LEGO Star Wars - The Video Game
Entwickler:
Traveller's Tales
Publisher:
Eidos
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC, PlayStation 2, Xbox
Testsystem:
Pentium IV @ 3,06 GHz, 512 MB DDR RAM, GeForce 6600GT
Anforderungen:
1 GHz CPU, 256 MB RAM, 3D-Karte
Inhalt:
Hand aufs Herz: Lego hat in letzter Zeit immer nur Müll
gebracht, was Videospiele angeht, oder? Das echte Basteln macht doch irgendwie
mehr Spaß. Ein großer Wurf gelang den Dänen durch die Vertragsabschließung mit
Lucasfilm Ltd. über die Star Wars-Saga. Die Bausätze aus der weit, weit
entfernten Galaxis gehen weg wie warme Semmeln. Und ständig gibt’s neues Futter
für die jung gebliebenen Hobbybastler. Ihr findet so was kindisch? Schämt euch!
Das ist was für jung und alt, Mann und Weib, Katz und Maus… na ja, nicht ganz.
Jedenfalls haben sich Traveller's Tales und Eidos an eine virtuelle Kreuzung von
Lego-Steinchen und Jedi-Rittern gewagt. Was aus diesem ungewöhnlichen Versuch
geworden ist, erfahrt ihr jetzt…
Meinung:
Die Story von LEGO Star Wars ist eigentlich hinreichend
bekannt. Sie erstreckt sich über die gesamte Prequel-Trilogie, das heißt, ihr
spielt die wichtigsten Ereignisse der Filme Die Dunkle Bedrohung, Angriff
der Klonkrieger sowie des mit Spannung erwarteten dritten Teils Die Rache der
Sith, der am 19. Mai in die Kinos kommt, nach. So muss man sich durch ein rostiges
Schiff der Handelsföderation schlagen, aus den stinkigen Sümpfen von Naboo
wieder heil herauskommen, sich durch das schöne, aber altmodische Theed
kämpfen, ein Podrennen in der staubigsten Wüste der Galaxis bestreiten, im All
ein dummes Droidenkontrollschiff platt machen, den coolen Darth Maul zum Duell
herausfordern, auf Kamino im Regen rumhüpfen, die blöden Kampfdroiden auf
Geonosis zerstückeln, mit den Wookies auf ihrem Heimatplaneten Kashyyyk in den
Kampf gegen die Separatisten ziehen, Padmé schwängern… Äh, OK, soviel nun auch
wieder nicht. Aber es sind alle großen Szenen der Episoden I-III spielbar.
Keep it simple Das Gameplay ist recht einfach gestrickt, doch das bedeutet keinesfalls,
dass es schlecht ist. Ihr lauft durch die Levels, springt über Hindernisse,
macht eine Menge Gegner mit eurem Lichtschwert oder eurer Blasterkanone platt.
Klingt billig? Weit gefehlt! Denn erstens gibt es jede Menge Gegner zum
Abschlachten und zweitens müsst ihr zudem noch knackige Puzzles lösen, um
weiter zu kommen. Die Denksportaufgaben sind zunächst nicht wirklich fordernd,
werden aber immer schwieriger. Cool sind vor allem die Endgegner, die sich nur
mit der richtigen Strategie besiegen lassen. So müsst ihr beispielsweise einen
Endgegner mit dem Laserschwert so lange beschäftigen, bis er neben einem
Behälter steht, den ihr dann mit einem anderen Charakter per Blaster in die
Luft jagt. Ja, ihr lest richtig, ihr könnt jederzeit zwischen verschiedenen Charakteren
wechseln, denn ihr seid nie allein unterwegs, sondern habt immer mindestens
einen, oft aber auch zwei bis drei Begleiter um euch, über die ihr die
Kontrolle übernehmen könnt. Jeder Charakter hat Spezialfähigkeiten, die man
gezielt einsetzen muss, um weiter zu kommen.
Es bleibt aber nicht nur beim Hack ’n’ Slay im Klotz-Style,
denn ihr müsst euch in einigen Levels auch hinter das Steuer eines flotten
Vehikels begeben. Die Flugbahnen sind hier vorgegeben, d.h. ihr spielt im
Prinzip ein typisches Shoot’em-Up, wo alles umgenietet werden muss, was sich
bewegt.
Insgesamt gibt es 17 Levels, die relativ schnell
durchgespielt sind. Das Tolle ist aber, dass es noch einen Freeplay-Modus gibt,
mit dem ihr die komplette Prequeltrilogie auf den Kopf stellen könnt. Hier
könnt ihr nach Belieben durch alle zuvor erspielten Charaktere scrollen und
euren persönlichen Liebling steuern. Das Spiel ist zudem mit vielen Gimmicks
und Goodies versehen, die gezielt auf den Sammel- und Basteltrieb ausgerichtet
sind. So müsst ihr in jedem Level Teile sammeln, die sich dann zu Fahrzeugen
zusammensetzen. Mit den erspielten Münzen lassen sich Extras wie neue Outfits,
Waffen und neue Charaktere erkaufen. Auch Cheats lassen sich so freischalten.
Und bis man alles erspielt hat, dauert’s schon ne ganze Weile, denn es können
allein an Charakteren satte 56 Stück ergattert werden. Im Freeplay-Modus ist es
außerdem möglich, versteckte Boni zu finden, die ansonsten verborgen bleiben,
da bestimmte Areale nur für spezielle Figuren zugänglich sind, die in
Story-Modus da eigentlich gar nichts zu suchen haben.
Tag Team Während des Spiels kann jederzeit ein weiterer Mitspieler einsteigen und
euch beim Zerhacken der Gegner helfen. Zu zweit nach den ganzen Boni zu suchen
und die Gegnerscharen platt zu machen macht doch irgendwie mehr Spaß als im
Singleplayer, da hier die freundliche KI automatisch immer das Richtige tut,
was ja auch irgendwie doof ist. Und wenn man keinen Bock auf die Missionen hat,
schlägt man sich eben kurzerhand gegenseitig auf die Legofresse. Für Spaß ohne
Ende ist also bestens gesorgt.
Blödes Gefutzel!
Ja, so lässt sich die Steuerung wohl am besten beschreiben. Denn die niedlichen
Figuren mit der Tastatur durch die Areale zu steuern, ist echt mühselig.
Präzise Bewegungen sind so gut wie unmöglich. Gerade wenn’s brenzlig wird und
viel Hektik aufkommt, verliert man manchmal die Kontrolle über sein kleines
Männchen/Weibchen. Okay… manchmal immer. Wer die volle Pracht erleben will,
zockt mit Gamepad!
Coole Optik!
Von wegen Kiddie-Style! Die Grafik wirkt trotz Lego-Look ausgesprochen
realistisch, was vor allem an den detailfreudigen Umgebungen, den Lasereffekten
und den Spiegelungen liegt. Grandios sind Mimik und Gestik der kleinen
Klotzmännchen. Auch die Kampfanimationen können voll überzeugen. Jede Figur hat
einen eigenen Stil, der dem des Filmvorbilds entspricht. Insgesamt wirkt die
Präsentation sehr filmreif und bietet mit Abstand die coolste Lego-Optik aller
Zeiten.
Und für die Ohren?
Wer braucht schon Worte, wenn Blicke alles erklären? Die fehlende Sprachausgabe
wirkt sich überhaupt nicht negativ auf das Spiel aus. Und ganz ohne Ton läuft’s ja auch nicht. Wookie-Knurren, Sterbeschreie oder Yodas Seufzen sind schon zu hören. Musikalisch
gibt es den gewohnt hohen Standard, die Soundeffekte aus dem Hause Skywalker
Sounds können ebenfalls voll überzeugen.
Fazit:
Hatte ich beim Spielen der Demo noch erhebliche Bedenken,
was den Spaßfaktor angeht, muss ich jetzt eingestehen, dass ich total daneben
lag. Dieses Game rockt! Vor allem die Spiele zu zweit und der Freeplay-Mode
sind absolute Spaßgaranten. Dazu gibt’s eine tolle Optik und einen guten Sound.
Das einzig besch…eidene ist die Steuerung. Insgesamt kann man sagen, dass die
Überraschung gelungen ist und die Jungs von Traveller’s Tales eine originelle
Idee gekonnt umgesetzt haben.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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