Ein Kater macht Theater
Entwickler:
Digital Eclipse Software
Publisher:
Vivendi Games
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC, PlayStation 2, Xbox
Testsystem:
AMD Athlon XP 3200+, 512 MB RAM, Ati Radeon 9800 Pro, WIN XP
Anforderungen:
600 Mhz CPU, 128 MB RAM, 32MB Grafikkarte, 1,5 GB freier Festplattenspeicher, WIN 98/ME/2000/XP
Inhalt:
Parallel zum gleichnamigen Kinofilm ist das Spiel "Ein Kater macht Theater" erschienen. Wie auch der Film ist dieser Titel primär auf Kinder ausgerichtet, könnte aber durchaus auch für den ein oder anderen Erwachsenen, welcher diese Art von Humor mag, geeignet sein. Das Spiel beschäftigt sich inhaltlich ungefähr mit dem Ablauf des Films:
Ein verrückter sprechender Kater taucht im Haus von Conrad und Sally auf, um deren Langeweile ein wenig zu bekämpfen. Er hat eine magische Zauberkiste dabei, welche heimlich von dem bösen Nachbarn Dr. Quinn geöffnet wird. Nun entweicht die ganze Seuss-Magie aus der Kiste und stellt das Haus auf den Kopf.
Da das Haus aber aufgeräumt sein muss, bevor Corands und Sallys Mutter zurück kommt, muss der Kater die gesamte Magie wieder einsammeln und zurück in die Kiste befördern.
Meinung:
Das Spiel ist inhaltlich in verschiedene Levels aufgeteilt. Das Haus hat im Prinzip die Funktion eines Portals, über das die einzelnen Levels erreicht werden können. Jeder verzauberte Gegenstand innerhalb dieses Hauses stellt hierbei ein eigenes Spiellevel zur Verfügung. Diese müssen mehr oder weniger in einer festen Reihenfolge "abgearbeitet" werden, um die höheren Level zu erreichen.
Innerhalb jedes Levels hat der Kater die Aufgabe, alle Anzeichen von Magie einzusammeln, damit das verzauberte Objekt wieder in den Ausgangszustand zurückkehrt. Diese Magie zeichnet sich durch spezielle Items aus, welche verschieden starke magische Kraft besitzen. Zudem kann er diverse Zustatzitems mitgehen lassen, durch die man beispielsweise Schnappschüsse aus dem Film in einer Bildergallerie freischalten kann.
Ist ein Level abgeschlossen, so muss es erneut gespielt werden, sofern nicht genug von der Seuss'schen Magie eingesammt wurde. Dies kann zum Teil jedoch sehr ermüdend sein, wenn das selbe Level zig mal gespielt werden muss, um einige dumme Items zu finden. Auch ist der Aufbau der Level nicht sonderlich abwechslungsreich, so dass es selbst ohne wiederholtes Spielen auf Dauer sehr träge werden kann.
Nach jedem Level hat der Spieler glücklicherweise aber die Möglichkeit, das Spiel fachgerecht abzuspeichern, um es zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufzunehmen.
Die Steuerung
Bei der Steuerung hat sich Digital Eclipse beim besten Willen kein Bein ausgerissen. Der Kater, welcher mit einem schwer aerodynamischen Schirm ausgestattet ist, hat neben den Jump'n'Run-typischen Bewegungsarten (Laufen, Springen) die Möglichkeit, mit seinem Schirm ein wenig zu gleiten, auf den Boden zu stampfen oder Blasen loszulassen. Mit diesen Blasen können Gegner oder Glibber-Fragmente eingefangen werden, welche man dann auf andere Gegner oder Gegenstände feuern kann. Durch das rasche Bewegungstempo des Katers wird ein sauberes Gameplay jedoch zur reinsten Tortur. Da die Kamera so nah an den Kater herangezoomt ist, dass er innerhalb einer Sekunde über 2-3 Bildschirmlängen läuft, ist eine angemessene Bewegung stellenweise nur durch nerviges kurzes Antippen der Bewegungstaste möglich. Sonst rennt man in der Regel blind auf einen Gegner oder gar einen Abgrund zu.
Eine Änderung der Tastenbelegung ist fatalerweise nicht möglich, demnach ist an eine Skalierung der Laufgeschwindigkeit erst garnicht zu denken.
Die Grafik
Die Grafik von "Ein Kater macht Theater" ist für heutige Verhältnisse sehr dürftig. Zwar merkt man dem Leveldesign teilweise schon einige kreative Ideen an, jedoch sind diese hinsichtlich der enginetechnischen Aspekte nur mäßig umgesetzt worden. Schaltet man mittels des Grafiktreibers nicht zustätzlich ein starkes Anti-Aliasing dazwischen, so wirkt das ganze Spiel sehr unangenehm pixelig und eckig. Alles in allem erinnert die Grafik eher an Spiele, welche vor 2-3 Jahren üblich waren. Nicht unschuldig an dieser Misere ist auch die Tatsache, dass eine Skalierung der Grafikeinstellungen ebenfalls nicht möglich ist. So bleibt dem Spieler nichts weiter übrig, als sich mit diesem dürftigen Detailsgrad bei einer Wahnsinns-Auflösung von 800x600 Pixeln zufriedenzugeben.
Insgesamt für heutige Verhältnisse leider nicht mehr ausreichend. Richtig sarkastisch wird es dann auch noch, wenn im Handbuch von einem Menü die Rede ist, in dem die Darstellung angepasst werden kann, dieses jedoch im Spiel garnicht erst existiert.
Der Sound
Der Sound des Spiels ist zwar nicht gut, aber noch so grade akzeptabel. Die Hintergrundmusik ist zwar stimmig und die Soundeffekte sind ebenfals passend gewählt, jedoch haben diese zusammen mit der Sprachausgabe eine derart miese Qualität, dass man von einer schlechten MP3-Datei noch mehr erwarten kann.
Auch hat man sich auf einfachen Stereo-Sound beschränkt, weshalb man auch hier kläre Einschränkungen bei der Beurteilung machen muss.
Fazit:
Zusammenfassend muss man leider sagen, dass "Ein Kater macht Theater" so ziemlich ein Schuss in den Ofen war. Zwar gibt es einige sehr interessante Aspekte wie beispielsweise das wirklich kreative Leveldesign, nur hapert es leider an allen Ecken und Enden, speziell im technischen Bereich. Dies sind Mängel, welche einfach nicht haltbar sind und durchaus hätten vermieden werden können. Dass selbst im Handbuch die Rede von Features ist, welche garnicht existieren, lässt vermuten, dass dieses Spiel pünktlich zum Start des Films zusammengeschustert würde, ohne Rücksicht auf Vollständigkeit, Gameplay und Technik. Daher muss man diesem Spiel leider eine eher ernüchternde Bewertung geben.
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Autor der Besprechung:
Andreas Hübner
klassisches Sidescroller-Game abgefahrene Levels Sidescrolling in 3D das ging daneben kreatives Leveldesign wo gehts lang? Auch beliebt: Der Raketenritt
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