MediEvil - Die Rückkehr
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
48,95 €
Systeme:
PSP
Inhalt:
Seit Generationen lauschen Kinder der Geschichte des Sir Daniel Fortesque, des Helden, der in der Schlacht von Gallowmere sein Leben ließ, als er das Land vor dem bösen Zauberer Zarok rettete. So wird es erzählt, doch die Wahrheit ist, dass Dan ein ziemlicher Feigling war und eher unfreiwillig in den Kampf gezogen wurde. Schlimmer noch, bereits der erste abgeschossene Pfeil traf ihn ins Auge und streckte ihn nieder. Mittlerweile sind hundert Jahre vergangen und Zarok ist zurückgekehrt, um das Land zu erobern. Auch Dan wurde wiedererweckt und bekommt nun eine zweite Chance. Wird er sich diesmal als Held beweisen und den Geschichten über ihn gerecht werden, oder wird letztendlich das Böse über das Gute triumphieren. Finde es heraus…
Meinung:
Sir Daniel Fortesque ist kein Anfänger, wenn es darum geht ein Land vor einem Schurken zu beschützen. Bereits auf der PSOne hatte er zweimal das Vergnügen sein Heldentum unter Beweis zu stellen. “MediEvil” für Sonys Handheld PSP ist im Großen und Ganzen ein Aufguß des ersten Abenteuers.
Immer feste druff!
Aus der Verfolgersicht steuert man das klapprige Knochengerüst durch Gallowmere und muss dabei einem ganzen Haufen skurriler Typen den Garaus machen. Ihm zur Seite steht Al-Zalam, ein vorwitziger Geist mit einem losen Mundwerk, der sich in Dans Kopf eingenistet hat. Zugegeben, diese kleine Nervensäge ist nicht die Unterstützung, die man sich in Dans Situation wünscht, doch besser als nichts. Denn um das Land zu retten und sich gleichzeitig das Recht zu verdienen in der Halle der Helden zur ewigen Ruhe gebettet zu werden, muss Dan nicht nur Zombies, Kobolde und Mumien plätten, sondern auch noch in goldenen Bechern Seelen einfangen und Herausforderungen bestehen.
Mit riesigen Knüppeln, scharfen Schwertern, Wurfmessern und anderem Gerät stellt sich Dan der Armee des Bösen. Ab und zu trifft er auch auf Bossgegner, die nur durch taktisches Vorgehen besiegt werden können. Nur gut, dass ihn die Gargoyles gegen bare Münze mit allem versorgen, was ein Held zum Überleben braucht.
Aber nicht nur die Bossgegner stellen eine geistige Herausforderung für Dan dar. Immer wieder gilt es, kleinere Rätsel zu lösen, die zwar nie wirklich schwer sind, doch dabei sollte bedacht werden, dass Dans Hirn sich mittlerweile aufgelöst hat. Hundert Jahre in der Kiste sind ‘ne lange Zeit...
Jetzt sollte man meinen, der alte Kerl wäre auch sonst ziemlich eingerostet, doch ganz im Gegenteil, er wuselt sogar viel zu flott durch die Gegend. So ist es recht schwierig, sich auf einen Gegner zu konzentrieren, da die unpräzise Steuerung Dan oft am Ziel vorbeischießen lässt. Wenn man dann auch noch von einer Horde Gegner in die Zange genommen wird, ist guter Rat teuer. Am besten hilft da noch die alte Holzhammer-Methode, was im Klartext heißt: Alle verfügbaren Knöpfe so schnell und so oft wie möglich hintereinander drücken. Beten könnte auch helfen…
Aber auch, wenn einige Stellen etwas unfair sind und die Kämpfe in wüstes Knöpfchendrücken ausarten, bleibt man nie allzu lange hängen. Schließlich kann man das Spiel jederzeit speichern und somit einen neuen Versuch starten.
Filmreif
Mit der grandiosen Präsentation kann “MediEvil” so richtig punkten. Das abgedrehte Charakterdesign und die filmreifen Zwischensequenzen können genauso begeistern, wie die gelungene Synchronisation und der schräge Humor. Auch Grafik und Musik sind sehr stimmungsvoll und wissen zu gefallen. Doch wenn etwas mehr auf dem Bildschirm los ist, dann ruckelt es schon mal recht doll. Dafür sind die Ladezeiten kaum spürbar und es gibt eine Menge Details zu entdecken.
Es ist noch lange nicht Schluss!
Hat man Gallowmere gerettet und Dan zum wahren Helden gemacht, ist noch nicht Schluss. “MediEvil” bietet die Möglichkeit gegen andere Spieler im Multiplayermodus anzutreten. Ist kein Kumpel greifbar, können die verfügbaren Minispiele wie Pfeilschießen, Rattenjagd und Hau-den-Zarok auch offline spielen. Zu Beginn sind allerdings nur zwei der insgesamt acht Minispiele verfügbar. Die restlichen müssen erst freigespielt werden. Übrigens, wer alle acht Minispiele meistert, auf den wartet eine besondere Überraschung.
Fazit:
Die außerordentlich gelungene Präsentation mit ihrer hübschen Grafik, den tollen Zwischensequenzen und der herrlichen Synchronisation zieht jeden sofort in ihren Bann. Ruckelanfälle, unpräzise Steuerung und einige unfaire Stellen holen einen aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Etwas mehr Feintuning und eine Hitauszeichnung wäre locker drin gewesen. Letztendlich bleibt zu sagen, dass “MediEvil” eine Menge Spiel fürs Geld bietet. Rund 15 bis 20 Stunden werdet ihr in Gallowmere unterwegs sein. Dazu kommt noch der Multiplayer-Part mit den netten Minispielen. Wenn ihr also ein Spiel sucht, das euch mehrere Stunden mit Witz und solidem Gameplay unterhält, könnt ihr dem Klappergestell ruhig eine Chance geben.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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