-Lemony Snicket- Rätselhafte Ereignisse
Entwickler:
Activision
Publisher:
Activision
Genre:
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox
Inhalt:
Das war ganz sicher kein schöner Tag für die 3 Baudelaire-Waisen, als ihr Elernhaus samt ihren Eltern abgebrannt ist und sie dann zu allem Elend noch erfahren müssen, dass ihr, ihnen bis jetzt noch unbekannter Onkel Olaf, sie aufnehmen wird. Schnell wird klar, dass dieser nur hinter der Erbschaft her ist und ihn die Kinder einen Dreck kümmern. Doch Violet (die Erfinderin), Klaus (der Bücherwurm) und Sunny (die Beißerin) geben nicht so schnell auf und lassen sich von ihrem bösen Onkel nicht unterkriegen.
Es war damit zu rechnen, dass der in Amerika recht gut angelaufene Kinderfilm mit Jim Carrey bald den Weg auf unsere heimischen Konsolen finden würde. Doch wie das mit Videospielumsetzungen zu Kinofilmen so ist, sollte man sich dieses Stück Software nicht übereilt zulegen.
Meinung:
Das Auge spielt mit Die Grafik ist recht ordentlich, kann aber keinesfalls mit Genregrößen wie etwa „Herr der Ringe“ oder „Splinter Cell“ mithalten. Oft sind die Umgebungen texturenarm, obwohl das Herrenhaus von Graf Olaf nicht schlecht gestaltet wurde. Einige Schatteneffekte, wie etwa die Kerzen an den Wänden fallen positiv auf und auch die Einrichtung ist ganz nett gemacht. Teppiche hingegen wurden einfach nur als Textur dargestellt und auch bei den Charakteren wurde an Polygonen gespart. Man erkennt sie zwar aber die Gesichter wirken die meiste Zeit matschig und lieblos.
Die Atmosphäre des Films wurde sehr gut eingefangen und man merkt, welches Vorbild für die Umsetzung als Vorlage diente. Harry Potter ist allgegenwärtig und ein gewisses, geklautes Flair des Zauberlehrlings dürfte wohl nicht abzusprechen zu sein.
Die Bewegungen der Charaktere laufen flüssig ab und selten ruckelt das Geschehen. Nur wenn mehrere Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm sind, gerät der Spielfluss leicht ins Stocken. Pop-Ups gibt es so gut wie keine, was wohl an der kargen Optik liegt und der Tatsache, dass die Areale allesamt recht klein gehalten sind. Nach jedem Raum kommt eine mehrsekündige Ladepause, die sehr schnell nervt und dem Spiel keinen Gefallen tut.
Was auf die Ohren Den Sound des Spiels kann man als gelungen betrachten. Die Hintergrundmusik bietet solide Soundtrackkost des Films und hält sich dezent im Hintergrund. An einigen Stellen gefällt dieser sogar mit eingängigen Melodien, tritt aber niemals aus dem Einheitsbrei der Masse hervor.
Das Herzstück des Spiels und auch speziell des Sound sind die Originalstimmen. Jede Figur des Films durfte den Charakteren die Stimme leihen, was bei Filmumsetzungen wohl mittlerweile Standard sein sollte. Das einzige was nervt ist, dass die Tonaufnahmen der Figuren sehr matschig und unrein klingen. Ständig ist die Tonspur von einem dumpfen Surren begleitet, was aber nicht weiter stören sollte, da man die Sprachsamples nach ein paar Minuten eh ausschaltet, spätestens nachdem man zum zehnten Mal denselben Kommentar gehört hat.
Fazit:
Alles in Allem ist diese Videospielumsetzung nur extremen Fans des Films zu empfehlen. Buchfans kaufen sich lieber einen weiteren Band des US-Autors Daniel Handler (Pseudonym: Lemony Snicket), immerhin bekommt man da in den bislang 11 Bänden mehr Geschichte für sein Geld. Das kinderfreundliche und deshalb auch viel zu leichte Spiel ist mit seiner Spielzeit von ca. 5 Stunden nicht gerade groß.
Die Spielideen wiederholen sich laufend, baue diese Erfindung von Violet zusammen, erledige jene Handlanger von Graf Olaf und sammle diverse Gegenstände und Puzzelteile auf, um bestimmte Extras wie Szenen aus dem Film u.ä. frei zu schalten). Mit den unterschiedlichen Eigenschaften der Charaktere ist es nicht weit her, da diese angewandt werden müssen und somit das Spiel sehr geradlinig erscheinen lassen. Die Rätsel sind nicht nur zur leicht, sondern beleidigen die Intelligenz eines Jeden jenseits der 8 Jahre. Einzig allein die 2-D Rutschpartie von Sunny über Abflussrohre konnte wirklich begeistern, da diese sehr an die Lorenfahrt aus den Donkey Kong Country Spielen erinnerte, naja, gut geklaut ist besser als schlecht erfunden. Fans des Films greifen ja doch zu, für Kinder gibt es die besseren Potter Spiele und ich empfehle generell lieber die Bücher zu lesen.
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Autor der Besprechung:
Matthias Olschewski
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