Anforderungen:
64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem // Windows 10 64-bits // Intel Core i5-2500K@3.3GHz or AMD FX 6300@3.5GHz // Arbeitsspeicher: 8 GB RAM // Nvidia GeForce GTX 780 (3 GB) oder AMD Radeon R9 290 (4 GB) // DirectX: Version 11 // 70 GB verfügbarer Speiche
Inhalt:
Die Zombies sind los, die Welt, wie wir sie kennen, liegt in Schutt und Asche. Aus den Trümmern der alten Welt erhebt sich... erst einmal nichts Beeindruckendes. Die wenigen überlebenden Menschen leben in kleinen Grüppchen in Camps mehr schlecht als recht zusammen. Zwischen diesen Enklaven herrschen die sogenannten „Freaker“, die sich einzeln oder in Schwärmen mit mehreren hundert durch die Landschaft bewegen und sich auf alles stürzen, was einen Puls hat. Einige Mutige bewegen sich durch diese Welt und schlagen sich mit Zulieferer-Jobs, Beschaffungskriminalität oder als Kopfgeldjäger durch. Der Biker Deacon St. John ist einer von Ihnen. Als Spieler schlüpfen wir in die Rolle des rauhbeinigen, alles und jeden kommentierenden Antihelden und versuchen uns in einer Welt, in der es praktisch an allem mangelt, durchzuschlagen.
Meinung:
Die wunderschöne Wildnis Oregons ist dabei beeindruckend umgesetzt und wenn die Sonne über den Bergen aufgeht und durch die Tannenwipfel scheint, ertappe ich mich immer wieder dabei, viel Zeit in dem coolen Fotomodus zu verbringen, um die perfekte Kameraeinstellung für Landschaftsaufnahmen oder verwegene Selfies meines Alter-Egos anzufertigen.
Die Pflanzen wiegen sanft im Wind und trotz gelegentlicher, mir nicht erklärlicher Framerate-Einbrüche kommt es nicht zu aufploppender Vegetation oder Clipping-Fehlern. Das ist umso beeindruckender, da man mit dem Bike recht flott unterwegs ist.
Freunde und Bekannte am Wegesrand Auch wenn unsere Figur eine bewegende Geschichte zu erzählen hat, so profitiert der Titel von der Story nicht wie andere große Vertreter des Genres. Die Spielmechanik steht definitiv mehr im Vordergrund als die Hintergrundgeschichte. Es gibt eine pseudostaatliche Überwachungsbehörde, welche großes Interesse an den Unterschlüpfen der Freakerschwärme zeigt und natürlich hat Deacon persönliche Verluste erlitten, die in Rückblenden aufgearbeitet werden wollen, aber so richtig fesselnd habe ich die Story nicht empfunden. Das mag auch daran liegen, dass die Nebencharaktere allesamt recht blass bleiben. Große Teile der Kommunikation in den ersten Spielstunden finden via Funk statt und auch bei den persönlichen Begegnungen prägen sich die Charaktere wie beispielsweise die Campleiter (unsere potenziellen Auftraggeber) kaum ein und bleiben damit eher schmückendes Beiwerk als tragendes Spielelement.
Genremix at its Best Wo die Story schwächelt, da weiß das grundlegende Spielprinzip zu überzeugen: Gefallen hat mir, dass man das Genre des Spiels so schwer festlegen kann. Muss man ja auch nicht, wenn man nicht gerade eine Rezension schreibt. Mit dem Bike durch die Landschaft zu brettern und hier und da riskante Sprünge auszuführen, Kurven zu schneiden und Zombies umzunageln, macht dank flüssiger Grafik und präziser Steuerung per Controller viel Spaß. Kleiner Hinweis am Rande: Das Bike muss zum Einen betankt werden und geht zum Anderen beim Zombiesrempeln kaputt, was wiederum Schrott für Reparaturen benötigt. So viel also zu einer Partie MotoGP im Zombieland. Wenn ich durch die Wälder streife und meine selbst ausgelegten Fangeisen abklappere oder leer stehende Orte wie Bushäuschen, Tankstellen oder Forschungslabors erkunde und dabei auf mich alleine gestellt bin, kommen mir Streifzüge durch die Wildnis mit Geralt von Riva in den Sinn. Die OpenWorld funktioniert also auch. Der Rollenspielanteil findet sich auch in den erwerbbaren Fähigkeiten und drei Fertigkeitsbäumen wieder. Wir können lernen, genauer zu zielen, Pfeile zurück zu gewinnen, permanent zu schleichen, generell mehr Schaden zu verursachen und so weiter. In puncto Vielseitigkeit, was das Auffinden nützlicher Gegenstände betrifft, muss Days Gone jedoch zurückbleiben. Das Crafting-System beschränkt sich auf dringend benötigte Items wie Verbände, Molotow-Cocktails und Pfeile. Das liegt vielleicht an der Shooter- und Survival-Komponente, die trotz aller spielerischer Vielfalt den Kern des Spiels bildet.
Dieser Teil des Gameplays funktioniert auch ohne Beanstandungen. Überall findet man Nahkampfwaffen, die es dank begrenzter Haltbarkeit möglich machen einigen Zombies etwa mit einem Baseballschläger, einem Kantholz oder einer Spitzhacke die Schädel einzuschlagen. Der Nachschub reißt nicht ab, Objektophilie ist hier also nicht am Platz. Entsprechende Fähigkeiten vorausgesetzt, lassen sich viele der Waffen noch modifizieren. So macht beinahe alles mehr Schaden, wenn man Nägel reinsteckt oder Klingen dranklebt. Neben der Nahkampfwaffe haben wir immer noch ein simples Messer, das jedoch bereits einen einzelnen Freaker zur Herausforderung macht. Für mehr Wumms sorgen eine Pistole, eine Primärwaffe (verschiedene Schusswaffen) und eine Sekundärwaffe (Scharfschützengewehr oder Armbrüste). Da Munition rar gesät ist, sollte man schauen, wann man munitionssparend meucheln kann. Dafür spricht auch, dass es bei mehr als 5 Gegnern schnell schwer wird, die Gegnermassen zu kontrollieren. Die Steuerung präsentiert sich auch im Kampfgetümmel präzise und so macht es Spaß, das nagelbesetzte Kantholz kreisen zu lassen. Das Trefferfeedback vermittelt wuchtige Schläge.
Vertrauenssache Wenn wir für die verschiedenen Camps Aufträge erledigen, Zombieteile anschleppen oder schlichtweg Essbares besorgen, steigen wir im Ranking des jeweiligen Camps. Mit höheren Vertrauensstufen haben wir dort auch Zugriff auf bessere Ausrüstung oder krassere Teile fürs Motorrad. So weit, so simpel. Grinding ist allerdings nicht der schnellste Weg zum Erfolg, da die Quests im Verhältnis zu einfachen Freaker-Ohren oder einigen Dutzend Kilogramm Wolfsfleisch deutlich mehr Vertrauensvorschuss bringen.
Gute Arbeit Was lange währt, wird gut, stimmt leider bei unserem liebsten Zeitvertreib nicht immer, doch die Portierung 2 Jahre nach der Veröffentlichung auf der Playstation ist in vielen Punkten sehr gelungen. PC-Spieler erhalten alle für Sonyjünger als DLC nachgereichten Inhalte gleich mit und zudem gibt es einige Komfortfunktionen obendrauf: Namentlich sind Ultrawide-Support, die unbegrenzte Framerate und ein anpassbarer Sichtbereich (FOV) zu nennen.
Fazit:
Die Story von Days Gone reißt mich nicht vom Hocker und in puncto Abwechslung haben andere Titel mehr zu bieten. Oregons-Wildnis ist jedoch eine tolle OpenWorld geworden, die Steuerung ist präzise und die Zombies aufs Kreuz zu legen, nachdem man die ersten drei mit dem Bike geplättet hat, macht schon Spaß.
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