Metroid Prime 2: Echoes
Entwickler:
Retro Studios
Publisher:
Nintendo
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Gamecube
Inhalt:
Kopfgeldjägerin Samus Aran scheint von einem tödlichen Abenteuer ins nächste zu stürzen. Kaum hat sie den durch Phazon mutierten Metroid Prime im gleichnamigen Spiel zur Strecke gebracht, wird sie ein paar Space Marines auf den Planeten Aether hinterhergeschickt, weil die sich nicht mehr melden. Naja, Kopfgeldjägerin, Kindermädchen... ist doch fast das gleiche.
Meinung:
Samus kommt also auf Aether an und fliegt erst einmal ihr Raumschiff fast zu Bruch. Macht aber nichts, wir wollten ja eh ein wenig länger bleiben. Wie im ersten Teil auch zieht man mit ihr nun aus der Egoperspektive durch den Planeten, der sich in verschiedene, sehr unterschiedliche Gebiete aufteilt. Zur Hilfe gegen die einheimischen Kreaturen stehen ihr dabei ihr Combat- und Scan-Visor, der im Verlauf des Spiels noch 2 Upgrades erhält, sowie ihr Power Beam, den sich später auch mit dunkler und heller Energie aufladen kann. Wozu das? Durch den Einschlag eines Kometen wurde der Aether irgendwie aus seiner Dimension gerissen und befindet sich nun nicht nur in unserer hellen Lichtwelt, sondern auch in einer ähnlichen - nur düstereren und schaurigeren - Schattenwelt wieder.
Hier leben die Ing, seltsame Schattenwesen, die andere Geschöpfe mit ihrer dunklen Energie besetzen und kontrollieren können. Leider werden sie dadurch auch noch viel stärker, was die Kämpfe nicht vereinfacht. Das fast ausgestorbene Volk der Luminoth, die eigentlich den Planeten bewohnen, trägt Samus nun auf, Energie zu 4 großen Tempeln wieder herzustellen, damit die Lichtwelt gefestigt werden kann. Dazu muß sie in die Schattenwelt reisen, um die Energie von dort zu mopsen. Einziger Nachtteil ist, daß die Schattenwelt eine äußerst giftige Atmosphäre hat, die Samus nach und nach Energie entzieht, weshalb sie sich meistens nur in durch Lichtenergie geschützen Bereichen aufhalten kann.
Wer Metroid Prime mit 100% durchgespielt hat, weiß, daß Samus' Phazon Suit am Ende besessen wurde und auf dem Aether finden wir natürlich niemand anderen als die Dark Samus vor, die sich dort durch die Phazonvorkommen ordentlich aufpowert. Wie bei Metroid-Spielen gewohnt, verlieren wir durch eine Begegnung mit ihr auch mal eben fast alle unsere Waffen, die wir nun mühselig zurückerkämpfen müssen, wobei jedes Upgrade von einem Schattenwächter beschützt wird. Um deren Schwachstellen, sowie so ziemlich alles andere in der Welt, herauszufinde, wird der Scanvisor genutzt, der hilfreiche Informationen in eine Datenbank einträgt, die bei erfolgreicher Füllung diverse Gallerien freischaltet. Die Größe der Welten übertrifft die des Vorgängers um ein gutes Stück, nicht allein, weil es den gesamten Planeten auch noch einmal leicht verändert in der Schattenwelt gibt, wo teilweise komplett andere Aufgaben warten. Wer sich in der riesigen Welt des Aether nicht zurecht findet, kann das Hilfesystem einschalten, das einem nach einer gewissen Zeit anzeigt, wo man als nächstes hingehen sollte. Allerdings kann man es endlich auch abschalten, wenn man ohne Hilfe forschen wollte, was im Vorgänger nicht möglich war.
Metroid hat nun auch einen Multiplayer-Modus spendiert bekommen, der allerdings ein wenig halbherzig wirkt. Mittels Splitscreen kann man sich im Deathmatch beharken und im Morphball durch Kanonen feuern lassen. Wirklich spaßige Minispiele, die gerade mit dem Morphball möglich gewesen wären, fehlen allerdings.
Alles im Griff Samus' Steuerung hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht geändert. Die Zielerfassung erfolgt immer noch über die Schultertaste, genauso wie der FreeAim. Mit B wird gesprungen, mit X geht's in den Morphball und mit Y zu den Raketen. Der C-Stick ist für die Waffenauswahl und das D-Pad für die Visorauswahl zuständig.
Stummfilm Sprachausgabe sucht man bei Metroid noch vergeblich, hier ist Lesen angesagt. Während man in der EU-Fassung noch im Intro ein paar einleitende Worte hörte, fehlen diese in der Fortsetzung. Die gesamte Hintergrundstory wird mittels der Scans von Piratenlogbüchern und Luminoth-Berichten erzählt. Dafür ist die Musik mit bekannten und neuen Themen sowie die klassischen Soundeffekte schön anzuhören.
Dunst auf dem Visor Wie schon im Vorgänger hat Retro viel Wert auf Details gelegt. Die Umgebungen sind einfach atemberaubend geworden und die einzelnen Gebiete sind unterschiedlich gestaltet worden. Wieder gibt es zahlreiche Visoreffekte, wie Dunst, Regentropfen und Lichtspiegelungen zu bewundern. Die Dark World zeichnet sich durch einen starken Lila-Schimmer aus, der aber nichts am Gesamteindruck der Welt schmälert, sondern nur zur Atmosphäre beiträgt.
Fazit:
Es war ja abzusehen, daß Metroid Prime 2: Echoes ein Pflichtkauf für alle Gamecubebesitzer wird. Durch die wirklich riesige Welt und die vielen versteckten Items wird man lange Zeit an diesem Titel seine Freude haben und es grafisch einfach das Beste, was der Gamecube zu bieten hat. An den Multiplayer-Modus sollte man keine zu hohen Erwartungen stellen. Metroid ist und bleibt ein Singleplayer-Spiel mit einem netten kleinen Multiplayer als Zugabe.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
Angriff der Ing Ein Space Pirate im Fadenkreuz Kampf gegen einen Space Pirate Eintritt in die Schattenwelt Morphball auf Schienen Maschinenraum
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