Tenchu-Fatal Shadows
Entwickler:
Sega
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
54,95 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Lange bevor Sam Fisher als „Splinter Cell“ in Erscheinung trat oder sich Solid Snake durch den Dschungel kämpfte, gab es eine Spielserie, die bereits Stealth-Elemente integriert hatte. Als Ninja kämpfte man sich durch düstere Orte und erledigte seine Feinde meist lautlos aus dem Hinterhalt. „Splinter Cell“ hat das Genre perfektioniert und für die breite Masse zugänglich gemacht, „Metal Gear Solid“ bot eine kinoreife Präsentation…was bleibt da für „Tenchu“ von Sega übrig? Nun, das soll die folgende Review beantworten…
Meinung:
Seit dem letzten Tenchu-Ableger hat sich rein optisch nicht viel getan. Noch immer hinkt die Grafik der Konkurrenz hinterher und spielt nicht nur inhaltlich hundert Jahre in der Vergangenheit.
Die Animationen der Charaktere sind allenfalls nett, bieten aber nicht viel Spektakuläres und verlieren eindeutig jeden Zweikampf mit den Genregrößen wie „Splinter Cell“ oder dem fantastischen „Ninja Gaiden“. Die Texturen wirken unfertig und plump aufgesetzt; gerade in den Außenarealen fällt die permanente Trostlosigkeit negativ auf.
Immer wieder springen böse Clipping–Fehler ins Auge, Pop-Up-Objekte zieren plötzlich die Landschaft und ein unangenehmes Kantenflimmern führt fast zur Epilepsie. Zudem sind viele Objekte extrem verpixelt, so dass man sich fragt, „Hey, wäre das nicht auch schon auf der PSone besser gegangen?“ Doch nicht alles ist schlecht. Die Innenareale sind ganz nett geworden und bieten einen gewissen Ninja-Charme…leider ist der durchschnittliche Videospieler in fast allen Belangen mittlerweile deutlich Besseres gewohnt.
Soundcheck: Die Soundeffekte sind sehr gut ins Spielgeschehen integriert worden. Die atmosphärischen Soundfetzen tragen zur Stimmung bei und passen hervorragend zur Spielbarkeit des Titels.
Intelligente Ninjas – Dumme Ninjas
Die KI der Kontrahenten lässt dem Spieler nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Oftmals warten die Gegner nur darauf, niedergemacht zu werden oder sind so berechenbar, dass selbst ein Blinder keine große Mühe hätte, einige Locations zu durchqueren. Da es sich um ein Action-Adventure handelt, bei dem man leider Gottes doch ab und zu mit Waffengewalt auf eine direkte Konfrontation antworten muss, wünscht man sich ein wenig mehr Herausforderung, denn stetig das gleiche Schema bei den Kämpfen anzuwenden, macht auf Dauer keinen Spaß.
Steuerung: Nicht selten versucht man zu springen und verfehlt sein Ziel um einige virtuelle Meter. Auch dieser Punkt nervt mit der Zeit und trägt nicht gerade zu einem durchweg positiven Spielerlebnis bei. Bei den Kampfmöglichkeiten waren die Entwickler sehr sparsam. Ein paar Aktionen mehr hätten dem Hauptcharakter ganz gut getan - man muss ja nicht gleich übertreiben wie bei „Prince of Persia“.
Story für zwischendurch:
Die optische Präsentation mag nicht überragend sein, dafür fallen die in schwarz-weiß gehaltenen Zwischensequenzen, die eigentlich nur eine Slideshow des Erzählten sind, positiv auf. Hier hat sich Sega richtig Mühe gegeben und man hat aufgrund der originellen Erzählweise nie das Gefühl nur Bilder anzuschauen, sondern genießt immer wider eine cineastisch angehauchte Unterbrechung des eigentlichen Spielflusses.
Fazit:
Trotz vieler netter Spielelemente, wie den Stealth-Moves (unter Wasser verstecken und mit einem Strohhalm Luft holen) überzeugt „Tenchu“ nie wirklich. Nach einiger Zeit ist man vom drögen Spielablauf so angeödet, dass man keine Lust mehr hat weiterzupielen. Wer das Genre erforschen will, sollte das mit Toptiteln wie „Splinter Cell“ oder dem bisher (nur auf der Xbox) ungeschlagenen „Ninja Gaiden“ bzw. „Metal Gear Solid 3“ (PS2) tun.
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Autor der Besprechung:
Matthias Olschewski
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