Retro Atari
Entwickler:
Atari
Publisher:
Atari
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Pünktlich zur neuen Konsolengeneration des Gameboys müssen alle Hersteller noch schnell mit der Welle schwimmen und möglichst nah am Launchtermin ein paar Titel am Start haben. Aber was, wenn man gerade nichts Neues in petto hat?
Genau, man recycelt und Atari hat darin Übung, wie man an den „Atari Anthology“- Titeln, die für alle aktuellen Konsolen (PS2, NGC, Xbox) erschienen sind, sehen kann. Aber ist „Retro Atari“ nur eine weitere Umsetzung der mittlerweile 20 Jahre alten Titel oder gibt es diesmal wirkliche Neuerungen?
Meinung:
Die gerade mal 10 Titel (Centipede, Pong, Tempest, Warlords, Missile Command, Breakout, Sprint, Gravitar, Asteroids, Lunar Lander) wurden allesamt einer Frischzellenkur unterzogen und wirken, im Gegensatz zu ihren recht trüben Originalen, bunter und optisch ansprechender.
Trotzdem lässt sich die Herkunft der Spiele nicht verleugnen, was Nostalgikern wohl gefallen dürfte (man darf alle Spiele auch im Original Klassik-Modus spielen), den breiten Rest der Videospieler stößt die Optik aber doch eher auf. Meist lässt sich außer einem Strich (Pong, Breakout) oder einem Pixelhaufen nichts bewegen und das sieht dann leider auch noch reichlich unspektakulär aus.
Soundcheck
Wie bei über 20 Jahre alten Spielen üblich, besteht der Sound hauptsächlich aus kleineren Melodiefetzen oder störenden Piepsgeräuschen. Manchmal kann man diesen einen gewissen Charme nicht absprechen, aber meist nervt das Gedudel schon nach wenigen Minuten und selbst hart gesottene Fans werden sich nach „richtiger Musik“ umschauen, während sie diese Sammlung spielen.
Steuerungsbonus
Positiv ist die Steuerung zu erwähnen. Während bei der „Atari Anthology“ mit dem Steuerkreuz oder dem Analogsticks bewegt werden musste, hat man bei „Retro Atari“ die Möglichkeit den Stylus über den Touchscreen zu steuern. Dass dies wesentlich besser funktioniert als mit dem analogen Kreuz merkt man gleich nach einigen Spielminuten. Das Spielgefühl gleicht vielmehr dem der Originale (für Pong gab es damals Schieberegler und Drehknopfversionen), was dem Titel sehr zugute kommt.
Kleine Extras
"Die Hintergrundgrafiken stammen von 3 großen Graffiti Legenden“ wirbt die Verpackung, kennen muss man jedoch keinen davon, dafür ist keine der neuen Versionen so gut geworden, dass sie mit aktuellen Titeln (unabhängig vom Spielprinzip) mithalten kann.
Mehr Spieler eher unwillkommen
Zwar gibt es einen Mehrspielermodus, bei drahtlosen Multi-Karten-Spielen ist jedoch ein Modul für jeden Spieler notwendig(!!!), was aufgrund der bestehenden Möglichkeiten negativ ins Auge fällt. Für eine Partie „Pong“ sind somit 2 Module für jeweils knapp 35E fällig, was die Spielqualität auf keinen Fall rechtfertigt. Wenigstens wurden die wichtigsten Spiele ausgesucht und auf das kleine Modul gepresst und nicht 10 mal eine unterschiedliche Version des gleichen Spiels, wie bei „Atari Anthology“.
Fazit:
Diese Sammlung ist ein Nischenprodukt, das nicht wirklich jemand braucht. Nostalgiker und extreme Fans der Atari Klassiker besitzen entweder die komplette Sammlung Antholgy oder die Originale, Handybesitzer und Internetuser können sich die meist nur 1MB großen Spiele in kostenlosen Portalen herunterladen (ganz legal bei z.B. AOL) und für absolute Handheld-Freaks gibt es bessere Alternativen. Wer noch gar kein „Klassik-Atari-Spiel“ besitzt hat meiner Meinung nach nicht viel verpasst, sollte aber wenigstens Probe spielen.
Dank der etwas aufpolierten Grafik, dem Mehrspielermodus und den Originalversionen kann man sich doch eine Weile dafür begeistern.
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Autor der Besprechung:
Matthias Olschewski
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