür einen neuen Zeitbonus bekommt. Alle Gegner in der Mission müssen besiegt werden, von ganz normalen Kämpfern bis hin zu ebenbürtigen Fightern ist alles vorhanden. Nimmt man Schaden so kann dies durch herumliegende Items wieder aufgefüllt werden. Diese werden von den Gegnern hinterlassen, wenn sie erledigt wurden.
Im Challenge-Modus sieht die Sache nicht großartig anders aus, denn hier spielt man die Levels entweder auf Zeit oder auf Gegneranzahl.
Technik
Grafisch sieht da Ganze gar nicht so schlecht aus. Die Comicumgebung wirkt wie der Cartoon sehr kantig, rauh und düster. Für Spieler die grafischen Realismus bevorzugen sicher ungeeignet. Dennoch gib es so einige nette Details anzutreffen. So sieht man des Öfteren leere Flaschen oder Papier über den Boden rollen, dazu kommen Nebelschwaden die beim Durchschreiten von einem Luftzug verwirbelt werden. Nett sind auch Bodenpfützen oder Fußbodenbeläge die gute Glanzeffekte wiedergeben. Auch die Animationen sind recht gut gelungen, vor allem bei den Hauptfiguren die sich recht geschmeidig durch die Level bewegen. Die Feinde dagegen wirken ein wenig hölzern.
Die rockige Musikkulisse passt leider auch nicht so wirklich in die Welt des düsteren Rächers. Scheinbar wollten die Entwickler Batman zu einem Actionstar umpolen. Hier wären ein paar schaurige Klänge besser platziert gewesen.
Der Schwierigkeitsgrad ist frei einstellbar und so werden Anfänger genauso gefordert wie Genreprofis. Auch bei den Bonis hat sich der Hersteller nicht lumpen lassen denn mit Videos, Artworks und so weiter hat der Spieler einige Motivation das Spiel zu Ende zu spielen. Leider wird diese durch das recht einfache Spielprinzip wieder gedämpft, denn wirklich viel macht der Akteur hier nicht. Viele der über dreißig Combos die dem Titel ein bisschen mehr Abwechslung hätten bescheren können, lassen sich aufgrund der vielen Gegner die sich auf dem Bildschirm tummeln gar nicht oder nur erschwert ausführen. Somit verkommen die Duelle vielerorts zu stupiden Button-Mashereien. Zumindest werden die monotonen Schlägereien durch eine solide und sehr einfache Steuerung nicht unnötig erschwert. Die Story wird übrigens mit englischer Sprache und deutschen Untertitel erzählt. Batman: Rise of Sin Tzu bietet 12 unterschiedliche Levels die alle abwechslungsreich aufgebaut sind. Ein paar Levels mehr hätten, ob der kurzen Spieldauer, hier nicht geschadet.
Fazit:
Leider haben es die Entwickler mit Batman: Rise of Sin Tzu wieder nicht geschafft einen soliden Titel zu schaffen, der über die Batman und DC Comics Fangemeinde hinaus begeistern kann. Diese werden aber ihren Spass daran haben, da die Spielgrafik und Videosequenzen stark an die Cartoonvorlage herankommen. Auch das Wiedersehen verwurzelter Comic-Charaktere wie Bane, Scarecrow, Clayface oder Nightwing sollte Fans zu einem Spielchen bewegen. Allen die mit der Thematik nicht viel am Hut haben sei von einem Kauf abgeraten, obwohl das Teil schon für unter 30 Euro zu haben ist. Denn das Spiel bietet nur stumpfes, sich ewig wiederholendes, und auf die Dauer langweiliges Hau-Drauf-Geplänkel. Nur wer die Möglichkeit besitzt hin und wieder mit einem Freund zusammen die Strassen Gothams zu säubern, kann den Spaßfaktor vorübergehend anheben.
|  |
Autor der Besprechung:
Mario Näf
|
Grafik: 7.50
