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Mercenaries

Entwickler: Pandemic Studios
Publisher: LucasArts

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2, Xbox

Inhalt:
In der nahen Zukunft kriselt es in Nordkorea ganz gewaltig: General Song hat nach einem selbstinszenierten Putsch die Herrschaft über das Land an sich gerissen und regiert mit strenger Hand. Schon bald bestätigt sich der Verdacht, dass der Diktator im Geheimen über Nuklearwaffen verfügt. Um diese Bedrohung abzuwenden und den Kriegstreiber mitsamt seiner Gefolgschaft ein für alle Mal außer Gefecht zu setzen, entsendet die Geheimorganisation Executive Operations (kurz ExOps) einen Söldner in das vom Krieg zerrüttete Land.

Meinung:
An dieser Stelle kommt der Spieler zum Zuge. Zu Beginn darf man aus drei verschiedenen Charakteren seinen Einzelkämpfer auswählen, die sich alle in ihren individuellen Fähigkeiten unterscheiden. Da wäre zum einen der Amerikaner Chris Jacobs, der die koreanische Sprache beherrscht und zudem jede Menge Treffer in Gefechten einstecken kann. Der Schwede Mattias Nilsson spricht die russische Sprache und ist der schnellste Söldner im ExOps-Team. Die Britin Jennifer Mui schließlich verfügt über chinesische Sprachkenntnisse und ist eine anerkannte Schleichexpertin. Hat man sich für eine der Spielfiguren entschieden, so findet man sich direkt in einem Transportflugzeug wieder, in dem man seine Ausrüstung und die letzten Instruktionen erhält, bevor es endgültig per Absprung in die Kriegszone geht. Nach erfolgter Landung wird der Spieler erst einmal mit den am Konflikt beteiligten Parteien bekannt gemacht, indem er für sie Aufträge erfüllt. So lernt man nacheinander die Anführer der Task Force der Alliierten Nationen (AN), der Chinesen, der Russischen Mafia und der Südkoreanischen Union kennen.

Die Karten des Bösen
Der Hauptauftrag des Spielers ist die Zerschlagung von General Songs Regime und dies wird verkörpert durch das sogenannte 52er-Blatt. Jede der Schlüsselfiguren in diesem Konflikt (militärische und wissenschaftliche Berater Songs) wird durch eine Spielkarte symbolisiert und ihre Festnahme ist essentiell, um letztendlich an das Pik-Ass, General Song höchstpersönlich, heranzukommen. Natürlich können die einzelnen Karten auch eliminiert werden, allerdings erhält der Spieler dadurch auch nur die Hälfte des ausgesetzten Kopfgeldes. Da die finanziellen Mittel aber überlebensnotwendig für die gesamte Mission sind, ist von einer Exekution dringend abzuraten.

Der Abtransport der Gefangenen erfolgt durch einen Alliierten-Hubschrauber, dem man allerdings erst per Rauchgranate einen sicheren Landeplatz anzeigen muss. Auf die gleiche Weise kann der Spieler sich später die im „Merchants of Menace“-Shop bestellte Ausrüstung direkt vor die eigenen Füße liefern lassen. Besagte Einkaufmöglichkeit bietet allerdings nicht nur Waffen und Fahrzeuge sondern auch Aktionen wie zum Beispiel Luftschläge im Kampf gegen massiv befestigte Einrichtungen an.

GTA im Krisengebiet
Das Spielprinzip von Mercenaries orientiert sich eindeutig an der erfolgreichen Grand Theft Auto-Reihe von Rockstar Games. Wie beim großen Vorbild gilt es auch bei den Söldnern von Pandemic, durch Erledigung verschiedener Aufträge und Missionen die diversen im Spiel vertretenen Parteien bei Laune zu halten. Wer sich ausschließlich bei den Alliierten Streitkräften engagiert, wird schon recht bald in Ungnade bei den anderen Interessengruppen fallen. Bei Sichtung eröffnen diese dann das Feuer auf den Spieler und auch die Informationen zum Aufenthaltsort einiger Personen des 52er-Blattes werden zurückgehalten, wodurch sich sowohl das eigene Überleben als auch die eigentliche Hauptaufgabe entsprechend schwieriger gestalten. Ein geschickter Söldner sollte somit stets für ein Stimmungsgleichgewicht bei seinen Auftraggebern sorgen. Hat man es sich mit einer bestimmten Partei vollkommen verscherzt, kann allerdings ein großzügiges Bestechungsgeld wieder für Milde und Versöhnung sorgen.

Die kleine Übersichtskarte rechts oben auf dem Bildschirm sowie die spielerische Freiheit der 3D-Welt erinnern ebenfalls an die GTA-Serie. Mercenaries weist allerdings dennoch genügend Ideen auf, um als eigenständiger Titel bestehen zu können.

Ausrüstungspolitik
Neben der erwähnten Übersichtskarte, auf der Freund und Feind als farbige Punkte markiert sind, bekommt der Spieler auch noch ein PDA mit auf den Weg. Mittels dieses nützlichen Utensils kann unser Söldner eine zoombare Karte des gesamten Landes abrufen, Emails mit hilfreichen Hinweisen und Waffendaten erhalten und einsehen, Bestellungen bei dem von der Russenmafia geführten „Merchant of Menace“-Shop aufgeben und sich zusätzlich auch noch über allgemeine Daten wie die Stimmungslage bei den einzelnen Parteien oder bisher festgenommene Subjekte des 52er-Blattes informieren. Außerdem steht dem Einzelkämpfer im Verlauf des Spiels ein immer größeres Arsenal an Waffen zur Verfügung. Die Palette reicht hier von Sturmgewehren über Sniper Rifles bis hin zu durchschlagskräftigen Raketenwerfern. Bei den Fahrzeugen bietet sich mit Jeeps, Panzern und sogar Hubschraubern eine ähnlich große Bandbreite an Möglichkeiten.

Beklemmende Atmosphäre
Das hochbrisante Setting wird durch eine entsprechend düstere Stimmung innerhalb des Spiels noch unterstrichen. Neben dem allgegenwärtigen Kriegsnebel sorgen auch die teilweise zerbombten Städte und Dörfer, brennenden Häuserruinen und permanent über den Himmel donnernden Kampfjets für eine beklemmend dichte Atmosphäre. Auch die stets präsenten propagandistischen Durchhalteparolen seitens des nordkoreanischen Regimes erzeugen ein authentisches Kriegsgefühl. Dies dürfte auch der Hauptgrund für die Entscheidung sein, dieses Spiel ohne Jugendfreigabe auf den Markt zu bringen, denn die eigentliche Gewalt hält sich in Grenzen. Wüst herumspritzendes Blut und ähnliche Geschmacklosigkeiten sucht man vergebens und für das versehentliche Erschießen von Zivilisten wird der Spieler mit einem saftigen Geldbetrag zur Kasse gebeten, da die durch derartige Kollateralschäden verursachte negative PR nur mit den entsprechenden finanziellen Mitteln kaschiert werden kann.

Die technische Seite des Krieges
Grafisch sollte der Spieler keine Höhenflüge erwarten, im Großen und Ganzen kann Mercenaries aber diesbezüglich überzeugen. Zwar ist die Sichtweite etwas eingeschränkt und bei hohem Gegneraufkommen kann die Bildrate auch schon einmal ins Stocken geraten, dafür fallen allerdings die wuchtigen Explosionen umso ansehnlicher aus. Auch die äußerst gelungene Havoc-Physik-Engine weiß bei Detonationen durch realistisch herumfliegende Autos und Soldaten zu gefallen und sorgt somit für ein stimmiges Gesamtbild.

In Sachen Sound wartet das Spiel mit militärisch-zackiger Hintergrundmusik und einer vollständigen deutschen Synchronisation auf. Leider klingen gerade die Sprecher der Hauptakteure etwas unmotiviert und hölzern, worunter der Gesamteindruck doch ein wenig leidet; ein Fakt, an dem auch die wirklich gut besetzten Nebenrollen und die in der jeweiligen Landessprache herumfluchenden feindlichen Soldaten nichts ändern können.

Davon einmal abgesehen, gibt es an der technischen Umsetzung allerdings nichts zu meckern. Die Steuerung bietet umfangreiche Möglichkeiten, wirkt aber dennoch nie zu überladen und geht nach kurzer Einspielphase gut von der Hand, so dass man auch in den haarigsten Situationen nicht die Übersicht verliert. Die KI der Computergegner ist recht ausgewogen. Einerseits rennen die feindlichen Soldaten teilweise ohne Rücksicht auf Verluste vor die eigene Mündung, andererseits besetzen sie auch schon einmal Geschützstellungen, um den Spieler aus sicherer Deckung heraus aufs Korn zu nehmen. Das Abspeichern ist zwischen den Aufträgen jederzeit möglich, ein Spielstand belegt bei der PS2-Version (die diesem Test zugrunde lag) auf der Memory Card bis zu 590 KB.

Für belustigtes Schmunzeln oder Verwirrung kann allerdings teilweise die Spielanleitung sorgen, denn hier finden sich ein paar kleine Ungereimtheiten, wie beispielsweise beim fünfseitigen Glossar in dem die wichtigsten Begriffe und Aktionsmöglichkeiten bei Mercenaries erklärt sind. So muss der Spieler unter dem Punkt „Hieb“ die wenig erhellende Erklärung „siehe ‚Hieb‘“ lesen und tatsächlich folgt ein paar Seiten weiter dann tatsächlich ein weiteres Mal das Stichwort „Hieb“ mit der eigentlichen Erklärung. Derlei Stilblüten lassen sich so einige im Instruktionsheftchen finden.

Fazit:
Erwachsene Zocker, die sich nicht an dem, gerade in Hinblick auf die Nachrichten der vergangenen Wochen, politisch brisanten Hintergrundszenario stören und die GTA-Spielmechanik mögen, bekommen mit Mercenaries einen spannenden, lange motivierenden und atmosphärisch dichten Actiontitel, der durch seinen großen Abwechslungsreichtum an Missionen, Nebenaufträgen und militärischer Ausrüstung zu überzeugen weiß. Dem Erfindungsreichtum des Spielers sind kaum Grenzen gesetzt und es bleibt stets dem eigenen Geschmack überlassen, auf welche Weise eine Mission zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wird. Action-Fans mit einem Faible für spielerische Freiheit können unbesorgt zugreifen.

Mercenaries - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sven Last

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 8.25
Sound: 7.75
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.00
Wertung: 8.4375
  • Große, frei erkundbare 3D-Welt
  • Abwechslungsreiche Missionen
  • Umfangreiche Ausrüstung
  • Beklemmende Atmosphäre
  • Teilweise unmotivierte Synchronisation
  • Fragwürdiges Setting
  • Technik geht ab und zu in die Knie

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Rezension vom: 05.03.2005
Kategorie: Action
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