Kao the Kangaroo - Round 2
Entwickler:
Tate Interactive
Publisher:
JoWooD
Genre:
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,99 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox
Inhalt:
Es ist selten geworden aber es gibt sie noch, die "No Name-Spiele", welche ohne mediale Ankündigung, direkt in die Regale wandern, wo sie denn, meist zurecht, als Staubfänger ihr Schicksal frönen. Um in Erfahrung zu bringen ob nun das Jump `N` Run "Kao the Kangaroo - Round 2" mit dieser unsäglichen Tradition brechen kann, unterzogen wir es einer eingehenden Dschungel-Prüfung.
In den ersten Sekunden des anbrechenden Abenteuers finden sich Kao gleich schon in Gefangenschaft. Glücklicherweise ist aber Kaos besters Freund in Form eines Papageis, hilfreich zu Stelle, und haut unser Beuteltier raus und informiert "uns" sogleich über die bösen Absichten eines fiesen Jägers, allerhand Tiere dingfest zu machen. Das kann natürlich nicht angehen und Kao springt in die Rolle des Lebensretters. Doch der direkte Weg zur Zielperson wird ihm in Gestalt eines stämmigen Seemans versperrt und der lässt erst nach grosszügiger Bestechung mit sich reden. Und da bei Kao gähnende Leere im Geld-Beutel herrscht, stürtzt er sich nun verschiedene, gefahrvolle Welten um die nötige Summe zusammenzukriegen.
Meinung:
Wie es sich für ein kind-freundliches Spiel ziehmt, stehen Kao über die gesamte Länge wohlwollende Charaktere mit Rat und Tat (Vordergründig bekommt ihr kleine Missionen verpasst). Da wären der bereits erwähnte Papagei, ein Glühwürmchen, ein Pelikan und Schildkröte.
Aber es gibt auch zahlreiche, mitunter seltsam aussehende Gestalten, die unserem tierischen Freund nach dem Fell trachten. Während Hechte, Skorpione und angriffslutige Bienen noch zu den harmloseren Widersachern gehören, braucht es bei grosshämmrigern Zwergen, überdimensionalen Fresspflanzen, Seemanns-Gehilfen, oder mehrere Boss-Kämpfe schon Köpfchen, oder viel besser, feste Fäuste. Und über Boxer-Fäuste verfügt Kao und weiss sie auch zweckdienlich einzusetzen. Insbesondere im Nahkampf kann Kao so sehr schlagkrärtige Argumente austeilen. Neben dem Faustkampf besteht auch noch die Option eine Wirbelattacke mit dem Schwanz auszuführen, welcher sich als besonder hilfreich bei der Befreieing von Freunden aus höher gelegenen Käfigen erweist. Beim Rollangriff kugelt sich Kao zusammen und rollt Feinde einfach und effizient um oder springt von oben auf sie nieder. Für Fernangriffe stehen Kao Bumerangs zur Verfügung, die zwar nicht zurückgeflogen kommen, aber dort, wo man sie braucht, immer in ausreichenden Mengen vorhanden sind. An einigen Stellen muss man seine Zielgenauigkeit auch beim Nüssewerfen unter Beweis stellen, und die nötigen Objekte zu treffen, welche dann anschliessend zur Überquerung eines Hindernisses dienen.
Sammelwut
Im Laufe des Spiels findet man nicht nur die heiß ersehnten Dukaten, sondern nebenbei noch Kristalle und Sterne. Mit den Kristallen kann man Bonus-Level freischalten, deren Nicht-Spielen aber auch wirklich kein Versäumnis wäre. So muss man z.B. eine bestimmte Zeit lang Seil springen, indem man die Aktionstasten in genau der Reihenfolge drückt, in der sie vorgegeben werden. In einem anderen dieser Bonus-Level soll man durch abwechselndes schnelles und rhythmisches Tastendrücken dafür sorgen, dass die Biber möglichst zügig Bäume fällen, welche dann als Brücke über Abgründe und Schluchten fungieren, so dass Kao auf dem Weg durch den Wald nicht dort hinein fällt. Wie gesagt, man versäumt nichts, wenn man die Bonus-Level nicht spielt. Das Einsammeln der Sterne lohnt sich hingegen sehr. Für je 50 Sterne bekommt man nämlich eine neue Fähigkeit, bzw. eine vorhandene Fähigkeit wird ausgebaut. So lernt Kao z.B. weiter zu springen, einen stärkeren Schwanz-Angriff durchzuführen, oder unendlich lange mit einem Rollangriff durch die Level zu donnern. Nur leider wird es dem Spieler nicht selbst überlassen welche Fähigkeiten man aufwerten will.
Brenzlige Situationen
Wie schon agedeutet ist das Spiel sichtlich der jüngeren Zielgruppe angepasst, denn es wird im Grossen und Ganzen nie wirklich knifflig. Dennoch verlangt es in einigen Situationen eine gewisse Geschicklichkeit. Zum Beispiel wenn man von einem riesigen Bären vefolgt wird und dabei auf und dabei auf Wasserlöcher mitten im Weg achten muss, während man auch gleichzeitig versuchen sollte, auf Rampen zu fahren, um dort zu versuchen wertovlle Gegenstände einzusacken. Ähnliches Szenario bietet sich auch mit einem Snowboard. Ein beliebtes „Druckmittel" der Kao-Entwickler ist scheinbar auch die Gefahr von stetig ansteigendem Wasser (oder Lava), der man nur dadurch entkommt, dass man den gegebenen Weg nach oben sehr schnell und ohne einen Hänger rennt und hüpft. Auf diesem Weg nach oben passieren dann natürlich auch mal öfters unvorhersehbare Dinge wie z.B. einstürzende Brücken oder Bomben, die einem den Boden unter den Füssen wegschmettern.
Verpackung
In grafischen sowie soundtechnischen Belangen zeigt sich das etwas kurz ausgefallen Werk nicht wirklich von der Schokoladenseite. Ersters ist, trotz des kaum vorhanden seins irgendwelcher schönen Texturen, wenigstens noch als zweckmässig und farbenfroh stehen zu lassen. Und die Hintergroundmusik hallt vorerst mit angehnemen Klängen in des Zockers Ohr, aber nach einer gewissen Zeit in der Wiederholunhschleife, verkommt auch diese zu seichter Fahstuhlkost. Die Steuerung dagegen kann dagegen im Allgemeinen als gelungen bezeichenet. Nur in hastigen Situationen (z.B. Flucht auf einer zusammenstürzenden Brücke) kann es passieren, das Kao etwas schwammig zu dirigieren ist rund so, zum Ärger des Spieler, das Zeitliche segnet. Letztendlich sollten aber auch die vielen Kleinigkeiten als positiven Aspekt erwähnt werden, welche die Entwickler eingebaut haben, und die dem Spiel einen gewissen Humor verleihen. Betätigt man z.B. für eine Zeit lang den Controller nicht, so dreht sich Kao blitzartig mit einem Buh!!! um, nur um sich anschließend mit einem verschmitztem hehehe wieder abzuwenden. Bekommt Kao dann weiterhin keine Anweisungen, packt es ein Seil aus und macht Seilspringen.
Fazit:
Ganz ehrlich "Kao the Kangaroo - Round 2" muss als witziger und kurzweiliger aber altbackener Zeitvertreib, verstanden werden - mehr nicht. Denn auch spielerisch wird dem verwöhnten Spielerauge nichts geboten was es nicht schon in gleicher oder ähnlicher Form gesehen hat und einen Kauf rechtferigen würde. Und im Zuge von "Jak 3" und "Ratchet & Clank 3" bekommen Spring- und Rennfreudige um Welten flashendere Kost serviert.
Ergo: Nur für Hardcore-Genre-Fetischisten, Besitzer eines australischen Beuteltiers oder die Kinderstube geeignet.
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Autor der Besprechung:
Mario Näf
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Grafik: 6.50
(1 Stimme)