Rumble Roses
Entwickler:
Konami
Publisher:
Konami
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Der Videospieler hat - immer noch - ein hervorstechendes Merkmal: Er ist männlich. Was mögen
diese Männer? Natürlich Frauen und am besten viel nackte Haut. Nicht
umsonst gibt es immer mehr Hochglanzschönheiten. Da ist es nicht
weit hergeholt, dass Spieleentwickler angesichts der Masse an Spielen ohne große
Marketinganalysen auf die Idee kommen, durch eben
diese Reize hervorzustechen. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Spiele zwar nicht mit
Reizen geizen sondern der Spielspass und die Präsentation zu kurz kommen. Das ist
aber immer noch das Hauptkriterium eines guten Games. Wie steht es
also um Rumble Roses? Nur nackte Haut oder fesselt das Spiel auch durch Spielspass?
Meinung:
Rumble Roses beginnt mit einer viel
versprechenden Introsequenz, in der schnell klar wird, worum es
geht: Rockmusik, hartes Wrestling, hübsche Mädchen und
nackte Haut. Somit ist Rumble Roses auf den
zweiten Blick ein ganz normales Wrestlingspiel, auf den ersten Blick
nackte Haut. Es gibt eine Vielzahl an Kämpferinnen, männliche Zeitgenossen werden nicht in den Ring gelassen.
Die Anzahl der Wrestlerinnen beschränkt sich am Anfang
auf zehn. Die haben alle unterschiedliche Kampfstile,
verschiedene Specialmoves, eine eigene Einlaufszene die jede
Wrestlerin in besonders reizvoller Pose zeigt und eine entsprechende
Story. Gleichzeitig verkörpern sie sämtliche Männerträume,
die übrigens fast jedes Klischee abdecken: das schüchterne
Schulmädchen, die strapstragende Krankenschwester oder die
blonde Popsängerin.
Spielmechanik
Der Hauptteil
des Spiels ist der Storymode. Hier tritt man mit der vorher
ausgesuchten Schönheit den Kampf gegen die Rivalinnen um die
Wrestlingkrone an. Jede Wrestlerin hat ihre eigenen Motive, um am
Turnier teilzunehmen und somit auch ihre eigene Story. Story? Die
würde nicht einmal für eine schlechte Dailysoap taugen und
sorgt oftmals für Lacher. Wie in
allen Prügel-und Wrestlingspielen schaltet man durch das
erfolgreiche Besiegen des letzten Gegners einen neuen Charakter frei.
Neben dem Storymode gibt es noch den
normalen Schaukampf und
einen Schlammcatchmodus. Der gleicht dem
Normalkampf, nur dass man die Polygonschönheiten, verpackt in
superknappen Bikinis, in einer braunen Soße wälzen lassen
kann. Die Schlammeffekte auf der Haut sehen erstaunlich gut aus,
allerdings wirkt das ganze nicht wirklich matschig.
Schlammschlacht wäre der
passendere Name bei dieser flüssig, hellbraunen Brühe
gewesen.
Ein letzter interessanter Aspekt ist
der Titelkampf. Jeder Charakter hat zu Beginn einen Wert von 50% in Gut
oder Böse. Der Clou, vor jedem Schaukampf kann man sich selbst
Handicaps oder bestimmte Aufgaben auferlegen. So darf man z.B. keine
Spezialcombos im Kampf ausführen oder
muss beim ersten Wurf das Match gewinnen. Wenn man die Aufgaben
erfolgreich meistert, wandert die Wrestlerin um eine bestimmte
Punktzahl in Richtung Gut oder Böse. Hat der Spieler mit dem
Charakter 100% erreicht, kann Sie die bestehende Titelträgerin
in einem Titelkampf herrausfordern. Der Lohn der Müh ist ein
freigeschaltetes Extra in der Galerie für die Kämpferin.
Was das bringt? Sie können die Wrestlerin in der Galerie aus
jeder erdenklichen Kamerapostion untersuchen, während sie
gymnastische Verrenkungen macht, ihre Einlaufmusik bestimmen und ihre
coolen Sprüche auf Knopfdruck abrufen. Wer´s mag...
Grafik, Sound und Steuerung Die Grafik ist der größte
Pluspunkt dieses Spiels und Hauptaugenmerk im wahrsten Sinne des
Wortes. Die Wrestlerinnen sind in jeder Lage wirklich hübsch
animiert, besonders die Brüste hüpfen - meist nur von einem
Stoffhauch bekleidet - naturgetreu und allen physikalischen Gesetzen
folgend durch die Gegend. Auch die Einlaufsequenzen sind meist sehr
üppig... natürlich in grafischer Hinsicht. Selbst die
Zuschauer außerhalb des Ringes hat
man in anderen Spielen schon schlechter animiert gesehen. Der Sound
hingegen fällt nicht weiter auf, ist aber auch nicht nervend.
Einzig die individuelle Einlaufmusik der unterschiedlichen Charaktere
sticht hervor. Die ist meist rockig, fetzig und passt zum
jeweiligen Typ.
Die Steuerung ist ausreichend, so gibt
es viele unterschiedliche Moves, von Tritten, Schlägen, Blocks,
Würfen bis Specialmoves, alles ist vertreten. Allerdings sind
die Moves recht einfach auszuführen und werden gerade geübten
Spielern nur ein müdes Lächeln abgewinnen.
Fazit:
Dieses Spiel sollte man keiner Alice
Schwarzer-Freundin und Emma-Leserin zeigen. Davon abgesehen überzeugt "Rumble Roses" in der Hauptsache durch seine hochwertige Grafik. Die
Spielmechanik ist im Prinzip nicht schlecht und hat keine Patzer
vorzuweisen, allerdings geht dem Titel dann doch schnell die Puste
aus. Zu wenig Spielmodi und ein zu kurz geratener Zweispielermodus, muss sich das Spiel vorwerfen lassen. Somit ist "Rumble Roses" für kurzweilige Action
bei einem Männerabend sicherlich seinen Spaß
wert, mehr aber auch nicht.
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Autor der Besprechung:
Christian Jacob
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