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Rustler

Entwickler: Jutsu Games
Publisher: Modus Games

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:

Wenn sich ein Spiel selbst ganz offen als GTA 2 im Mittelalter bezeichnet, weiß man eigentlich, was einen erwartet. Im Fall von Rustler ist dies aber doch nicht so klar, wie unser Test zeigt.



Meinung:

Klar, auf den ersten Blick erinnert in Rustler vieles an das legendäre Pre-3D-GTA. Schon alleine, wenn man sieht, wie man von schräg oben auf die Open World schaut, schießen einem sofort GTA 2-Gedanken in den Kopf. Auch das Gameplay ist ganz offensichtlich vom großen Vorbild adaptiert worden. Denn wie schon damals geht es auch in Rustler vor allem darum, sich mit seinen Mitmenschen zu prügeln, diese ganz auszuschalten und/oder von einem Punkt der Karte zum anderen zu gelangen – gerne auch mal unter Zeitdruck.
Damit aber noch nicht genug der GTA 2-Anleihen, denn selbst die Story erinnert an Rockstar Games' ersten, wirklich großen Hit. Hauptprotagonist in Rustler ist nämlich ein gewisser „Guy“, der, gemeinsam mit seinem besten Kumpel, der einfachheitshalber „Buddy“ heißt, Teil einer Gangster-Bande ist, die die ganze Stadt und Umgebung terrorisieren und dort für die Drecksarbeit zuständig ist.
Nach einer durchzechten Nacht, deren Morgen direkt damit anfängt, dass wir einem armen Bauerntrampel, der wenig begeistert davon war, dass wir seine Kuh im Vollrausch auf dessen Hausdach geworfen haben, seine Leviten lesen, kommt Buddy aber mit einer Idee daher, die uns nicht nur viel Geld einbringen würde, sondern obendrein auch noch die Hand der Prinzessin. Bei diesem prestigeträchtigen Ereignis geht es um ein Ritterturnier, an dem die beiden fortan planen teilzunehmen. Allerdings ist der Weg dorthin nicht so einfach, schließlich werden dort nur gestandene Ritter eingeladen – und davon sind die beiden kilometerweit entfernt. Zum Glück gibt es ja aber auch illegale Wege, sich einen Startplatz zu sichern. Dumm nur, dass die Beschaffung der gefälschten Papiere ein kleines Vermögen kosten. So ist es nun unsere Hauptaufgabe, an das benötigte Geld zu gelangen.

Absurd, absurder, Rustler
Um dies zu schaffen, müssen wir allerlei Quests und Nebenquests erfüllen, die sich in ihrer Absurdität scheinbar jedes Mal zu übertreffen versuchen. Am normalsten erscheint da noch die Aufgabe, für einen Kirchenangestellten Pferde zu stehlen – wobei selbst das bereits recht fragwürdig erscheint. Im Vergleich zu den anderen Aufgaben, in denen wir etwa die Stadtbewohner zu ihrem Kirchgang überreden müssen (wenn Du verstehst was mit „überreden“ gemeint ist), Kühe zum Schlachter prügeln, Kleider für nackte Damen suchen oder Adelige zu Gangster-Rappern machen, erscheint das Pferdestehlen im Auftrag des Kirchenmannes doch noch recht gewöhnlich zu sein.
Obwohl die Aufgaben im ersten Moment recht abwechslungsreich erscheinen, sind sie, wie ich schon erwähnte, in Wahrheit doch sehr repetitiv. Mehr als prügeln/töten und herumreiten wird einem eigentlich nicht abverlangt. Man könnte also durchaus denken, dass die Macher diese doch sehr überschaubare Art des Gameplays sicherlich gut hinbekommen haben. Leider ist dies aber nicht immer der Fall. Frust gehört bei Rustler nämlich zur Tagesordnung. Sei es, weil man aus Versehen ein Opfer getötet anstatt nur verletzt hat (was wirklich schnell geschehen kann) oder weil man mal wieder aufgrund der bescheidenen Steuerung ein Zeitlimit verpasst hat. Letzteres geschieht dabei leider in schöner Regelmäßigkeit, denn die Steuerung, gerade die zu Pferde, ist mit dem Controller sehr hakelig. Wenn man es dann doch einmal geschafft hat, sein Pferd halbwegs galant um die Ecken zu manövrieren, steht irgendwo ein unscheinbares Hindernis im Weg, an dem man hängen bleibt. Im Grunde wäre all das ja nicht wirklich tragisch, schließlich kann man die Missionen ja einfach neustarten. Allerdings kommen wir da direkt zu dem nächsten Problem – den Speicherpunkten. Während der Missionen sind diese nämlich nur rar gesät und zumeist muss man eine Mission ganz am Anfang starten, was in diesem Fall bedeutet, dass man auch den ganzen Weg zur Mission noch einmal tätigen muss. Aber nicht nur während der Missionen ist die Speicherfunktion ein Graus, auch im normalen Spielverlauf ist sie mehr Ärgernis als Hilfe. Die Möglichkeit, einfach mal schnell zwischendurch zu speichern, gibt es nämlich nicht. Stattdessen muss man jedes Mal wieder den Weg nach Hause reiten, um dort abzuspeichern. Das kostet nicht nur unnötig viel Zeit, sondern macht auch wenig Spaß.

Da erblasst selbst GTA
Was man auf jeden Fall nicht unerwähnt lassen sollte, ist, dass Rustler nichts für Kinder ist. Denn so absurd die Aufgaben, die einem hier abverlangt werden, auch sein mögen, so derbe ist die Sprache, die die Protagonisten nutzen. Wobei Sprache hier eigentlich gar nicht das Problem ist. Mehr als ein übellauniges Gemurmel bekommt man hier nämlich nie zu hören. Dafür haben es die Texte (wahlweise auch in Deutsch), in denen die Dialoge dargestellt werden, aber umso mehr in sich. Es gibt eigentlich kaum einen Satz, in dem nicht in irgendeiner Form geflucht oder jemand beleidigt wird. Wer bereits bei GTA Probleme mit der expliziten Sprache hatte, wird hier also wahrscheinlich in Ohnmacht fallen.
Leider ist es aber nicht nur der Wortlaut, der dem einen oder anderen hier bitter aufstoßen dürfte. Auch so manche Aufgabe dürfte nicht jedermanns Geschmack sein. In Rustler finden sich nämlich auch die in GTA schon sehr kontrovers diskutierten Amokläufe wieder. Auch wenn das Ganze hier in einen mehr oder weniger humoristischen Kontext gesetzt wird – schließlich ist Guy währenddessen als Sensenmann verkleidet und im Auftrag des Totengräbers unterwegs, der sich beschwert, dass er zu wenig Kundschaft hat – sind solche Rampages, in denen wir wahllos irgendwelche unschuldigen Passanten mit Fäusten, Baseballschlägern, Schwertern, Armbrüsten oder Hellebarden metzeln, doch sehr fragwürdig. Zumal das Ganze auch noch wenig Spaß macht und die ganze Mechanik sehr altbacken wirkt.
Mindestens genauso fragwürdig erscheint übrigens auch die Auffassung Guys über Transgender und Frauen. In einer Aufgabe muss man sich nämlich Kleider überziehen, was Guy alles andere als gut findet und dies auch mit Worten bestärkt. Auch über Frauen findet er nur wenig nette Worte (was im Übrigen für das gesamte Spiel gilt). Ob all dies noch in die heutige Zeit passt, sollten sich die Entwickler wirklich einmal selbst hinterfragen. Ich für meinen Teil empfand den Großteil des Humors im Spiel als sehr fragwürdig.
Dabei gibt es durchaus immer wieder Szenen, die wirklich lustig sind. So kann man in der Spielwelt teils absurde Details entdecken, wie etwa Polizeipferde, die mit Blaulicht auf dem Kopf ausgestattet sind, Pimp My Horse-Stationen, an denen man seine Pferde umlackieren kann, Graffitis, die an die Wände gesprüht wurden, beatboxende Barden oder auch Hochhäuser, Ampeln und Zebrastreifen, die auch nicht so ganz in die Zeit passen wollen. Ebenfalls als sehr amüsant empfand ich die zahlreichen Anspielungen auf Monty Phyton und andere popkulturelle Dinge. Leider haben es die Entwickler aber auch hiermit übertrieben und die Schlagzahl der Gags sehr hoch gelegt, sodass deren Wirkung nach einer gewissen Zeit einfach verpufft.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Eines kann man Rustler nicht vorwerfen – dass es sich zu ernst nimmt. Die ganze Spielwelt ist voller verrückter Dinge und die Quests und Nebenquests könnten teilweise gar nicht absurder sein. Leider ist Absurdität und Humor – wobei der so manches Mal sehr fragwürdig erscheint – nicht alles. Denn was nutzt das alles, wenn sich das Missionsdesign immer wieder wiederholt, man sich andauern mit der Steuerung herumärgert und das Speichersystem wie aus der Hölle erscheint. All das sorgt leider dafür, dass Rustler nicht mehr als eine gute Idee bleibt, die an ihren großen Ambitionen scheitert.



Rustler - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.375 Grafik: 8.00
Sound: 6.50
Steuerung: 5.00
Gameplay: 6.00
Wertung: 6.375
  • Viel Blödsinn zu entdecken
  • Frisches Setting
  • Viele Quests und Nebenquests
  • Hübsche Grafik
  • Missionsdesign wiederholt sich oft
  • SEHR explizite Sprache
  • Mieses Speichersystem
  • Hakelige Steuerung
  • Fehlerhafte deutsche Untertitel

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Rezension vom: 07.09.2021
Kategorie: Action
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