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Silent Hill 4 (The Room)

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre: Adventure
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,97 € €

Systeme: PC, PlayStation 2, Xbox

Inhalt:
Die Silent Hill-Serie wird berechtigterweise als eine der wichtigsten des Survival-Horror-Genres angesehen. Allerdings gibt es auch keine andere Serie die ihre Anhänger so dermaßen spaltet. Jeder Teil hat seine eigene Fangemeinde, welcher von dieser als der beste der Reihe propagiert wird. Diese Diskrepanz ist bei "Silent Hill the Room" mit Sicherheit auch zu erwarten, denn das Team von Konami hat auch diesmal nicht auf der faulen Haut gelegen. Wie immer gibt es neue Akteure, Schauplätze, Handlungen und diesmal sogar ein neues Speicher- und Kampfsystem.

Meinung:

Der Name "Silent Hill" ist nur teilweise berechtigt, denn diesmal liegt der Hauptschauplatz eigentlich in Ashfield und nur die Ausflüge in die Zwischenwelt führen uns zum namengebenden Örtchen. In "The Room" dreht sich alles um die Wohnung des Hauptakteurs Henry Townshend. Dieser hat nämlich dort seit zwei Wochen furchtbare Alpträume und zudem ist seine Tür seit ein paar Tagen verriegelt. Die Außenwelt kann seine Hilferufe nicht hören und die Fenster lassen sich auch nicht öffnen. Doch dann entdeckt er ein Loch in der Wand seines Badezimmers. Doch dieses Loch führt alles andere als hinaus. Vielmehr führt es ihn am anderen Ende mitten in die Welt des Horrors mit all seinen bizarren Erscheinungen, wie wir es aus Silent Hill gewöhnt sind.

Klaustrophobie
Die Wohnung von Henry ist aber nicht nur der Dreh und Angelpunkt der Story, sondern auch der Spielumgebung. Denn um abspeichern zu können muss der Spieler die strategisch gut verteilten Zugangslöcher der Zwischenwelt nutzen, um seinen Speicherstand in der Wohnung niederzuschreiben. Zum Trost werden die Ladezeiten mit interaktiven Ladebildchen überbrückt. Die meisten Rätsel sind ohne Rückkehr in diese Wohnung jedoch nicht zu lösen und somit bleibt oft Gelegenheit zum Speichern. Die Rätsel sind, wenn man in diesem Zusammenhang davon sprechen kann, einigermaßen logisch und gut ausgefuchst. Aber dafür gibt es nur wenige davon.
Beim allgemeinen Gameplay hat sich nicht sehr viel verändert. Eine Verfolgerkamera fährt der Figur hinterher während diese die Höllenmonster zu Brei haut oder irgendwelche Schalter triggert. Lediglich die neue Padbelegung wird Silent Hill-Veteranen einiges an Nerven abverlangen, denn die in Fleisch und Blut übergegangenen Kombos kann man sich getrost abschminken. Dafür wird man aber mit einer großen Auswahl von völlig verschiedenen Waffen belohnt. Die Meleewaffen machen allerdings eindeutig mehr Spaß als die Schusswaffen. Auf Spaßwaffen wie Laserkanonen und Mindbeams wie in Silent Hill 3 wurde diesmal weitestgehend verzichtet.
Die würden einem bei manchen Gegnern auch nichts nützen, denn die Geister lassen sich nur kurzfristig von Hieben und Schüssen beeindrucken. Sie zotteln dafür nach einer Weile wieder los, um dem lieben Henry das Herz herauszureißen. Auch dies wird die Veteranen Anfangs enorm verstören, denn diese Gegner sind auf diese Weise unsterblich. Aber spätestens wenn das "Schwert der Unterwürfigkeit" gefunden wurde, mit dem man die Geister auf dem Boden nageln kann, wird klar, dass hier eine Komponente ins Spiel kommt, die auf Dauer unglaublich lustig sein kann! Van Hellsing könnte es nicht theatralischer machen! Aber was haben sich die Entwickler bitteschön bei den Waffenkisten und dem begrenzten Inventar gedacht? Hat Capcom Aktien von Konami gekauft? Die neue Möglichkeit, mit dem Pad spontan die Waffen über eine Bildschirmanzeige zu wechseln ohne ein Extra-Menue aufzumachen, hat die tragbare Menge an Waffen deutlich verringert. Die Waffenkiste gehört sich nun wirklich nicht für Silent Hill. Aber na ja…

Optical Illness
Visuell ist und bleibt auch diesmal nichts zu beanstanden. Das Gegnerdesign ist wie immer direkt aus der Hölle geliefert worden und die Hintergründe sind so realistisch wie nie ausgefallen. Der Detailreichtum ist wieder einmal übertroffen worden. Dies führt aber scheinbar dazu, dass die Arealabschnitte tendenziell kleiner geworden sind. Glitches und Blitzer dafür nicht vorhanden. Das Artkonzept fällt heller aus, weil sich unser Held seine Umgebung ausnahmsweise nicht mit einer Duracell-Taschenlampe erhellen muss, sondern gewitzt verteilte Baulampen das Umgebungslicht spenden.
Generell haben sich die Hintergrunddesigner auf Baustellen gründlich inspirieren lassen (…mal abgesehen von epileptisch zitternden, blutüberströmten Babies!). Natürlich gibt es immer noch sehr viel Blut, doch gegenüber dem dritten Teil hat die Blut-per-Meter-Rate deutlich abgenommen. Anstelle dessen treten eher subtile Ideen wie der endlose Krankenhausgang, der wie eine Parodie der letzten Teile anmutet. Teilweise überraschen die für Silent Hill ungewöhnlich märchenhaften Umgebungen, wie das Wassergefängnis, welches mit seinen architektonischen Besonderheiten und Rätseln ein wenig an das Kultspiel ICO erinnert. Einziger Kritikpunkt ist wohl das zum Teil steif wirkende Motioncapturing und die etwas emotionslos wirkende Hauptfigur. Dafür sind die anderen Personen umso glaubwürdiger. Henrys Hausmeister verdient auf jeden Fall den Oscar für Nebendarsteller, als er Henrys Nachbarin Eileen erzählt, dass er eine Nabelschnur in einer Kiste aufbewahrt. Eine Sternstunde der Spielewelt!

Instant Tinnitus
Der Soundgeneral Akira Yamaoka hat sich nicht lumpen lassen, auch wenn die Mischung aus Industriellen Klängen und cooler Schrammelmucke nicht jedermanns Geschmack ist. Diesmal wurde ganz akzentuiert mit dem Einsatz von melodiösen Stücken gearbeitet. Auch die FX sind perfekt zugunsten der Spannung eingesetzt. Aufdringliche und monotone Soundteppiche wie in den Teilen davor findet man hier nur noch selten. Anstelle dessen sind Sound-EFX getreten, die selbst einem Metzger das Blut in den Adern gefrieren lassen dürften. Vor Schmerz stöhnende Frauenstimmen sind virtuos mit schreienden Babies und dem Geräusch einer surrenden Kreissäge verwoben. Beim Spielen über Anlage fragt man sich, wann die Helikopter mit dem Suchscheinwerfer über das Haus fliegen, weil die Nachbarn aufgrund der Geräusche die Polizei gerufen hat. Die Gamemusik mutet dagegen wie seichter Indypop an, aber vermag trotzdem sehr zu gefallen. Der original Soundtrack dürfte wohl der ausgefeilteste der Serie sein und wie immer eine Kaufempfehlung. Das Stück "Cradel of Forest" höhrt sich seeehr nach David Bowie an! Auf der Homepage des Spiels spendiert Konami sogar zwei Titel zum Download. Die Charakterstimmen sind auch überzeugend, wenn auch alles andere als Lippsync, was aber mehr auf das schlechte Motioncapturing zurückzuführen ist.



Fazit:
Die Macher haben sich von vielerlei Dingen inspirieren lassen. Am auffälligsten sind die Anleihen bei: Roman Polanskys "Der Mieter", Hideo Nakatas "the Ring", Darren Aronofskys"PI" und "Requiem for a Dream", und Bret Easton Ellis' "American Psycho", um nur einige zu nennen. Wer diese genannten Filme oder Bücher mit Genuss verschlungen hat, für den ist Silent Hill 4 "the Room" genau das Richtige, denn dort findet man ein sehr ähnliches Verständnis von Horror und Grusel. (Vergleiche hinken!)
Fans der Reihe werden anfangs fluchen. Denn so vieles hat sich geändert. Aber wer sich hierdurch nicht beirren lässt, wird später so einige AHA-Erlebnisse haben. Konami hat etwas getan, was sich die Kollegen von Capcom bislang nicht getraut haben. Sie erkunden neue Terrains. Sie versuchen die Serie durch neue Ideen nach Vorne zu bringen und schrecken dabei nicht einmal vor einem neuen Gameplay zurück. Dabei werden Neulinge diesen Teil sicherlich so lieben wie die Neulinge davor die Teile davor. Für Hauruckzocker wird dieser Teil wohl der schlechteste sein. Zu haarig sind die Gefechte und zu feinfühlig der Horror. Dafür liegen die Qualitäten von Silent Hill in eben dieser Fähigkeit der Entwickler sensibel die beängstigenden Aspekte des Lebens zu erkennen und zu einer schockierenden Erfahrung am Monitor zu verarbeiten. Auch "The Room" ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür. Es wären doch mal Statistiken interessant, die anzeigen wie viele Neueingänge es in den neurologischen Kliniken nach dem Release dieses Spieles gibt. Denn da werden sicherlich einige zusammenkommen! Es ist aber auch zu hoffen, das Konami in der Zukunft keine Gesundheitssteuer auf den Preis für die Nachfolger erheben muss! Seid gewarnt und genießt den Schauer!


Silent Hill 4 (The Room) - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Harald Kuhn

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.875 Grafik: 9.50
Sound: 9.50
Steuerung: 7.25
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.875
  • detailierte Grafik
  • spannende Story
  • gruselige Athmosphäre
  • neue Waffen
  • optimaler Sound
  • laaaange Speicherzeiten
  • schlechtes Motioncapturing
  • Hauptfigur emotional unterbelichtet

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Rezension vom: 08.11.2004
Kategorie: Adventure
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Bewertung: 2.17 (6 Stimmen)
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