Halo 2
Entwickler:
Bungie
Publisher:
Microsoft Game Studios
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44 €
Systeme:
Xbox
Inhalt:
Der Masterchief schlägt wieder zu. Nach erfolgreicher
Mission kehrt er zurück und kann gleich wieder in den Kampf für die
Gerechtigkeit und den Erhalt der menschlichen Rasse treten, denn die Aliens
sind wieder da, fieser, brutaler und stärker als zuvor! Wir treffen auf alte
Bekannte beider Seiten und hoffen die Menschheit erneut vor dem Schlimmsten zu
bewahren.
Meinung:
Der Masterchief setzt dort an, wo er in Halo aufhörte. Die
Situation ist brenzlig, so brenzlig, dass nicht einmal mehr eine Waffe reicht
und ihr euren Lieblingshelden in guter Rambomanier mit einer Knarre in jeder
Hand durch die Welten steuern könnt. Dieses neue Feature erlaubt es nicht nur
zwei selber Art zu benutzen, sondern auch unterschiedliche Waffen. Leider fällt
hier eine kleine Missgunst in der Steuerung zu Buche, auf die ich später noch
einmal zu sprechen komme. Mit gewaltiger Power und vor allem auch neuen Wummen,
wie einem Laser, dem Wächterstrahler und anderen Wundergeräten. Bei der Auswahl
der Waffen muss man nicht sonderlich wählerisch sein, da die Balance recht gut
gelungen ist. Natürlich sollte man falls vorhanden von den stationären MGs,
Lasern, etc. Gebrauch machen, denn diese haben zwar nur beschränkte
Schusswinkel, aber einiges an nötiger Durchschlagskraft mehr. Außerdem wird so
das eigene Munitionsdepot nicht angeschlagen.
Back to the Roots: Lineares Design Ob man es nun vorteilhaft oder negativ auslegen möchte,
greift Bungie trotz sämtlicher Tendenzen, die sich gegen ein lineares
Leveldesign aussprechen erneut zu eben selbigem Verfahren. Hier kann man als
Pluspunkt anführen, dass dadurch die dichte und atmosphärische Storyline
erzeugt wird, die in den ständig begleitenden Cutscenes vertieft wird. Diese
Tatsache lässt einen dieses Manko schnell vergessen, zwar haben Konkurrenten,
denken wir an Sony und dessen GTA-Reihe, schon seit langem auf nicht-lineare
Prinzipien gebaut, aber Microsoft zeigt eindeutig, dass man Spielspass und
Interesse auch so entflammen kann. Durch kurze, bzw. keine Ladezeiten wird der
Spielfluss an nahezu keiner Stelle unterbrochen und wenn doch, dann nur zwecks
Cinematic Cutscene. Die in Spielgrafik gehaltenen Videofetzen reichen von
wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten und verknüpfen die einzelnen Kapitel
auf gekonnte Weise.
Fußlahm? Warthog! Wer keine Lust hat zu Fuß zu gehen, der kann sich auf
bekannte Fortbewegungsmittel des früheren Teils berufen. Natürlich steht der
Warthog und die Phantom wieder zum rasanten Einsatz bereit, wenngleich auch die
Steuerung durch kleine Unterschiede nicht immer überzeugen kann. Wo wir gerade
bei der Steuerung sind, kommen wir noch einmal zu dem Zwei-Waffen-System, das
ich eingangs erwähnte. Der Denkfehler liegt im Waffenwechsel, denn der
Masterchief hat in der linken Hand einen Reflex, der die aktuelle Pistole von
sich wirft, d.h. bei einem nötigen Waffenwechsel, sollte man den dabei
geschrittenen Weg erneut ablaufen, um seine sieben Sachen wieder komplett zu
haben. Doch wir laufen doch gerne eine Extrarunde, denn die Grafik ist, wie
kann es anders sein, ordentlich aufgewertet worden. Halo 2 präsentiert sich in
einem herrlichen Gewand, dass Landschaften und vor allem die Charaktere
wunderbar präsentiert und animiert. Vor allem Gesichtszüge wissen beim Spielen
zu überzeugen. Leider gibt es auch die eine oder andere Textur, die aufgrund
unbekannter Umstände verwaschen wirkt und den Gesamteindruck abschwächt. Zum
Glück gehören eben genannte Texturen, sowie gelegentliche Ruckler und
Grafikprobleme zu den Ausnahmen und können den Spaß und das Staunen nicht
trüben.
Und auf die Ohren! Was für Grafik gilt, das passt auch zum Sound. Wenn nicht
sogar noch besser. Für den Soundtrack wurden weder Kosten noch Mühen gescheut
und selbst Snoop Dogg hat seinen Teil beigesteuert. Die Soundeffekte und die
deutsche Sprachausgabe sind einfach nur gelungen und runden das Erlebnis Halo 2
und damit Microsofts Flaggschiff im Kampf gegen Sony ab. Allerdings hat sich
der Riese in Software und Neuling auf dem Konsolenmarkt mit dem Multiplayer ins
eigene Bein geschossen. Lobenswert ist zweifelsohne der Coop-Mode, der mit dem
Splitscreen daherkommt und die Tatsache bis zu 16 Xboxen über Systemlink
zusammenzuschließen, dennoch scheitert man als Solospieler oft, sollte man
beabsichtigen via Xbox-Live ein Spiel zu finden. Hier wird nicht auf das
übliche System zurückgegriffen, eine Liste aktiver Spiele zu zeigen, sondern
ein „ausgeklügeltes“ Programm berechnet über die eigenen Daten und Angaben des
Spielers ein passendes, laufendes Spiel und bietet die Möglichkeit diesem beizutreten.
Das neue XBL-Clan-Feature wird von Halo 2 unterstützt und erleichtert bei einem
Clanbeitritt das Finden von Servern, ansonsten ist der Multiplayer trotz
zahlreicher, auch frei definierbarer, Modi aufgrund der Probleme über XBLive
nicht sehr gelungen.
Fazit:
Halo 2 ist ein Kracher geworden. Es ist meiner Ansicht nach
kein Spiel, das nah an die 100% kommt, wie das andere Magazine behaupten,
dennoch handelt es sich um einen Shooter, der durch Vielfalt in Waffen und
Möglichkeiten besticht. Die gute Grafik und eine geniale Soundkulisse leisten
ihren Teil zu einem runden Spielerlebnis. Wer Freunde kennt, die auch eine XBox
ihr Eigen nennen, empfehle ich die Verbindung über Systemlink, um die
verschiedenen Modi, die hier geboten werden einmal durchzutesten, da es sich
bei dem XBL-System um eine katastrophale Idee handelt. Wer keine Freunde hat,
der ist aber auch mit der langen, aufregenden und filmreifen Story ein Weilchen
beschäftigt. Wer also noch keine Idee für ein passendes Weihnachtsgeschenk hat
oder wenn die Freundin nach einem Ring bettelt, dann schenkt doch eine ganze
Ringwelt mit dem Masterchief darin!
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Autor der Besprechung:
Christian Tillack
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