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Blue Reflection: Second Light

Entwickler: Gust
Publisher: Koei Tecmo

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch

Inhalt:
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Als wir 2017 das JRPG Blue Reflection getestet haben, kam Kollegin Helena zum gleichen Ergebnis wie der Rest der Fachpresse. Es waren ganz nette Idee vorhanden, die jedoch nur dürftig umgesetzt wurden und es schien, als hätten die Entwickler eher eine Animeserie machen wollen, für die ihnen das Budget fehlte. Umso überraschter war ich, als nicht nur das Sequel Blue Reflection: Second Light (oder Tie, wie der Titel in Japan lautet) für PC, Playstation und Switch, sondern auch ein Mobile Game namens Sun sowie tatsächlich eine Animeserie mit dem Titel Ray angekündigt wurden. Um diesen Sleeper Hit nicht zu verpassen, habe ich also selbst schnell noch den Erstling durchgespielt und mich nun in Second Light begeben, um der Sache mal auf den Grund zu gehen.



Meinung:


Ao ist ein ganz normales Mädchen, das ein bißchen enttäuscht davon ist, wie normal es ist. Da trifft es sich ja gut, dass sie eines Tages in einer seltsamen Schule erwacht, die auf einer Insel steht. Erinnern kann sie sich nur noch daran, dass sie ihr Handy hat fallen lassen, was immerhin deutlich mehr ist, als die drei anderen Mädels, die sich ebenfalls in der Schule befinden, noch wissen. Die haben nämlich komplett ihr Gedächtnis verloren. Um herauszufinden, was hier vor sich geht und wer sie sind, begeben die Mädchen sich in Welten, die aus ihren Emotionen entstehen und die mit der Schule verbunden sind. Second Light setzt zwar nicht zwingend voraus, dass man den ersten Teil gespielt hat, aber schnell wird mit Begriffen, Konzepten und Ereignissen um sich geworfen, die fürs tiefere Verständnis durchaus entscheidend sind.

Alle für eine und eine für alle
Blue Reflection ist ein klassisches JRPG, das sich thematisch mit dem Genre der Magical Girls befasst. Ao und ihre Freundinnen können mithilfe magischer Ringe ihre Emotionen nutzen und zu Reflectors werden. Das sind magische Kriegerinnen, die mit beschworenen Waffen gegen fiese Dämonen antreten. Unsere Party besteht dabei aus drei aktiven Kämpferinnen und einem passiven Support. Beide Positionen können im Laufe des Spiels mit verschiedenen Mädchen besetzt werden (auch alte Bekannte kehren zurück), die ihre eigenen Waffen und Fähigkeiten mit sich bringen. Unterschiede entstehen aber hauptsächlich durch ausgerüstete Emotionsfragmente, die wir durch Sidequests erhalten und die verschiedene Effekte mit sich bringen können. Sei es nun ein stärkerer Angriff, längere Buffs, besondere Skills, mehr XP oder verschiedene Resistenzen, hier gibt es jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Jedes Mädchen kann außerdem in vier jeweils eigenen Kategorien aufgelevelt werden, was ebenfalls Boni und Fähigkeiten mit sich bringt. Für Abwechslung ist hier also durchaus gesorgt.

Tinder im Nirgendwo
Die Schule bildet das Hauptquartier. Hier werden neue Einrichtungen gebaut, Gegenstände hergestellt und auf viele Dates gegangen. Je näher sich Ao und die anderen kommen, desto stärker werden ihre Bande und die Fähigkeiten, die sie erlernen können. Gerade bei den Dates verstecken sich viele süße Geschichten, die einen tieferen Einblick in die Psyche der Mädchen gewährt. Hier werden wir auch immer wieder vor die Wahl gestellt, wie Ao auf die Situationen reagieren soll, allerdings halten sich die Auswirkungen arg in Grenzen. Das ist aber genau die Verbesserung, die wir uns beim ersten Teil gewünscht hatten. Starre Dialogszenen gehören der Vergangenheit an. Alles wurde gekonnt in Szene gesetzt. Außerdem bieten die Dates neben dem eigentlichen Handlungsort, den es aufzusuchen gilt, auch einige kleinere, optionale Gespräche, bei denen wir die Mädels näher kennenlernen.

Second Chance
Man kann daher durchaus sagen, dass Second Light sich einige Kritikpunkte des Vorgängers zu Herzen genommen hat. Während dort noch alle Aufgaben im Common, einer Welt aus nur wenigen Gebieten, die sich vor allem farblich voneinander unterschieden haben, erledigt werden mussten, hat in Second Light jedes Mädchen sein eigenes Heartscape. Diese Welten entstanden aus den Erinnerungen der Mädchen und weisen jeweils einzigartige Designs und mitunter auch spezifische Puzzles auf. Es macht nun deutlich mehr Spaß, durch die Welten zu rennen und die Feinde zu bekämpfen. Dafür sorgen auch die Gegnerdesigns, die allerdings auch im Erstling schon hervorragend waren. Die Kreaturen spiegeln verschiedene Emotionen wider und auch wenn es einige Abwandlungen gibt, bieten sie viel Abwechslung.

Top Gear
Die Kämpfe an sich haben sich allerdings nur wenig geändert, auch wenn sie etwas komplexer geworden sind. Die drei Kämpferinnen beginnen jeden Kampf zwar mit ihrer mystischen Waffe, den wahren Reflector-Status muss man sich allerdings erst erarbeiten. Auf einem Zeitstrahl können wir einsehen, wer wann an der Reihe ist und unsere Attacken entsprechend planen. Jeder Angriff verwendet eine bestimmte Menge Ether, das durch Fortschritt auf dem Zeitstrahl angehäuft wird. Das bedeutet, wer länger wartet, kann stärkere Angriffe oder auch mehrere nacheinander ausführen. Wie weit man sich auf dem Strahl bewegen kann, hängt vom aktuellen Gear ab, in dem sich die jeweilige Kämpferin befindet. Jede Attacke sorgt dafür, dass der Gear-Level steigt, bis man ins nächste Gear wechselt. Ab sofort kann man ein Segment auf dem Strahl weiterrutschen. Ab Stufe 3 verwandeln die Damen sich in ihre Reflector-Persönlichkeiten und bekommen neue Kostüme.

Sowohl Feinde als auch Kämpferinnen haben Stärken und Schwächen gegen bestimmte Elemente. Wird so eine Schwäche ausgenutzt, wird die jeweilige Figur auf dem Zeitstrahl zurückgestoßen und wer immer und immer wieder auf diese Art beharkt wird, kann gelähmt werden. Dann geht es auf dem Zeitstrahl nicht weiter und man ist besonders anfällig für Attacken. Unser Support agiert größtenteils durch vorher festgelegte Skills selbst, sobald genug Zeit verstrichen ist, allerdings können wir vom Support auch Heilgegenstände erhalten oder ein Mädchen gegen den Support in der Reserve austauschen. Dadurch sind die Kämpfe deutlich taktischer als im Vorgänger, aber leider sind sie dennoch mit der Zeit sehr wiederholend. Dafür unterscheiden sich die Gegner einfach zu wenig voneinander.

Gleich gibt's eine Schlägerei
Hauptaufgabe in den einzelnen Heartscapes ist das Auffinden der verlorenen Erinnerungen. Fragmente sind in der Gegend verteilt und wollen gefunden werden und auf diese Art wird die Story vorangetrieben. Während die meisten Gegner frei herumlaufen und oftmals umschiffbar sind, versperren uns immer wieder stationäre Feinde, die in der Regel stärker sind, den Weg als eine Art Miniboss. Am Ende jedes Gebiets wartet außerdem ein großes Bossmonster auf uns, das ein wenig mehr Abwechslung bietet. Hier kommt es auch immer wieder zu 1on1-Kämpfen, in denen eine Kämpferin in den Nahkampf übergeht und ein direkter Schlagabtausch mit dem Feind beginnt, bei dem wir neben normalen Angriffen auch uns verstärken und vor allem ausweichen und punktgenau kontern können.

Bishoujo Senshi Hoshizaki Ao
Auf technischer Seite hat sich am wenigsten getan. Grafisch wird vor allem im Bereich Design eine Schippe draufgelegt, da sowohl die Charaktermodelle der Mädchen, als auch die der Feinde besser ausgearbeitet wurden und flüssiger animiert sind und auch die Heartscapes haben dem Common einiges voraus. Die Grafikqualität hat sich jedoch nicht groß verbessert. Das muss sie auch nicht unbedingt, da der erste Teil bereits ganz ordentlich aussah. Beim Sound bekommen wir wieder eine gelungene japanische Sprachausgabe geboten, die leider immer noch nicht alle Texte vertont, sodass die Mädchen in vielen Dialogen nur kurze Laute von sich geben. Die englische Übersetzung ist dieses Mal ganz gut gelungen und weist keine auffallenden Fehler auf.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf

Nachdem ich erst vor Kurzem den ersten Teil beendet hatte, konnte ich die Kritikpunkte von damals allesamt nachvollziehen. Umso faszinierender ist es, dass quasi alle Probleme wie mit einer Checkliste abgearbeitet wurden. Mehr Tiefe in den Beziehungen der Mädchen untereinander? Check. Mehr Tiefe in den Persönlichkeiten der verschiedenen Mädchen? Check. Mehr Entscheidungsmöglichkeiten? Check. Abwechslungsreichere Gebiete? Check. Spannendere Kämpfe? Check. Blue Reflection: Second Light ist eine richtig gute Fortsetzung zu einem durchwachsenen Vorgänger. Die Story ist ein wenig abstrus und ohne Vorkenntnisse stellenweilse nur schwer verständlich, aber die kleineren Geschichten der Einzelschicksale sind die wahren Highlights. Die normalen Kämpfe könnten noch ein wenig abwechslungsreicher sein, aber sie holen einiges aus dem Konzept der JRPG-Rundenkämpfe heraus. Wer Magical Girls mag und JRPGs nicht abgeneigt ist, sollte sich die Geschichte des ersten Teils anlesen und Second Light eine Chance geben.



Blue Reflection: Second Light - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.375 Grafik: 7.50
Sound: 7.00
Steuerung: 7.50
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.375
  • Abwechslungsreiche Dungeons
  • Interessante und emotionale Geschichten
  • Schicke Designs
  • Viele Anpassungsmöglichkeiten
  • Standardkämpfe immer noch etwas eintönig

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Rezension vom: 24.11.2021
Kategorie: Rollenspiele
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