Jagged Alliance 2: Wildfire
Entwickler:
Zuxxez Entertainment
Publisher:
Vitrex
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC
Testsystem:
P4 3GHz, 1024 MB Ram, 80 GB HD, ATI Radeon 6800 Pro
Anforderungen:
333 MHz, 64MB Ram, 900MB HD
Inhalt:
1999 erschien Jagged Alliance 2, ein Rundenstrategiespiel, in dem man eine Schar von Söldnern über die Insel Arulco steuerte, um der fiesen Diktatorin Deidranna die Lichter auszuknipsen und eine vernünftige Ordnung herzustellen. Im Jahr 2000 gab es dann das AddOn Unfinished Business, mit dem die Söldner abermals losgeschickt wurden. Nun, da Jagged Alliance 3 angekündigt wurde, dachte man sich bei Strategy First wohl, dass man den Vorgänger noch einmal ins Gedächtnis der Spieler rufen müsste und bringt mit Jagged Alliance 2: Wildfire ein quasi eigenständiges Spiel heraus.
Meinung:
Wildfire ist im Prinzip eine modifizierte Version von Jagged Alliance 2. Die Story ist gleich geblieben und die Gebiete wurden ein wenig umgebaut. Offiziell spielt die Story zwar nach Jagged Alliance 2 und man soll ein Drogenkartell ausheben, aber in der Realität findet man sich auf Arulco wieder, das immer noch von der Diktatorin Deidranna regiert wird und Drogen sucht man im ganzen Spiel vergeblich. Der Spieler heuert Söldner an und muß dann mit diesen die verschiedenen Sektoren der Insel Arulco erobern. Eroberte Sektoren müssen dann mit Hilfe der örtlichen Volksmiliz gehalten werden. Trifft man in den Sektoren auf Rohstofflieferanten wie Minenarbeiter, kann man sich mit ihnen arrangieren, damit diese nicht mehr die Diktatorin beliefern sondern dem Spieler helfen. Um die Gegner auszuschalten, kann man sich Waffen und Munition kaufen, sowie die Gegebenheiten des Terrains ausnutzen. Liegt man in hohem Gras, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer, entdeckt zu werden, als wenn man durch die Steppe sprintet. Allerdings nutzt auch der Gegner mit seiner überarbeiteten KI diese Möglichkeiten für sich. Womit wir auch beim Hauptknackpunkt des Spiels wären: der Schwierigkeitsgrad. Während das Original bereits einen stark ansteigenden Schwierigkeitsgrad hatte, ist er bei Wildfire geradezu konstant auf dem Level der letzten Originalmissionen. Man selbst beginnt als kleine Schar Söldner mit popeligen Waffen, während der Gegner bereits seine High-End-AK 47 und etliche Granaten mit sich führt. Der erste Kampf resultiert dabei bereits in einem Blutbad, aus dem man mit etwas Geschick und jeder Menge Glück mit nur 2 toten Teammitgliedern geht, während die anderen tödlich verwundet sind und keine Munition mehr haben. Aber wo im Original 8 gegnerische Patroullien herumliefen, stehen nun 30 Mann den Söldnern gegenüber. Immerhin wurde dafür auch die Möglichkeit gegeben, das eigene Team auf bis zu 10 Mann zu erweitern.
Übersicht zählt Grafisch wurde nicht viel verändert, aber durch das Heraufschrauben der Auflösung auf 1024 x 768 Pixel hat man in den Gebieten eine deutlich bessere Übersicht und muß nun nicht mehr ewig zum Feind scrollen, sobald man ihn entdeckt hat. Ansonsten haut einen die Grafik natürlich nicht mehr vom Hocker, es ist nun einmal die selbe Engine wie schon anno 99.
Der Klang der Waffen Über den Sound kann man geteilter Meinung sein, wobei hier die Seite von den JA-Veteranen eingenommen wird, die sich daran stören dürften, dass die Waffensounds überarbeitet und „realistischer“ gestaltet wurden. Die unverkennbaren Sounds der gegnerischen Waffen, die man aus dem Original gewohnt war und die oft überlebensnotwendig waren, sind nun verschwunden und wurden nun durch echt aber auch relativ gleich klingende Schüsse ersetzt. Der restliche Sound ist beim alten geblieben, denn die Söldner geben immer noch ihre markigen Sprüche ab, wenn sie Feinde sehen, umnieten oder selbst verletzt werden.
Feinmotorik An der Steuerung hat sich nichts geändert, was auch ganz gut so ist. Die Söldner werden mittels Maus über die Sektoren der Insel in Echtzeit gesteuert, bis sie eine Feind entdecken. Das Spiel wechselt dann in den Rundenmodus, in dem man taktisch seine Söldner setzt und die Gegner attackiert. Herumlaufen, Waffen wechseln, schießen und Leichen durchsuchen laufen dabei intuitiv über die Maus ab.
Bug-Report Bisher blieben Jagged Alliance-Spieler zum Glück von gravierenden Bugs verschont, was sich leider mit Wildfire ändern wird. Das Spiel weist etliche Programmfehler auf, die kontinuierlich zu Abstürzen des Systems sorgen. Gerade Gegner auf Dächern bringen bei ihrem Ableben den Rechner permanent zum Abschmieren. Hier sollte schnellstens ein ordentlicher Bugfix nachgeschoben werden, da der hohe Schwierigkeitsgrad schon für genug Frust sorgen wird, auch ohne Programmfehler.
Fazit:
Jagged Alliance 2: Wildfire kommt mir wie eine große Mogelpackung vor. Wäre nicht der happige Preis von 30 Euro, könnte man es noch als anspruchsvollen Happen zwischendurch ansehen. So bekommt man allerdings ein 6 Jahre altes Spiel, das kaum verändert wurde mit einem mörderischen Schwierigkeitsgrad und einer Menge Bugs für den Preis eines neuen PC-Spiels.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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