Ys - The Ark of Napishtim
Entwickler:
Falcom
Publisher:
Konami
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Die Serie Ys ist in Europa eher unbekannt. Der nunmehr sechste Teil mit dem Untertitel The Ark of Napishtim erreicht nun auch unsere Küsten.
Meinung:
Vorwissen ist beim 6. Teil zwar nicht nötig, wäre aber prinzipiell ganz praktisch, da es im Laufe des Spiels einige Querverweise auf frühere Titel gibt. Und auch der Anfang beginnt ziemlich abrupt: der Captain eines Piratenschiffs stürmt eine Taverne und findet den Adol, den Rothaarigen, der sich seinen Ruf in den 5 Vorgängern hart erarbeitet hat. Adol heuert mit seinem Kumpel auf dem Piratenschiff an, da der Captain große Reichtümer am Grunde des großen Strudels erwartet, der das Meer quasi unbefahrbar macht. Auf der Fahrt wird Adol jedoch von Bord und an einen Strand gespült, wo 2 junge Rhedanerinnen (Mädels mit Schwänzen und spitzen Ohren) ihn finden. Die Rhedaner liegen jedoch im Clinch mit den Eresianern (normale Menschen), weswegen Adol sich erst seine Sporen verdienen muss. Nach harten Anfangskämpfen erhält Adol sein erstes Schwert und wird losgeschickt, eine große Verschwörung aufzudecken und natürlich wieder die Welt zu retten.Hack'n'Slay Grundsätzlich läßt sich Ys wohl als ein Rollenspiel einstufen. Es gibt zwar keine Party, aber Adol kämpft sich durch die Welt und erhält Erfahrungspunkte, die ihm schließlich zu höheren Levels verhelfen, welche wiederum für stärke Werte sorgen. Selbst verteilen kann man seine Werte jedoch nicht und es gibt auch keine levelgebundenen Gegenstände. Alles, was man sich leisten oder finden kann, kann man auch anlegen. Dabei erhält Adol im Laufe des Spiels 3 Schwerter, zwischen denen er jederzeit hin- und herschalten kann. Eines steht dabei für Feuer, eines für Wind und eines für Elektrizität. Jedes Schwert kann mit Hilfe von Emelkristallen, die von Monstern fallengelassen werden, in der örtlichen Schmiede bis auf Level 10 verstärkt werden, wodurch sich Schaden und Elementarmagie verbessern lassen. 8 Rüstungen und 8 Schilde lassen sich erwerben, was für ein Rollenspiel vielleicht etwas wenig ist. Dafür gibt es eine Vielzahl an Accessoires, die man anlegen kann und mit denen man beispielsweise seine Verteidigung erhöht, Immunität gegen Gifte erlangt oder mehr Geld findet. Das Spiel selbst ist sehr linear aufgebaut. Man erhält einen Auftrag, bei dem man in ein neues Gebiet kommt, um am Ende den Boss zu erledigen und einen Gegenstand zu erhalten. Gekämpft wird dabei auf offenem Gelände. Die Gegner laufen frei in den Gebieten herum, Zufallskämpfe gibt es hier nicht. Wer seinen Gegner ausmaneuvrieren kann, wird auch nicht getroffen. Adol beherrscht zu diesem Zweck verschiedene Angriffe, die sich auch mit Sprüngen paaren lassen. Außerdem kann er, bei voller Energieleiste, auch eine magische Attacke aus dem Schwert feuern. Pluspunkte Im Lieferumfang enthalten ist dafür eine interessante Storyline über Vorurteile, Mut und natürlich das Ende der Welt, die hin und wieder für Überraschungen sorgt. Geführt wird man dabei durch große Gebiete, die jeweils unterschiedliche Themen spendiert bekommen haben, welche von tiefen Höhlen über luftige Bergspitzen bis zu versunkenen Tempeln reichen. 15 bis 20 Stunden wird man wohl an diesem Titel sitzen, danach hat man jedoch auch quasi alles erspielt, was es gibt. Die Möglichkeit, das ganze Spiel noch einmal in einem höheren Schwierigkeitsgrad zu bestreiten, ist nur eine Art der künstlichen Spielzeitverlängerung. Steuerbar Adol läßt sich wunderbar flüssig steuern und gerade das ist bei einem Hack'n'Slay sehr wichtig. Mit dem Analogstick bewegt man ihn, mit Quadrat schwingt er sein Schwert, gesprungen wird mit X und mit dem Kreis läßt man eine magische Attacke los. Heilitems werden im Menue ausgewählt und können mittels Dreieck im Kampf schnell eingesetzt werden. Hier ist nur etwas ärgerlich, dass man das Menue in einem Bosskampf nicht mehr aufrufen kann. Wer dann das falsche Items ausgerüstet hat, schaut in die Röhre. Mit R1 und L1 kann man zwischen den 3 Schwertern wechseln, während L2 zum vorsichtigen Gehen genutzt wird. Schön ist in diesem Zusammenhang auch, dass Adol direkt auf alle Eingaben reagiert und eine gute Sprunghöhe besitzt, mit der sich gute Angriffe platzieren lassen. Lediglich einige Sprungpassagen sind frustrierend geraten, da man Sprünge dort punktgenau platzieren muss, was beinahe unmöglich ist. Angestaubt Die Grafik mag zwar grundsätzlich ganz hübsch sein und die Figuren werden recht niedlich in Szene gesetzt, aber es beschleicht einen doch das Gefühl, dass man das Ganze - bis auf ein paar Lichteffekte - auch ganz gut auf der PS1 hinbekommen hätte. Sicher, einige Bäume sind etwas hübscher geraten, aber im Großen und Ganzen sieht es einfach ein wenig zu flach und einheitlich aus. Der Sound kommt zwar mit einer guten englischen Sprachausgabe daher, die Hintergrundmusik dudelt allerdings ein wenig lustlos vor sich hin. Richtig spannendes Kampffeeling kommt da eher selten auf.
Fazit:
Für Hack'n'Slay-Fans, die auch eine nette Story präsentiert bekommen wollen, ist Ys bestimmt einen Blick wert. Das Monstermetzeln macht ohne Frage großen Spaß, ist aber auf die Dauer ein wenig eintönig. Die Grafik wirkt ein wenig altmodisch und die geringe Itemauswahl lassen wenig Freiraum. Vor allem Spieler in Erwartungen eines langen Rollenspiels sollten hier jedoch Abstand halten. Dafür ist Ys ohne Sidequests oder individuelle Charakterbildung zu flach.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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