Kampftechnik
Eigentlich ist Budokai 2 ein 2D Prügelgame, aber durch die beliebte Möglichkeit auch Ausfallschritte machen zu können, stößt das Spiel in den 3D-Bereich vor. Zwar wirkt Dragon Ball dabei etwas steifer als beispielsweise Mortal Kombat: Deadly Alliance, denn die Bewegungsfreiheit ist doch eingeschränkter, aber der Ausfallschritt hat die gleiche Funktion: Projektilen ausweichen. Darüber hinaus lassen sich Projektile aber auch ablenken und sogar wieder Richtung Gegner schleudern. Dabei handelt es sich noch nicht einmal um ein schwieriges Manöver, aber die Gegner beherrschen den gleichen Trick. Dies führt dazu, dass es manchmal zu wahren Volleyball-Matches kommt, in denen gefährliche Energiekugeln hin und her schwirren. Kämpfe spielen sich nicht nur auf dem Boden der Tatsachen ab, sondern auch in der Luft.

Jeder Charakter beherrscht die Schwebe-Technik perfekt, was Kenner der Mangas und der Anime-Serie nicht verwundern wird. Die Steuerung bleibt aber sowohl auf dem Boden als auch in der Luft stets sehr simpel und selbst komplizierte Kombos lassen sich mit ein wenig Übung binnen kurzer Zeit meistern. Für Fans von Prügelspielen könnte das Kampfsystem etwas zu simpel sein. Im Vergleich mit Dead or Alive, Tekken oder Mortal Kombat wirkt das Kombosystem geradezu trivial. Selbst mit Ausweichmanövern, Kontern und Blocks gewinnt in Dragon Ball Z Budokai 2 derjenige, der schneller am Pad ist. Dazu kommt, dass Ausweichmoves nicht besonders flüssig von der Hand gehen.

Trotz dieser kleinen Fehler und der mangelnden Komplexität werden viele Spieler eine Menge Spaß am Gameplay haben, denn immerhin findet Ihr schnell einen Einstieg und müsst nicht erst lange Button-Kombinationen auswendig lernen. Es ist auch dieses einfache Gameplay, das es möglich macht die typischen Kämpfe zwischen den Dragon Ball Charakteren auf die Gamedisc zu bannen. Dem kommt außerdem zugute, dass Spezialangriffe, Energiestrahlen wie das Kamehameha, Verwandlungen ebenso möglich sind wie Fusionen zwischen Charakteren. Für Fans dürften schon diese Features allein einen Kaufgrund ergeben.

Cel-Shading strikes back
Was haben einer der Bösewichte und die Grafik von Dragon Ball Z Budokai 2 gemeinsam? Beide hören auf denselben Namen, doch während sich der Fiesling Cell mit zwei L schreibt, kommt die Technik mit einem aus. Das Game ist komplett in Cel Shading Optik gehalten, was besonders gut zum Dragon Ball Universum passt.

Die Animationen sind dabei eng an die TV-Serie angelegt und damit nicht perfekt aber auch nicht wirklich schlecht. Auch die Hintergründe der Levels sind hübsch anzusehen und gelegentlich sogar interaktiv. In bester DBZ-Manier fangt Ihr Euch schon mal einen Schlag ein, der Euch über mehrere hundert Meter durch die Luft befördert und beispielsweise auf einer anderen Insel landen lässt. Dort geht der Kampf dann weiter, aber Ihr könnt Eurem Gegner auch so einen verpassen, dass er mehrere Hochhäuser zerstört, eine tiefe Schneise im Boden hinterlässt, nur um sich dann den Staub von den Hosen zu klopfen und Euch erneut anzugreifen.

Grafisch hebt sich die Game Cube Version noch von dem PS2-Titel ab. Auch beim Sound haben sich die Entwickler nahe an die Anime-Serie gehalten, was besonders bei den Soundeffekten und den Ausrufen der Charaktere zur Geltung kommt. Deutsche Zocker müssen sich leider mit Untertiteln zufrieden geben, denn gequasselt wird ausschließlich auf Japanisch, eine hundertprozentige Lokalisation fand nicht statt.

Fazit:
Dragon Ball Z Budokai 2 gehört zu den Spielen, die sich hauptsächlich des Namens wegen verkaufen. Wem der Name Akira Toriyama nichts sagt, kann wahrscheinlich getrost die Finger von dem Game lassen, obwohl besonders in der Kampagne beim Gameplay richtige Japano-Athmosphäre aufkommt. Zocker mit einem Faible für Fernost sollten also zumindest einen Blick riskieren. Budokai 2 schafft es spielend, die Atmosphäre der Serie und Mangas einzufangen. Auch das Gameplay schlägt in dieselbe Kerbe und repliziert die schnellen, spektakulären Kämpfe der Vorlage inklusive mächtiger Energiekugeln.