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The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel IV

Entwickler: Nihon Falcom
Publisher: NIS America

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 52,40 €

Systeme: PlayStation 4, Switch

Inhalt:

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Etwas ist faul, erneut droht Krieg, doch dieses Mal scheint eine finstere Macht die Dinge zu kontrollieren. Wer steckt dahinter und was kann Class VII dagegen machen?



Meinung:

Der Abschluss einer unterschätzten Reihe
Die Trails of Cold Steel-Reihe gehört meiner Meinung nach zu den JRPGs, die vielleicht nicht so populär sind wie Final Fantasy und die auch durchaus ihre Schwächen haben, aber die ich dennoch gerne regelmäßig hervorkrame, um zu versuchen, eine Runde zu spielen. Was mich fasziniert, ist das Setting der Serie. Es existiert eine Gleichberechtigung vieler verschiedener Elemente. Es existiert normale Technologie, wie Fernseher und so, doch ebenso sind auch Mechs und Luftschiffe vertreten. Magie und Schwerter existieren ebenfalls und werden häufig genutzt. Die Reihe macht sich keine Mühe, zu erklären, wie alles zusammenpasst. Es zeigt einfach, dass diese Aspekte vorhanden sind und gut ist. Gerade dieses Nicht-Erklären sorgt merkwürdigerweise dafür, dass Dinge funktionieren.

Jetzt liegt also Teil IV vor, erschienen knapp ein Jahr nach Trails of Cold Steel III. Es ist der Abschluss der Reihe und es bedingt leider auch, dass du die vorherigen Titel gespielt hast, um die Story nachvollziehen zu können.

Zwar existiert wie in Teil II und Teil III eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte, kombiniert mit Kurzbiografien der wichtigsten Figuren, nur - das haben die Entwickler auch in Interviews so betont - ist das längst nicht vollständig und ausreichend. Im Gegenteil: Es kratzt nur an der Oberfläche. Um wirklich alles wiederzugeben, hätte wohl ein Umfang von ungefähr zwei Mal Herr der Ringe-Trilogie erreicht werden müssen. In der Welt der Videospiele ist dies natürlich ein Unding.

Eine Story mit Schwächen
Schade ist nur, dass du selbst als Spieler der früheren Teile manchmal nicht mehr weisst, wo du welchen Charakter wie einsortieren musst. Hier macht sich bemerkbar, wenn du auch nur einen der Vorgänger nicht gespielt hast. In meinem Fall war es zwar so, dass ich von Teil I und II sowohl die Originale, als auch die Remaster aus dem letzten Jahr spielte, doch Teil III ist mir entgangen, was sich im Laufe des Spielens von Teil IV rächte, weil ich, trotz Zusammenfassung, nicht wusste, was wieso geschah.

Die Story war damals noch eine Geschichte von einem drohenden Bürgerkrieg zwischen dem Adel und den Reformisten. Die Class VII der Thors Militärakademie stand dabei zwischen den Fronten. Es war eine besondere Klasse, in der bürgerliche und adelige Studenten ohne Rücksicht auf den jeweiligen Stand zusammen lernen und arbeiten mussten. Der damalige Hauptheld war Rean Schwarzer, der im Laufe der nachfolgenden Teile ebenso wie auch seine Mitstudenten älter und erwachsener wurde. Am Ende von Teil III geschah dann ein Cliffhanger, der mehr als nur Fragezeichen über dem Kopf erzeugte.

Eine Class VII steht in Teil IV ebenfalls im Mittelpunkt des Geschehens. Doch es ist eine andere als damals und sie muss sich das Rampenlicht mit den ganzen anderen Figuren aus den Vorgängern teilen, was sich im Game auch negativ bemerkbar macht. Es ist sicherlich unmöglich, wirklich allen handlungstragenden Personen gerecht zu werden. Teilweise hast du bei so manchem Charakter das Gefühl, dass er oder sie schon fast marginalisiert wird, was dann doch sehr irritiert. 

Hast du Zeit?
Das ist nicht die einzige Schwäche der Geschichte. Ebenso gilt es zu bemängeln, dass die Erzählweise stellenweise nicht ohne gewisse Animetropen auskommt. So hast du bereits im ersten Teil der Story einen Charakter, der uralt ist, aber aus Gründen die Gestalt eines kleinen Mädchens annehmen muss, sowie die obligatorische Badeszene inklusive Befummelns und Betatschens der Oberweiten der weiblichen Spielcharaktere. 

Dennoch dauert es nicht lange und das Spiel wird einen packen. Eben weil es so viel zu entdecken gibt, weil du bekannte Figuren wiedersiehst und weil diverse Plottwists vorhanden sind, die einen umhauen werden. Dabei lässt sich das Game Zeit. Bis du im zweiten Kapitel des Spiels ankommst, können gut und gerne zwischen zehn und 20 Stunden vergehen. Dennoch wird es einem nicht langweilig werden.

Das liegt auch am abwechslungsreichen Gameplay. Trails of Cold Steel IV ist mitunter großartig designtes Dungeoncrawling. Damit ist das Aussehen der Dungeons gemeint. Jeder ist unterschiedlich gestaltet, aber in sich stimmig und richtig. In einem verwunschenen Wald triffst du auf lauter Tiermonster oder solche, die auf Fabeln basieren, während in einem industrialisierten Turm vor allem mechanische Kreaturen unterwegs sind.

Viel zu beachten
Gleichwohl ist das Crawling sehr herausfordernd geworden. Die Kämpfe sind nicht ohne und sehr komplex designt. Du musst genau wissen, auf welchen Gegner du dich jetzt fokussierst und dessen Schwächen gnadenlos ausnutzen wirst. Selbst dann kann es passieren, dass du über kurz oder lang ein Game Over siehst, weil die Feinde dich überwältigen und dir den Rest geben. Immerhin: Trails of Cold Steel IV ist so fair, dass, falls du zu oft stirbst, es dir die Option bietet, den Kampf sofort neu zu versuchen, dieses Mal allerdings mit schwächeren Feinden. Aus eigener Erfahrung sage ich, es keine Schwäche ist, wenn du das Angebot annimmst.

Es gibt viel, was du im Gefecht beachten musst. Nicht nur, gegen welchen Waffentyp jetzt ein Feind schwach ist, sondern auch, wie du die verschiedenen Punktetypen des Games einsetzt. Mit CP kannst du Magie casten, was aber seine Zeit in Anspruch nimmt und Gegner können den Zaubervorgang leicht unterbrechen. Mit BP kannst du Befehle geben, wodurch sich das Kampfgeschehen beeinflussen lässt. Doch ebenso lassen sich dann unter vorgegebenen Umständen besondere Angriffe durchführen, falls eine bestimmte Anzahl an BP noch vorhanden ist. Diese regenerieren sich jedoch nicht so leicht und schnell wie die CP. Von den Modifikationen, die wiederholt auftauchen, ganz zu schweigen. Damit ist gemeint, dass regelmäßig in dem rundenbasierenden Kampf Boni erscheinen, wie beispielsweise, dass die Lebensenergie sich regeneriert. Allerdings können nicht nur deine Truppen davon profitieren, sondern auch die Gegner.

Die Trails of Cold Steel-Reihe setzt ebenfalls darauf, dass du Acht gibst, dass sich die Beziehungen zwischen den einzelnen Partymitgliedern weiterentwickeln, denn je höher die sich entwickeln, desto häufiger die Chance, dass sie sich gegenseitig und ohne besondere Aufforderung heilen. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt, den du gut nutzen solltest.

Eine Grafik, die bessere Zeiten gesehen hat
Es existieren ebenfalls diverse Nebentätigkeiten in dem Spiel. Du kannst Fischen oder Kochen und dich in beiden Sachen stetig verbessern. Selbstverständlich ist das jeweilige Geschehen komplexer, als du glaubst. So hängt der Fischerfolg zum Beispiel davon ab, welchen Köder oder welche Angelrute du verwendest.

Leider merkt man Trails of Cold Steel IV an, dass die Grafikengine ihren Ursprung noch zu PS3-Zeiten hatte. Zwar wurde diese aufgearbeitet, aber das blockige Design oder die detailarm gestalteten Level und das Characterdesign, bei dem die Gesichtszüge alle gleich sind, fallen dann doch auf. 

Auch beim Ton gibt es was zu meckern. Die musikalische Untermalung ist gut gelungen, doch die Sprachausgabe stört, beziehungsweise der unvorhersehbare Einsatz eben dieser. Es kann durchaus passieren, dass in einer wichtigen Szene auf einmal die Synchronisation abbricht und du nur noch die Texte lesen kannst, was sehr irritierend ist.


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Götz Piesbergen
Hatte ich an The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel IV Spaß? Wenn ich die ganzen Schwachpunkte ignoriere, dann ja. Dann ist das Game ein herausfordernder Dungeoncrawler mit interessanten Figuren und abwechslungsreichen Nebenaufgaben. Allerdings solltest du für das volle Spielvergnügen alle vorherigen Teile gespielt haben. Hast du auch nur einen Vorgänger verpasst, wirst du die gesamte Story nicht genießen können, weil sie so komplex und umfangreich ist. Die Zusammenfassung ist zwar löblich, aber kratzt nur an der Oberfläche der Geschichte. Ebenso wird die Story nicht allen Figuren gerecht und auch auf gewisse Animetropen wird nicht verzichtet. Auch technisch hat das Game enorme Schwächen. Die Grafikengine ist spürbar in die Jahre gekommen und der Einsatz der Synchronisation ergibt keinen Sinn. Doch trotz aller berechtigten Kritik finde ich das Spiel gut.


The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel IV - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.4375 Grafik: 6.75
Sound: 7.00
Steuerung: 8.50
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.4375
  • Eine packende Geschichte...
  • Wunderbares Dungeoncrawling
  • Herausfordernd...
  • ...wenn auch mit starken Schwächen
  • Grafikengine ist veraltet
  • ..manchmal zu sehr
  • Unvorhersehbare Sprachausgabe

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Rezension vom: 28.11.2020
Kategorie: Rollenspiele
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