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Neo Contra

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre:
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Bill Rizer, der legendäre und kampferprobte Held der "Contra"-Reihe, startet zum nächsten Einsatz durch: Dieses Mal ballert er sich gemeinsam mit dem geheimnisvollen Samurai Jaguar durch gigantische Gegnerhorden, die von der sogenannten Contra-Viererelite und deren Oberboss Master Contra befehligt werden. Im Gegensatz zum Vorgänger "Contra: Shattered Soldier" findet das Actioninferno allerdings nicht im traditionellen 2D-Look sondern in einer Von-schräg-oben-3D-Perspektive statt. 

Meinung:
Beim Stichwort "Perspektivenwechsel" werden bei so manchem älteren Videospieler sicherlich die Alarmglocken läuten, gab es doch bereits zu Playstation-Zeiten zwei mehr oder weniger verunglückte "Contra"-Episoden in 3D-Optik ("Contra: Legacy of War" und "Contra Adventure"). Verantwortlich zeichnete dafür seinerzeit das ungarische Programmierteam Appaloosa Interactive, das aus der einstmals renommierten Spielserie ein bestenfalls durchschnittliches Actionvehikel zauberte. Glücklicherweise wurde Neo Contra wie bereits sein Vorgänger wieder von Konami selbst entwickelt, so dass das Ergebnis in spielerischer Hinsicht um einiges zufriedenstellender als die 32 Bit-Teile ausgefallen ist.

Zunächst hat der Spieler die Wahl zwischen einem Übungsmodus, in dem die einzelnen Levels vor dem eigentlichen Einsatz trainiert werden können. Erfahrene Videospieler können sich ohne Umschweife in die vier Missionen des Easy-Modes stürzen und ganz Wagemutige (oder Lebensmüde) versuchen sich direkt am fordernden Normal-Modus. Die Unterschiede zwischen den Schwierigkeitsstufen sind in erster Linie die Schießfreudigkeit der Gegner und die Anzahl der Leben und Continues. Auf „Easy“ hat der Spieler satte 30 Leben pro Continue zur Verfügung, auf „Normal“ hingegen sind es nur noch deren 5.

Als nächstes kann sich der Spieler eines von zunächst drei individuellen Waffensets aussuchen, welches sich aus einer Standardwumme, einem besonders durchschlagskräftigen Friedensstifter wie einem Granat- oder einem Flammenwerfer sowie einer Knarre mit Zielsuchfunktion für aus der Luft attackierende Feinde zusammensetzt.

Da die Hauptakteure nicht mehr springen können, beherrschen sie ein besonders flinkes Ausweichmanöver, das besonders in höheren Leveln entscheidend zur Lebensverlängerung beiträgt. Besonders wichtig sind allerdings neben dem richtigen Gebrauch der passenden Waffe vor allem die Tasten L2 bzw. R2. Mit L2 wird eine Schussrichtung fixiert, während Bill und Jaguar sich frei bewegen können, mit R2 kann der Spieler aus einer stationären Stellung heraus seine Schüsse in alle Richtungen abfeuern.

Wer sich nicht alleine den zahlreichen Feinden entgegenstellen möchte, der kann gemeinsam mit einem Freund in die Schlacht ziehen. Dieser übernimmt dann die Kontrolle über den Samurai Jaguar.

Schräg aber gefährlich
Trotz des hammerharten Spielprinzips, blitzt an vielen Stellen der gewohnt skurrile Humor der Konami-Programmierer auf. Egal ob nun der erste Endgegner vor seinem Ableben noch einmal den Arm zum zackigen Gruß an die Führung hebt oder der zweite Boss Plant Contra vor seiner Verwandlung in eine Killerpflanze eher an einen hyperaktiven Gnom auf Speed als an einen ernstzunehmenden Gegner erinnert: Stets gesellt sich ein Augenzwinkern zu der coolen Atmosphäre des Spiels hinzu. Höhepunkt dieses Kuriositätenkabinetts ist schließlich der vierte Endgegner Animal Contra, der durch einen Pitbull mit altdeutscher Pickelhaube verkörpert wird. Wer allerdings den Fehler begeht und die Viererelite unterschätzt, dem wird das Lachen schon bald im Halse stecken bleiben, denn nur wer deren Angriffsmuster akribisch analysiert und auswendig lernt, hat die Chance auf einen Sieg ohne zigfachen Lebensverlust.

Eine Herz für Anfänger
Im Gegensatz zum Vorgänger wurde der Schwierigkeitsgrad bei Neo Contra merklich heruntergeschraubt. Erfahrenen Zockern dürfte es nicht sonderlich schwer fallen, den "Easy Mode" direkt beim ersten Versuch durchzuspielen. Das Rankingsystem selbst wurde auch ein wenig überarbeitet und die aus der Trefferrate sowie den ausgehauchten Leben errechnete Schlussbewertung der Spielerleistung fällt ein wenig gnädiger aus. Auch wenn ein Level mal nicht mit einer hundertprozentigen Abschussquote oder ohne Lebensverlust beendet wird, kann durchaus noch ein formidables "S"-Ranking herausspringen.

Der "Normal Mode" verlangt dann schon einiges mehr an Joypadgeschick und nur wer die Steuerung vollkommen verinnerlicht und allen gegnerischen Angriffsmanövern entsprechend Paroli zu bieten versteht, wird überhaupt in den Genuss eines besseren Ranking und damit den beiden versteckten Bonusleveln kommen. Mit etwas Übung müssen hier aber auch Anfänger und Nichtkenner der "Contra"-Reihe keine großartigen Frustmomente befürchten. Das Spiel bleibt zwar trotzdem teilweise noch recht knifflig, ein Sterben im Sekundentakt wie bei "Contra: Shattered Soldier" muss allerdings nicht befürchtet werden: Das gnadenlose "Learning by Dying"-Spielprinzip wurde stark entschärft. Genau hier liegt allerdings auch der Knackpunkt von Neo Contra, denn Videospieler mit ausreichend Actionerfahrung werden diesen Titel wahrscheinlich ziemlich schnell durchgezockt haben und das kann bei einem Vollpreisspiel schon für einen bitteren Nachgeschmack sorgen. Dies umso mehr, wenn man sich Konamis Preispolitik bei ihrem brillanten Shoot’em-Up "Gradius V", das zum sparsamen Budgetpreis über den Ladentisch wandert, vor Augen führt.

Die volle Ladung für Augen und Ohren?
Die Grafik des Spiels ist leider eher zweckmäßig ausgefallen und nette Effekte, wie das an der imaginären Innenseite des Bildschirms herabrinnende Wasser im vierten Level, sind eher die Ausnahme. Der Vorgänger brillierte bereits zwei Jahre zuvor mit detailliert gezeichneten Endgegnern, die in Neo Contra bestenfalls ordentlich ausfallen. Zumindest bleibt das Spiel aufgrund des sparsamen Grafikstils aber immer sehr übersichtlich, was dem Ausweichen von feindlichen Geschossen und somit der Spielbarkeit entgegenkommt. Ein Bein hat man sich in Sachen Optik allerdings nicht ausgerissen.

Der Sound treibt den Spieler mit seinen harten Gitarrenklängen und flotten Elektro-Beats gnadenlos an und knüpft somit ganz an die Klänge von "Contra: Shattered Soldier" an. Die musikalische Begleitung passt somit wie die Granatensalve aufs Alienauge und unterstützt die wilde Action adäquat. Die Soundeffekte wissen ebenfalls zu gefallen. Egal ob krachende Explosionen oder schreiende Gegner: Die Klangkulisse treibt den Puls des Spielers in ungeahnte Höhen und versetzt ihn in einen wahren Ballerrausch.

Obwohl der Schwierigkeitsgrad heruntergeschraubt wurde, wirkt Neo Contra spielerisch nicht so ausgereift wie der Vorgänger. In der Hektik des Geschehens kann es schon einmal passieren, dass sich der Spieler aufgrund der ungewohnten Steuerung verhaspelt. Da die Angriffsmuster der Gegner aber bis auf wenige Ausnahmen nicht sonderlich anspruchsvoll sind, führt dies nur in den seltensten Fällen zu echten Problemen.

Eine kleine Verbesserung zu "Contra: Shattered Soldier" hat Neo Contra aber dann doch zu bieten: Die Zwischensequenzen, die im Vorgänger noch so häufig den Spielfluss hemmten, lassen sich im neuesten Teil der Söldnerserie endlich abbrechen. Schon nach kurzer Zeit wird man dieses kleine Feature zu schätzen wissen, denn während des actionreichen Spielverlaufs wirken sich solche Unterbrechungen auf Dauer eher störend aus.

Fazit:
Freunde von Old School-Action oder Fans der Contra-Reihe bekommen mit Neo Contra ein durchaus spaßiges und kurzweiliges Spiel, das aber leider in Sachen Umfang stark zu wünschen übrig lässt. Der grandiose Vorgänger "Contra: Shattered Soldier" ist zweifellos die bessere und vor allem länger motivierende Wahl, wenn man einen fordernden aber stets fairen Actiontitel der aktuellen Konsolengeneration sucht. Wer diesen bereits besitzt, darf gerne einen Blick auf den Nachfolger riskieren, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass er trotz des Vollpreises hier nur einen routiniert programmierten Snack für Zwischendurch als Gegenwert erhält. Neo Contra ist kein schlechtes Spiel, gegen den sehr guten Vorgänger zieht es aber eindeutig den Kürzeren; vom legendären "Contra 3" für das SNES ganz zu schweigen.

Neo Contra - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sven Last

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.1875 Grafik: 7.00
Sound: 7.25
Steuerung: 7.50
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.1875
  • Kurzweiliges Actionspektakel
  • Einsteigerfreundlich
  • Viele freispielbare Goodies
  • Zwischensequenzen lassen sich abbrechen
  • Zu kurz
  • Größtenteils unspektakuläre Technik
  • Dezente Steuerungsprobleme

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Rezension vom: 30.03.2005
Kategorie:
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