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Formel Eins 2005

Entwickler: Sony Computer Entertainment
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Die einzige Spielserie zur "Königsklasse des Motorsports", die von der FIA voll unterstützt wird, geht in die nächste Runde: Formel Eins 2005 kann auch in diesem Jahr mit aktuellen Saisondaten punkten. Das bedeutet: Alle zehn Teams, alle 20 Fahrer und alle 19 Strecken des diesjährigen Rennkalenders sind im Spiel enthalten. Was will der Fan mehr? Naja, da gäbe es schon noch den einen oder anderen Wunsch ...

Meinung:
Die 19 Strecken, darunter natürlich auch der brandneue Retortenkurs in Istanbul von Dr. Tilkes Zeichenbrett, sehen zwar nicht atemberaubend, aber immerhin sehr ordentlich aus, auch wenn hin und wieder kleinere Texturfehler zu entdecken sind. Die Fahrzeuge sind adäquat modelliert, und der Lack glänzt nur wenige Nuancen zu stark. Im Optionsmenü lassen sich Unschärfe-Effekte für Geschwindigkeit und Motorvibrationen an- und abschalten, die einen leider recht plump wirkenden Weichzeichner über das Bild legen, ohne unbedingt die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die Wetterbedingungen sind allerdings recht schön umgesetzt worden: Mitten im Rennen ziehen Wolken auf, und bei Regen sammeln sich Tropfen auf der "Kamera", sobald man in die Gischtwolke des vorausfahrenden Wagens eintaucht.

"Ich sehe Bewegung an der Williams-Box ..."
Während der Rennen sorgt der Boxenfunk dafür, dass man über das Renngeschehen stets gut informiert ist: Man bekommt den Abstand zum Vordermann durchgesagt und wird an anstehende Boxenbesuche erinnert. Für besonders viel TV-Atmosphäre soll der Kommentar der RTL-Männer Heiko Waßer und Christian Danner sorgen. Leider hört man den (realistischerweise ;-D) hohlen Phrasen viel zu deutlich an, dass sie aus zusammengestückelten Textbausteinen bestehen, außerdem wiederholen sich die Formulierungen, die ohnehin nur die Reihenfolge der ersten acht Fahrer aufzählen und Boxenstopps der Konkurrenz ankündigen, schon sehr bald. Pluspunkte gibt es hingegen für den Motorensound: Der klingt haargenau so kernig-kreischend, wie er klingen sollte, ohne dabei einen synthetisch modulierten Eindruck zu machen.

Brauchen Sie Hilfe?
Das Fahrgefühl kann insgesamt überzeugen; die Wagen verhalten sich ungefähr so, wie man es von Formel-1-Autos erwarten darf und sind höchstens ein wenig zu zahm. Anfänger können zudem von der eingeblendeten Ideallinie bis zum ABS zahlreiche Fahrhilfen zuschalten, die aber zum Teil sehr aufdringlich in die Steuerung eingreifen. Besonders die Brems- und Lenkassistenten sind eher Spielspaß-Killer, von denen man auch als Laie die Finger lassen sollte. Lobenswert ist, dass sich - ganz wie in echt - auch während der Fahrt die Bremsbalance und die Stärke der Traktionskontrolle justieren lassen, um auf wechselnde Wetterbedingungen zu reagieren. Die Setup-Möglichkeiten gehen ansonsten nicht allzu sehr in die Tiefe, und Telemetriedaten sucht man auch vergeblich. Praktisch ist jedoch das - für die meisten Fälle ausreichende - Schnell-Setup, mit dessen Hilfe der Wagen auch ohne absolviertes Ingenieursstudium mühelos auf Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung/Haftung ausgerichtet werden kann.

Karthikeyan muss Meister werden!
Formel Eins 2005 bietet dem Spieler die Möglichkeit, für ein Einzelrennen, ein Rennwochenende inklusive Trainingsläufen und Qualifying oder ein ganzes Meisterschaftsjahr in die Rolle eines realen F1-Fahrers zu schlüpfen. Ein neues Feature in F1 2005 sind die "interaktiven Boxenstopps": In einem sehr minimalen Mini-Spiel muss man möglichst schnell die auf dem Bildschirm angezeigten Knöpfe drücken, um die Standzeit an der Box zu senken - da es sich aber stets um die gleichen beiden Buttons handelt, hat man spätestens nach dem dritten Pit-Besuch die richtige Sequenz memoriert, so dass diese auflockernde Komponente schnell ihren Reiz verliert.

Belohnung: Drei Zeilen vom Chef
Kern des Spiels ist aber der Karrieremodus, in dem man einen selbst erstellten Fahrer durch eine fünfjährige Laufbahn begleitet. Dabei beginnt man als Testfahrer, der sich durch gute Zeiten zuerst für Renneinsätze als zweiter Fahrer bei einem schwachen Rennstall empfiehlt, letztendlich aber natürlich als erster Mann eines Top-Teams die Weltmeisterschaft für sich entscheiden will. Dieser graduell verlaufende Aufstieg ist durchaus motivierend, leidet aber unter der lieblosen Präsentation: Erfolge werden lediglich durch dröge und kaum variierte Textnachrichten kommentiert, die als E-Mails vom Teamchef eintreffen. Während der Rennen des Karrieremodus fehlen übrigens alle Durchsagen, die man aus den anderen Modi kennt. Das Ausbleiben des TV-Kommentars ist dabei durchaus verschmerzbar; warum allerdings auch der hilfreiche Funkverkehr mit der Pitcrew fehlt, ist unverständlich. Abgesehen von den durch den Informationsmangel erschwerten Bedingungen im Rennen geht so nämlich vor allem viel von der Atmosphäre verloren.

Stand: Anfang 2005
Die KI fährt (je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad) im Grunde sehr ordentlich. Auf "leicht" ist sie allerdings viel zu schwach und lässt sich pro Runde schon einmal zehn Sekunden oder mehr abnehmen - nur äußerst unerfahrene Rennspieler werden das nicht sterbenslangweilig findet. Die beiden anderen Schwierigkeitsgrade machen aber eine gute Figur: Die computergesteuerten Gegner lassen sich fast nur mit waghalsigen Anbremsmanövern vor scharfen Kurven überholen, überrundete Kontrahenten machen hingegen brav die Ideallinie frei, wenn man sich ihnen nähert. Bemerkenswert ist, dass die KI-Abbilder der Ferrari-Fahrer einen erstaunlich hohen Anteil von Siegen und Podiumsplätzen erreichen - das entspricht bekanntlich nicht den tatsächlichen Gegebenheiten dieser Saison. Offenbar haben die Entwickler sich also eher auf die Leistungsdaten des vergangenen Jahres gestützt, als sie die Fahrzeugleistung festlegten. Auch das zweigeteilte Qualifying mit Samstags- und Sonntags-Session entspricht mittlerweile nicht mehr dem Reglement.

... oder einfach Fernsehen
Wer von den zwar meist packenden, letzten Endes aber doch immer gleich ablaufenden Rennen im Einzel-, Meisterschafts- und Karrieremodus erst einmal genug hat, dem bietet F1 2005 mit einem Splitscreen-Zweispieler-Modus sowie per Online-Anbindung die Möglichkeit, sich mit Gegnern aus Fleisch und Blut zu messen. Reine Offline-Spieler können sich höchstens noch am Knacken vorgegebener Bestzeiten auf den 19 Strecken versuchen, oder aber man lehnt sich zurück und lässt sich im TV-Modus von der KI ein Rennen vorführen - mehr gibt es im Spiel jedoch nicht zu tun.

Fazit:
Den Motorsport, den Formel Eins 2005 sich zum Thema gewählt hat, setzt das Spiel gekonnt um: Die Rennen sind dank ordentlicher Gegner-KI spannend (oft spannender als in der Realität), und die Komplexität der Fahrphysik kann jeder Spieler an die eigenen Vorlieben anpassen. Über die "nackten" Rennen hinaus kann das Spiel aber leider kaum etwas bieten, das den Spieler länger bei der Stange hält, und der prinzipiell motivierende Karrieremodus verliert durch das Fehlen des Boxenfunks unnötig viel Atmosphäre. Bei Spielern, die nicht mit vollem Herzblut an der Formel 1 hängen, könnte sich deshalb schon recht bald Langeweile einstellen - etwas mehr Abwechslung, wie sie z.B. MotoGP 4 mit Herausforderungen und Teiletests bietet, hätte auch F1 2005 gut getan.

Formel Eins 2005 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.9375 Grafik: 7.75
Sound: 7.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.9375
  • Offizielle Lizenz der aktuellen F1-Saison
  • Gelungene Fahrphysik
  • Gute KI
  • Zuschaltbare Fahrhilfen
  • Kein Boxenfunk im Karrieremodus
  • Gelegentlich Grafikfehler
  • Spröde Präsentation
  • Technisch und inhaltlich armseliger RTL-Kommentar

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Rezension vom: 09.07.2005
Kategorie: Sport
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