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Lineage II

Entwickler: NCsoft
Publisher: Flashpoint

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: PC

Testsystem: Pentium IV @ 3,06 GHz, 512 MB DDR RAM, GeForce FX 5600

Anforderungen: WIN 98/2000/ME/XP, Pentium III @ 800 MHz, 256 MB RAM, 4-fach CD-ROM, 2,2 GB freier Festplattenspeicher, GeForce 2 oder vergleichbar mit mind. 32 MB VRAM, DirectX 8.1-kompatible Soundkarte, Internetverbindung

Inhalt:
Games online zu zocken macht einen Riesenspaß, oder? Nichts ist schöner als sich mit Gleichgesinnten virtuell die Fressen einzuschlagen. Je mehr mitmachen, desto besser das Ganze. Den ultimativen Mehrspielerspaß bringen MMORPGs (Massive Multiplayer Online Role Play Games), die sich sehr großer Beliebtheit erfreuen. Leider sind die Teile sehr kostspielig, da man für jedes Game eine monatliche Gebühr entrichten muss, weswegen man genau darauf achten sollte, sich auch ja das richtige Spiel zuzulegen. Um die Gunst der Zockergemeinde kämpft nun auch NCSoft mit seinem Spiel Lineage II – The Chaotic Chronicle. Es entführt euch, wie so ziemlich jedes andere MMORPG, in eine mystische mittelalterliche Welt voller Abenteuer und Gefahren. Ob sich die Anschaffung lohnt, erfahrt ihr jetzt in unserem ausführlichen Testbericht.

Meinung:
Bevor man mit Lineage II so richtig loslegen kann, gilt es zunächst ein großes Hindernis zu überwinden. Diese ach so böse Hürde nennt sich Auto-Update-Phase, die sich je nach System und Internetverbindung schon mal an die sieben Stunden hinziehen kann. Einfach drauf loszocken is nich. Stattdessen muss man sich in Geduld üben. Ein Motto, was leider für das gesamte Spiel gilt. Doch dazu später mehr.

Wenig…
… Vor allem wenig Neues. Nachdem man das Update und den anderen Schnickschnack erledigt hat, geht es zur Charaktererstellung. Man kann seinen Helden aus fünf Rassen auswählen, die allesamt unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Man wird feststellen, dass Lineage II voll von Fantasy-Klischees ist. So oder zumindest so ähnlich läuft’s doch immer.

Die Menschen sind so eine Art Allrounder, mittelmäßige Kämpfer, durchschnittliche Magier. Außerdem sehen sie nicht besonders exotisch aus. Nichts Spektakuläres also. Bevorzugte Klassen sind Ritter, Krieger, Kleriker und Hexer.
Die Elfen sind ein weises Volk von reinen Wesen. Muss ja auch so sein, denn seit Mr. Spock wissen wir ja, dass so was an den spitzen Ohren liegt. Kriegerisch sind sie nicht ganz so gut veranlagt, dafür aber gute Späher und Waldläufer. Die weiblichen Vertreter dieser Rasse sehen irgendwie total unschuldig aus und erinnern vom Auftreten er ein bisschen an japanische Manga-Schulmädchen.
Die Dunkelelfen waren einst normale Elfen, haben dann aber irgendwie die dunkle Seite der Macht entdeckt und sind somit abtrünnig geworden. Bevorzugte Kategorien: Meuchelmörder, dunkle Magier (was auch sonst?). Das Völkchen hier sieht übrigens am ansprechendsten aus, zumindest, was die Weiber angeht. Die Domina-Outfits passen einfach perfekt.
Die Orks sind… öh… na ja, Orks halt. Gute, starke Kämpfer, Plünderer und so was in der Richtung.
Dann gibt es noch die Zwerge, die sich auf Wirtschaft und Kunsthandwerk verstehen, aber auch gute Räuber sind.

Leider bietet die Charakterauswahl nicht viele Optionen. Man kann lediglich die Rasse, die Klasse (Kämpfer oder Magier) und das Geschlecht festlegen. Am Aussehen lässt sich nicht viel machen. Haarfarbe, Frisur, Gesicht. Mehr geht leider nicht, außerdem ist alles recht knapp bemessen. Schade, denn damit gibt es keine Möglichkeit auf individuelle Gestaltung des Helden nach eigenem Geschmack, Identifizierung mit dem Hauptcharakter gleich null. Blöd.


Trockenübung? Nichts da!
Hat man alles hinter sich gebracht, geht es auch schon gleich raus in die weite Welt. Während ihr eure ersten Erfahrungspunkte sammelt und die ersten Quests bestreitet, werden euch hier auf sehr anschauliche Weise Steuerung und Grundkenntnisse des Spiels vermittelt. Allerdings empfiehlt es sich, zunächst einmal dort zu bleiben, wo man sich am Anfang befindet. Denn in einem Dorf oder ähnlichem seid ihr erst einmal sicher. Wovor? Vor anderen Mitspielern. Die sind nämlich verdammt unfair. Die Playerkiller ziehen durch die Lande und meucheln alles nieder, was sich bewegt, was vor allem für Newbies unschöne Erfahrungen sind, denn man verliert durch solche Kämpfe die hart erarbeiteten Gegenstände. Wer neutrale Charas angreift, wird zum Chaotic, was zur Folge hat, dass man für einen bestimmten Zeitraum in Läden nicht mehr bedient wird und auch von Wächtern angegriffen wird, sollte man sich einer Stadt nähern. Wer die bösen Jungs killt, kriegt gutes Karma. War Ultima Online ja nicht anders, was ja auch kein Wunder ist, immerhin werkelte ja dessen Erfinder Richard Garriott an Lineage II mit.

Zeit bräuchte man
Wer Lineage II spielen will, muss sehr, sehr viel Freizeit haben. Man darf nicht arbeiten, nichts essen, nichts trinken, keinen Sex mehr haben und kein Fußball mehr gucken - nichts, absolut nichts darf man mehr tun. Totale Enthaltsamkeit ist hier angesagt. Warum? Weil es elend lang dauert, bis euer Charakter mal einen Levelaufstieg schafft! Ehrlich, Kinder, das macht so keinen Spaß. Erst kriegt man mühsam erarbeitete, aus Kämpfen, die ohnehin viel zu lange dauern, gewonnene Gegenstände abgenommen und muss dann auch noch ununterbrochen schuften, um wenigstens mal ein bisschen besser da zu stehen. Die Regenerationszeiten nach den Fights sind unerträglich. Wer meint, er könne seinen Chara mal eben auf dem (sehr langen) Weg zum nächsten Quest aufladen lassen, der täuscht sich gewaltig, da immer was passieren kann und ihr in einer kritischen Situation plötzlich da steht wie der letzte Depp. So kommt es, dass oft Leerlauf angesagt ist. Motivationsschübe? Fehlanzeige. Shoppen geht auch nicht so wirklich, da man für einigermaßen gutes Zeug Unsummen bezahlen muss. Für kaputtgehauene Monster gibt’s zu Beginn im Schnitt 15 Mücken. Multipliziert diese Zahl mit 200 und ihr habt ne ungefähre Vorstellung davon, was ne billige Rüstung kostet. Also muss man die ganze Zeit metzeln, metzeln, metzeln. Innovation sieht anders aus…

Meine Freunde
Wer sich hier auf eigene Faust durchschlagen will, landet schnell beim alten Herrn da oben. Oder bei meinem Kumpel da unten, wie man’s nimmt. Jedenfalls ist es essenziell, dass ihr euch mit Gleichgesinnten zusammenrauft und einen Clan bildet. Ihr könnt untereinander per Chat kommunizieren, gemeinsam Pläne austüfteln und euch die Beute nach gemachter Arbeit teilen. Das Beste am ganzen Spiel ist das Erobern von Burgen. Habt ihr es geschafft, euch so eine mächtige Hütte anzueignen, könnt ihr den Boss im Schloss spielen, ein ganzes Gebiet verwalten und sogar Steuern erheben. Aber bis es soweit ist, darf man erst einmal ein paar Tage seines kurzen Erdenlebens in dieses Spiel investieren.

Unreal lässt grüßen
Die Grafik von Lineage II ist schön anzusehen. Kein Wunder, verwendet man doch hier eine abgewandelte Unreal-Engine. Die Welten sind toll gestaltet, die Siedlungen mit schönen Details ausgearbeitet, die Kämpfe mit netten Effekten versehen. Auch die Spielerfiguren sehen gut aus. Allerdings könnte die Vielfalt an Leutchen etwas größer sein. Ständig läuft man den gleichen Gesichtern über den Weg. Grafische Macken lassen sich nur in den Bewegungen der Figuren finden, die leider sehr abgehackt wirken. Ansonsten kann man hier nicht viel meckern.

Übersichtlich?
Steuerungstechnisch ist das Game akzeptabel, mehr aber auch nicht. Es könnte alles ein bisschen fließender und vor allem präziser sein. Was aber nervt, ist die Tatsache, dass erst mal alles mit Textfenstern vollgepflastert ist, was die Übersicht sehr erschwert. Insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht das Gelbe vom Ei.

Nix verstehn?
Dann hast du leider gelitten. Wer kein Englisch kann, sollte die Finger von dem Spiel lassen, da es sehr textlastig ist. Und mit einfachem Schulenglisch aus der Mittelstufe ist es da leider auch nicht getan. Zwar ist die Anleitung auf Deutsch, aber was nützt das schon, wenn man seine Aufträge lesen muss und nix kapiert? Dumm das.
Soundtechnisch kann sich das Spiel sehen lassen. Der Soundtrack ist gut gelungen. Er ist stimmungsvoll und passt sehr schön zur Atmosphäre. Auch die Effekte sind gut, wenn auch nicht überragend.

Fazit:
Nene, nach dem kostenfreien Monat spiel ich dieses Spiel nicht mehr weiter. Es geht einfach alles zu langwierig vonstatten, gerade am Anfang wird für zu wenig Motivation gesorgt. Die erste Phase des Spiels ist viel zu eintönig und vor allem auch unfair. Unfair ist auch, dass es auf der Verpackung keine Details zum monatlichen Abo-Preis gibt (11-13 Euro). Technisch kann der Titel überzeugen, aber was nützt das schon? Für sein Geld kann man mehr erwarten. Viel mehr. In Zeiten von kommenden und bereits erschienenen Highlights wie World of Warcraft, Final Fantasy XI, Everquest II und Star Wars Galaxies ist Lineage II meiner Ansicht nach irgendwie überflüssig. Lieber sollte man sich für seine Kohle ein Spiel holen, das höhere Ansprüche auch befriedigen kann. Also, Finger weg. Gibt genug anderes gutes Zeug!

Lineage II - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Alexander Voirin

Screenshots
Dunkelelf in der Chargenerierung
Dunkelelf in der Chargenerierung

Ein Orkkrieger
Ein Orkkrieger

eine etwas triste Landschaft
eine etwas triste Landschaft

das Zwergenhochland
das Zwergenhochland

Kampf mit einem kleinen Tier
Kampf mit einem kleinen Tier




die Nachtelfenbasis
die Nachtelfenbasis

eine Zwergin
eine Zwergin



Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.75 Grafik: 8.00
Sound: 8.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 4.00
Wertung: 6.75
  • hübsche Grafik
  • gutes Tutorial
  • Burgen-Feature
  • etwas unübersichtlich
  • eintöniges Gameplay
  • sehr zeitaufwändig
  • kaum Optionen bei der Chara-Erstellung
  • gutes Englisch erforderlich

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Rezension vom: 02.01.2005
Kategorie: Adventure
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Bewertung: 2.19 (26 Stimmen)
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