Everybody's Golf
Entwickler:
Clap Hanz
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,95 €
Systeme:
PSP
Inhalt:
In Everybody’s Golf bekommt man es nicht mit Tiger Woods zu tun, sondern muss es auf dem virtuellen Rasen mit Charakteren im typischen Anime-Stil aufnehmen. Doch Vorsicht, die großköpfigen Knuddelgolfer haben es echt drauf. Lasst Euch also von der niedlichen Aufmachung nicht täuschen, dahinter verbirgt sich nämlich eine realistische Sportsimulation, die Neulingen einen leichten Einstieg bietet, aber auch Profis alles abverlangt.
Meinung:
Ich hatte schon befürchtet, dass wir hier zu Lande nur noch Tiger Woods vorgesetzt bekommen. Mit Everybody’s Golf kommen wir nun aber in den Genuss einer in Japan sehr erfolgreichen Serie, die mit ihrer farbenfrohen Präsentation eine willkommene Abwechslung zu den auf fotorealistisch getrimmten Golfspielen darstellt.
Von wegen niedlich...
Der Einstieg in Everybody’s Golf ist dank der einfach erlernbaren Klick-Steuerung, bei der das Timing eine wichtige Rolle spielt, äußerst simpel gehalten. Auch wer sich noch nie am virtuellen Golf versucht hat, kann nach einigen Schlägen die ersten Erfolge feiern.
Als Einzelspieler kann man sich im Schlagspiel-Modus allein an die Plätze heranwagen. Gezählt wird hier die Anzahl der benötigten Schläge. Im Herausforderungs-Modus nimmt man an Turnieren und Partien teil, bei denen man neue Outfits und Charaktere erwerben kann. Doch vorher sollte man sich dem Trainings-Modus zuwenden, der es einem erlaubt verschiedene Faktoren wie Windrichtung und Wetter zu beeinflussen und Schläge zu wiederholen. Wer dann an dem kleinen Loch im Rasen verzweifelt, in welches der Ball hinein soll, kann im Putt-Golf-Modus das Putten üben.
Im Mehrspielermodus können bis zu acht Spieler in einem Spiel über neun oder achtzehn Löcher antreten. Sobald alle teilnehmenden Spieler eingelocht haben, erscheint die aktuelle Rangliste und dann geht es weiter zum nächsten Loch.
Nach und nach spielt man so die zehn Charaktere und sechs 18-Loch-Kurse frei. Was leider recht lange dauert. Es wäre schön gewesen, wenn sich das Freispielen etwas weniger hinziehen würde. Nichtsdestotrotz macht es eine Menge Spaß den eigenen Charakter ganz individuell zu gestalten und die immer schwieriger werdenden Kurse zu meistern. Am Ende kommen sogar Profis ins Schwitzen. Überhaupt steht Everybody’s Golf den Kollegen in Sachen Ballphysik in nichts nach. Unebenheiten, Sandbunker, mieses Wetter, starker Seitenwind – all das macht einem das Golferleben schwer. Wer also glaubt, die Knuddeloptik deute auf ein Kiddie-Game, der ist falsch gewickelt. Die Kurse werden immer anspruchsvoller und so manches Mal möchte man in das Eisen beißen. Doch hier macht sich das langwierige Freispielen der Kurse bezahlt, ist man nämlich bei den letzten Kursen angekommen, beherrscht man bereits alle notwendigen Techniken.
Hach, ist der Rasen schön grün!
Technisch gibt’s an Everybody’s Golf nix zu meckern. Besonders die bunte Optik weiß zu gefallen. Ruckeln tut’s auch nie, selbst wenn die Kamera dem rasend schnellen Ball folgt. Die Charaktere haben einige sehr witzige Animationen drauf und sorgen für den einen oder anderen „Lass-Dich-Knuddeln-Anfall“. Äußerst lobenswert sind auch die extrem kurz gehaltenen Ladezeiten, so kann man auch unterwegs mal schnell eine Runde einlegen.
Wer gerne mit seinen tollsten Schlägen protzt, kann diese auch aufzeichnen und speichern. Eine tolle Idee, schließlich ist meist keiner dabei, wenn man gerade den Schlag des Jahrhunderts geschafft hat.
Soundtechnisch überzeugt Everybody’s Golf mit seiner dezenten Hintergrundmusik und den netten Sprachsamples. Hier wäre aber etwas mehr drin gewesen.
Fazit:
Everybody’s Golf ist eine ernstzunehmende und dazu locker präsentierte Golfsimulation, die zwar einsteigerfreundlich ist, aber auch Profis vor eine Herausforderung stellt. Eine klare Kaufempfehlung! Nur wer sich partout mit der Knuddeloptik nicht anfreunden kann, sollte lieber auf Tiger Woods warten, verpasst dann jedoch ein grandioses Game.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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