Champions: Return to Arms
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
43 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Im vergangenen Jahr wurde das beliebte Everquest-Universum aus dem MMORPG-Bereich auf Konsolen umgesetzt. Der phänomenale Erfolg dieser Portierung war nicht zuletzt Champions of Norrath für die PS2 zu verdanken. Die Snowblind Studios bedienten sich bei diesem Titel der Engine von Baldur’s Gate: Dark Alliance und verwoben diese mit einer packenden Story. Champions of Norrath hatte noch mit einigen kleinen Problemen wie einem suboptimalen Online-Modus zu kämpfen, bot aber dennoch immense Widerspielmöglichkeiten. Nach etwa einem Jahr lädt Snowblind Studios Zocker zu einem neuen Abenteuer auf Norrath ein. Kann Champions: Return to Arms die Fehler des Vorgängers ausbügeln?
Meinung:
Die Story von Return to Arms knüpft fast direkt an das Ende von Champions of Norrath an, obwohl es nicht nötig ist, den vorigen Teil gespielt zu haben. Nach der Niederlage des Gottes Innoruuk, wurde seine Seele in mehrere Teile zerschlagen, die über ganz Norrath verteilt liegen. Seine Anhänger sind nun auf der Suche nach den Teilen, um ihren Meister wieder auferstehen zu lassen. Um das grausame Ritual mit fürchterlichen Folgen zu verhindern, folgt Ihr dem Ruf von Firiona Vie. Euer Auftrag: Stoppt die Wiederbelebung des bösen Gottes und vernichtete seine Anhänger ein für alle mal.
Ihr könnt Euren Helden aus einer der bereits bekannten Klassen wählen: Barbar, Waldläufer, Kleriker, Zauberer oder Schattenritter. Außerdem haben der Iksar Schamane und der Vah Shir Berserker den Weg nach Norrath gefunden. Der Iksar Schamane sieht in etwa aus wie ein übergroßer Komodovaran, nutzt die Energie der Natur für seine mächtigen Zaubersprüche. Zu seinem Arsenal gehören beispielsweise Giftbolzen und Insektenschwärme. Als Magier ist der Schamane natürlich hauptsächlich für den Fernkampf geeignet. Im Gegensatz dazu ist der Vah Shir Berserker eine echte Nahkampfmaschine. Er hat Ähnlichkeiten mit einer extrem gereizten Raubkatze und wird mit jeder Verletzung noch gefährlicher. Vah Shir schlagen Reihen von Gegner entweder mit ihrem Schlachtgebrüll in die Flucht oder mähen sie mit einer angsteinflößenden Axt nieder.
Die Moral von der Geschichte Die beiden hinzugekommenen Charakterklassen sind allerdings nicht die einzigen Neuerungen. Ähnlich wie in Star Wars KotOR könnt Ihr in Return to Arms nun auch den moralischen Weg Eures Helden bestimmen. Entweder Ihr werdet zum Weltenretter und entscheidet Euch, die Anhänger Innoruks zu jagen, oder Ihr helft mit, den bösen Gott wieder zum Leben zu erwecken. Diese Entscheidung steht recht früh im Abenteuer an und Eure Wahl wird einige Sidequests ermöglichen, andere dafür verbauen. So können aber zumindest schon einmal zwei unterschiedliche Handlungsstränge verfolgt werden, was zum erneuten Spielen motiviert. Es gibt allerdings auch wieder unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und das Levellimit wurde auf 80 angehoben. So können extrem mächtige Abenteurer herangezüchtet werden. Entweder importiert Ihr Euren Recken aus Champions of Norrath und setzt das Abenteuer mit dem alten Bekannten fort, oder Ihr schafft einen neuen Helden. Egal auf welchem Level Ihr Euch bewegt, schwierig wird es allemal. Insgesamt ist das Gameplay allerdings ein Aufguss von Champions of Norrath: Betretet eine Gegend, werdet von Horden fieser Monster angegriffen, macht sie alle fertig und wiederholt das Ganze von vorne. Selbst das einzige Feature aus dem Vorgänger mit Überraschungseffekt wurde entfernt, so dass leider die Dungeons nicht mehr per Zufall generiert werden. Immerhin sorgen die Nebenmissionen für Abwechslung vom Hauptabenteuer. So könnt Ihr beispielsweise wetten oder auch eine Art Pac Man mit Fröschen und Kobolden spielen, die extrem witzig ist. Verbessert hat man bei Snowblind immerhin einige Online-Aspekte. Es wird jetzt wesentlich häufiger automatisch vom Server gespeichert und auch die Lobby wurde sinnvoll verbessert. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich mit einem anderen Spieler zu messen und so heraus zu finden, wer beim Leveln die besseren Entscheidungen getroffen hat. Zusätzlich zur Player vs. Player Action gibt es auch noch eine Art Massenkeilerei in einer Arena mit endlos generierten Monstern. Aus alt mach neu Technisch ist Return to Arms gehobener Durchschnitt. Zwar handelt es sich bei dem Game um einen Titel der trotz der Jahre alten Engine viel Charme versprüht, aber leider ist eine Verbesserung zum Vorgänger nicht offensichtlich. Die Charaktere sind immer noch ausreichend detailliert, es gibt immer noch einige nette Animationen, auch die Wassereffekte sind weiterhin hübsch anzusehen und auch einige der Todesanimationen können begeistern, aber irgendwie hätte man sicherlich grafisch noch einen draufsetzen können. Auch technische Unnötigkeiten wurden nicht ausgebügelt und so kommen gelegentliche Pop-Ups ebenso vor wie diverse Slowdowns. Auch die Kamera wurde nicht maßgeblich verbessert und ist für so manchen Frustmoment verantwortlich. Technisch gesehen handelt es sich bei Return to Arms also nur um eine Art Add On. Leider kann das Spiel auch nicht mit einer Vielzahl an signifikanten Zwischensequenzen oder cineastischen Szenen glänzen. Beim Sound verhält es sich ähnlich, nichts Bahnbrechendes. Allerdings ist die Synchronisation immer noch eine der großen Stärken.
Fazit:
Trotz der zwei neuen Charakterklassen, einigen neuen Gameplay Features und einem überarbeiteten Online-System bleibt Champions: Return to Arms leider ein Nachfolger mit relativ wenigen Verbesserungen. Selbst eingefleischte Hack and Slash Fans können sich fragen, ob es sich für sie lohnt, dieses Game auszuprobieren. Die unverbesserlichen Everquest-Anhänger werden aber sicherlich genug Material in Return to Arms finden, um einen Kauf zu rechtfertigen. Wer noch nie ein auf Baldur’s Gate: Dark Alliance basierendes Spiel in seine Konsole verfüttert hat, dem ist Champions: Return to Arms allerdings wärmsten ans Herz zu legen. Auch wer Champions of Norrath nicht gespielt hat, ist mit dem Nachfolger gut bedient. Alle anderen sollten unbedingt Probe spielen.
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