Future Tactics - The Uprising
Entwickler:
JoWooD
Publisher:
Koch Media
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
27 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox
Testsystem:
XP2000+, GeForce Ti 4600, 512 MB RAM, Win XP
Anforderungen:
PIII 1GHz, 128 MB RAM, 3D Grafikkarte, 850 MB HDD
Inhalt:
Die Erde ist untergegangen. Im Chaos kleiner bunter Monster
hat sie die Waffen gestreckt und sich ihrem Schicksal ergeben. Doch was ist
das? Eine letzte Gruppe von Menschen hat sich aufgerafft. Zu achtzehnt soll es
gelingen dem Gegner den Marsch und damit von der heimischen Kugel zu blasen.
Wie soll man es nur anstellen? Offenbar haben alle Beteiligten früher gerne
Worms gespielt, denn das Spielprinzip stellt eindeutig eine Imitation des
Erfolgshits von Team17 dar. Wie gut sind die Jungs der Future Tactics? Ist
Worms mit der Erde zusammen untergegangen oder spielt The Uprising in seiner
eigenen Parallelwelt, einen Wormstitel träumend?
Meinung:
Der junge Low, sein Vater und Schwester Pepper haben eines
gemeinsam: Sie gehören zum kleinen Kreise der Widerstandsbewegung, doch was
kann man schon zu dritt bewerkstelligen? Ohne aufreizende Werbung im TV zu
schalten, ohne über Plakate auf sich aufmerksam zu machen, sprich ohne die
Vorzüge einer freien Zivilisation? Man kann natürlich erst einmal drauf los
ballern und mit dem Erfolg gesellen sich auch weitere Figuren zu dem
Höllenfahrtskommando. Die Schlacht gegen die grünen Männchen, um sie aus dem
Nirgendwo, aus dem sie kamen, ins Nirvana, in das sie gehören, zu schicken,
braucht einiger Geschicklichkeit und taktischem Potential. Es handelt sich also
nicht um einen simplen Shooter, sondern wie bereits angeschnitten um ein
rundenbasiertes Geplänkel im Stile der guten alten Worms-Titel.
Comiclandschaft in
drei Dimensionen Die zweckmäßige, dennoch nicht hässliche, Cartoongrafik
bietet stets unterschiedliche Schauplätze. Ob in kleinen Dörfern, auf weiten
Feldern oder in bergigen Regionen, es stehen stets genügend Verstecke und
Schutzmöglichkeiten zur Verfügung. Wie man diese letztlich nutzt ist natürlich
vom eigenen Geschick und dem taktischen Gespür zu entnehmen. Auch in welchem
der drei verfügbaren Modi ins Getümmel zieht, bleibt dem Spieler überlassen.
Wir hätten zum einen das Training, einem Modus in dem viel geschossen und geübt
werden kann ohne dem wahren Feind ins Auge zu blicken, der Story-Mode, der in
Kampagnenform die Geschichte der kleinen Rebellengruppe erzählt, sowie
schließlich noch die Option im Mehrspieler gegen einen Freund am selben
Computer anzutreten. Am selben Computer? Ja, wir erinnern uns: Future Tactics
ist wie Worms, also rundenbasiert!
Es ist leicht, die
Welt an sich zu reißen Zu Beginn einer Runde sind die eigenen Spieler, sowie die
bösen Erdbesatzer auf der Karte verteilt. Ein grün-gestrichelter Kreis gibt den
Bewegungsradius des aktuellen Charakters an, hier kann man sich frei bewegen
und nach guten Schusspositionen suchen. Einmal ein lauschiges Plätzchen
gefunden, kommt der eigentliche Krampf des eigentlich witzigen Spielchens: die
Schusssteuerung. Das eigentlich für Konsolen entwickelte Future Tactics
präsentiert sich mit einem mehr als gewöhnungsbedürftigen Schussverfahren.
Zuerst einmal bewegt sich das Fadenkreuz in einem Tempo über die Umgebung, dass
es einem Wunder gleicht, hat man den Gegner im Sichtfeld anvisiert, danach
folgt ein ausgeklügeltes Stoppen zweier Gerader, die über dem möglicherweise
fixierten Alien ein Kreuz bilden sollten. Ist dies soweit gelungen, schießt der
Held. Hat man den verrückten Außerirdischen verfehlt, kann man sich zumindest
an der komplett zerstörbaren Umgebung erfreuen, wie bei Worms. Sind die Grünen
am Zug, kommt das Kopfschütteln. Das die Menschheit dämlich ist und sich
irgendwann von Verrückten aus dem All den Heimatplaneten abluchsen lässt, wird
seit Jahrzehnten in Filmen verarbeitet, doch das die Besatzer dermaßen dämlich
sind, in Abgründe laufen und sich gegenseitig wegsprengen wirft Zweifel auf:
Haben die die Erde selber übernommen?
Doch nicht wie Worms Das Zielsystem ist unschön, jedenfalls auf dem PC, die
Gegner sind unbeholfen und haben den Tod verdient, doch wo bleibt die Wahl der
Waffen? Das ist nicht wie bei Worms! Mit der Standardwaffe, die jede Figur
mitbringt muss man sich begnügen. Doch steigt mit der Spielerfahrung auch die
Größe der Detonationen, die der Umgebung
und den Aliens ordentlich einheizen. Schauen wir noch ein letztes Mal zu den
Worms, dort gibt’s es Healthpakete und Boni, wie zweimal Schiessen pro Runde,
Infrarotsicht oder Zoomfunktionen, diese haben auch einen Weg in Future Tactics
gefunden, leider nicht in der Vielzahl und Variation.
Fazit:
Wie Worms? Nein leider nicht. Future Tactics kommt
nicht im Geringsten an das Vorbild heran. Was hat zu dem etwas mickrigen
Abschneiden beigetragen? Rekapitulieren wir: Die komplett zerstörbare Umgebung,
die rundenbasierte Taktikballerei und das Bewegen, Schützen der Einheiten
stehen dem Idol in Nichts nach. Doch hapert es drastisch in Sachen Steuerung,
Waffenarsenal, KI, nicht vorhandenem Internetspiel und einer etwas
aufregenderen Story, selbst wenn diese zu vernachlässigen ist, wie bei Worms.
Auf Konsolen kann ich mir Future Tactics ganz spaßig vorstellen und da The
Uprising dort auch als Budgettitel für 30 Euro erscheint rate ich eher zu einem
Kauf der Xbox oder PS2 Fassung. Ich nehme an, dass dort wenigstens die Steuerung
besser gelöst werden konnte. Ansonsten kann man Future Tactics als Lückenfüller
zwischen Worms Forts und einem Folgetitel bezeichnen. Oder den Personen
empfehlen, die eine panische Angst vor Würmern haben und nicht einmal den
Krabblershooter installieren können ohne panisch aus dem Raum zu fliehen.
| |
Autor der Besprechung:
Christian Tillack
|