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MotoGP 4

Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Wer schon einmal Zeuge wurde, wie sich "Dottore" Valentino Rossi, Sete Gibernau und Max Biaggi haarsträubende Duelle auf der letzten Reifenrille liefern, der weiß, dass die MotoGP-Läufe zu den spannendsten Spielarten des Rundstrecken-Motorsports gehören. Da sich mit einem Motorrad die Kontrahenten weit weniger gut abblocken lassen als mit einem natürlich viel breiteren Auto, sind die Rennen von zahlreichen Überholmanövern geprägt, bei denen es vor allem auf die perfekte Kurvenlinie ankommt. Denn wer später bremst, fährt zwar mit höherem Tempo in eine Kurve ein, muss dann aber womöglich einen weiteren Bogen nehmen und ist somit offen für Konterangriffe. Diese taktischen Duelle machen natürlich auch einen Großteil des Reizes von MotoGP 4 aus. Darüber hinaus hat das Spiel aber noch mehr zu bieten, denn der vierte Teil ist der bisher umfangreichste Titel der Namco-Serie geworden: Alle Fahrer und Strecken der Saison 2004 sind im Spiel enthalten, und auch die 125ccm- und 250ccm-Klassen sind erstmals komplett mit am Start. Zahlreiche Rennmodi, reichlich Bonusmaterial und eine gelungene Fahrphysik runden das Spiel ab.

Meinung:
MotoGP 4 versteht sich selbst als Simulation, was man nicht nur daran ablesen kann, welchen großen Einfluss die Gewichtsverlagerung des Fahrers auf das Beschleunigungs- und Lenkverhalten der Maschine hat: Auf dem höchsten Realismusgrad wird generell ein gehöriges Maß an Feingefühl gefordert, sonst droht z.B. beim zu abrupten Aus-der-Kurve-Beschleunigen stilecht ein "Highsider" mit nachfolgendem Sturz. Wer keine Lust hat, ständig wieder aufs weggeworfene Motorrad klettern zu müssen, kann den Simulationsmodus auch deaktivieren. So erhält man ein dezent giftiges Arcade-Fahrgefühl, das die Kraft der 250-PS-Maschinen immer noch erahnen lässt und Spaß macht, ohne zu viel Konzentration zu verlangen. Denn eine Traktionskontrolle verhindert hier die gefürchteten Highsider, und auch Ausflüge ins Kiesbett bleiben abseits des Sim-Modus folgenlos. Besonders hilflose Neulinge können zudem noch diverse Fahrhilfen zuschalten, die von der automatisierten Gewichtsverlagerung bis zum Bremsassistenten reichen - dadurch geht aber gleichzeitig viel vom Fahrspaß verloren. In allen Modi fällt übrigens auf, dass Kollisionen mit KI-Fahrern nur sehr selten zu Stürzen führen - sogar ein harter Aufprall auf das Hinterrad des Vordermanns bringt die Maschinen häufig nicht aus dem Gleichgewicht.

Jeder fängt klein an
Im Karrieremodus des Spiels beginnt man mit seinem selbsterstellten Fahrer (oder mit einem bereits freigeschalteten realen Piloten) stilecht auf einer Maschine der 125er-Klasse, die sich natürlich deutlich zahmer anfühlt als ein dicker MotoGP-Hobel. Zwischen den insgesamt 16 Grand-Prix-Läufen des Jahres wird man immer wieder vom Teamchef eingeladen, in "Testläufen" neu entwickelte Teile wie z.B. verbesserte Bremsen oder einen stabileren Rahmen auszuprobieren - bei Bestehen des Tests wird das Upgrade-Teil in die eigene Maschine eingebaut. Diese kleinen Extra-Aufgaben, bei denen z.B. präzises Bremsen oder besonders gute Fahrzeugkontrolle gefragt sind, lockern den Rennalltag angenehm auf. Durch ein gutes Saisonergebnis empfiehlt man sich dann schließlich für Teams, die in den schnelleren Klassen antreten, bis man letztendlich in der MotoGP auf den gewaltigen 990ccm-Maschinen gegen die Stars der Szene antreten darf. Vor jeder neuen Saison kann zudem der Schwierigkeitsgrad der Gegner, die Variabilität der Wetterbedingungen sowie die gewünschte Rennlänge (2 bzw. 5 Runden oder die reale Grand-Prix-Distanz) neu eingestellt werden.

Geister und Tumulte
Wer sich erst einmal mit dem Verlauf der Strecken vertraut machen will, bevor er eine ganze Saison absolviert, kann im Zeitrennen-Modus gegen den eigenen "Geist" oder gegen den eines Mitglieds des Entwicklerteam, das eine weitgehend ideale Runde hingelegt hat, trainieren. Dabei hilft die eingeblendete Ideallinie dabei, die richtigen Bremspunkte zu finden. Wenn dann doch mal wieder ein paar solidere Gegner auf der Strecke sein sollen, bieten sich die Arcade-Rennen an. Dabei kann sogar auf Wunsch ein "Tumult"-Modus aktiviert werden, bei dem das Gegnerfeld das ganze Rennen über besonders eng zusammenbleibt. Da die Kollisionsabfrage wie bereits erwähnt recht unempfindlich auf Zusammenstöße reagiert, kommt es dabei jedoch kaum zu einer erhöhten Unfall-Frequenz.

Leistungsnachweis
Auch sonst gibt es bei MotoGP 4 eine Menge zu tun: So warten insgesamt 125 "Herausforderungen" darauf, absolviert zu werden. Einige davon bewältigt man fast automatisch, wenn man andere Modi spielt (z.B. Saisonsiege im Karrieremodus), hinter anderen verbergen sich Sonderaufgaben, die gezielt aktiviert werden müssen. Zu diesen Aufgaben gehören Mann-gegen-Mann-Duelle zwischen bestimmten Fahrern, möglichst langes Durchhalten im "Überlebensmodus" oder das Unterbieten von festgesetzten Streckenabschnittszeiten. Für jedes Rennen und für jedes Training erhält man übrigens GP-Punkte. Diese können in einem Shop für das Freischalten von offiziellen Fahrern und Strecken oder Bonus-Krimskrams wie neue Menü-Hintergrundbilder, Videos mit Rennszenen oder Fotos von Motorrädern ausgegeben werden. Bei allein rund 80 Fahrern hat man da schon einiges zu tun, bevor der Laden leergekauft ist ...

Nicht siegfähige Technik
Was das Fahrgefühl und den Umfang angeht, gibt es bei MotoGP 4 also keinen Anlass zur Klage. Etwas anders sieht es leider bei der Grafik aus: Zwar ist bei den 18 Originalkursen die Streckenführung stets sehr akkurat umgesetzt worden, aber der insgesamt etwas krümelige und sterile Eindruck der Umgebung sowie die platten Texturen stellen kaum eine Verbesserung zum vor über zwei Jahren veröffentlichten Vorgänger dar. Die Motorräder sehen zwar recht detailliert aus, weisen aber einen zu starken Glanzeffekt auf, der einen unschönen Plastik-Look erzeugt. Beim Tumult-Modus kann es außerdem zu kräftigen Rucklern kommen, wenn man das gesamte Fahrerfeld eng gedrängt vor sich sieht. Ansonsten läuft das Spiel jedoch sehr flüssig, und die Animationen der Fahrer sehen sowohl bei Gewichtsverlagerungen als auch bei Stürzen recht gelungen aus. In klanglicher Hinsicht kann man im Jahr 2005 ebenfalls mehr erwarten: Beim Hochbeschleunigen hört man zum Teil arg deutlich heraus, dass der Klang nur synthetisch moduliert wird. Die Musik, die das Spiel begleitet, stört nicht, hinterlässt aber auch keinen bleibenden Eindruck.

Fazit:
Fans des Motorradsports kommen allein wegen der Original-Lizenz kaum um MotoGP 4 herum. Das Fahrgefühl ist gelungen, der umfangreiche Karrieremodus motiviert durch die gelegentlich eingestreuten Teile-Tests, und bis man an alle Herausforderungen mit der Bestnote abgeschlossen hat, wird sicher auch so manche unterhaltsame Stunde verstreichen. Angesichts dieser Vorzüge können Zweirad-Fans sicher auch über die nicht sehr beeindruckende Grafik, das noch weitgehend auf dem Niveau von MotoGP 3 verharrt, und das etwas klägliche Soundgewand hinwegsehen. Die Ergänzung um die beiden kleineren Motorradklassen nebst allen Fahrern macht die Anschaffung des Spiel übrigens auch für Besitzer des bereits sehr guten Vorgängers erwägenswert.

MotoGP 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 7.50
Sound: 7.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.50
Wertung: 8
  • Komplette Lizenz aller drei Klassen
  • Sehr gutes Fahrgefühl
  • Anpassbarer Realismusgrad
  • Motivierender Karrieremodus
  • Viel Bonusmaterial
  • Durchwachsene Grafik
  • Motoren klingen synthetisch
  • Kollisionen führen zu selten zu Stürzen

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Rezension vom: 12.06.2005
Kategorie: Sport
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Bewertung: 1.33 (3 Stimmen)
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