RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Brave

Entwickler: VIS Entertainment
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 59,99 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Die beschauliche Indianersiedlung im Rotbaumwald strotzt nur so vor Idylle, und so haben der kleine Brave und seine Freundin Wiesenblume ein recht sorgenfreies Leben. Das ändert sich auch nicht, als Grauer Bär, der Geschichtenerzähler des Dorfes, Brave unter seine Obhut nimmt, um ihn zum Schamanen auszubilden. Doch noch bevor der junge Krieger alle Geheimnisse seiner neue Profession erlernen kann, bricht das Böse über sein Dorf herein, und er muss sich den Rest seiner Schamanenkenntnisse unter harten Praxisbedingungen aneignen.

Meinung:
"Brave - Die Suche nach dem Geistertänzer" ist ein klassisches Jump'n'Run-Spiel, auch wenn man diese Gattung heute gerne "3D-Action-Adventure" nennt. Das Indianer-Setting ist noch recht unverbraucht, die Story des Spiels geht dabei allerdings über die gängigen Klischees nicht hinaus. Es mutet jedoch schon ein wenig befremdlich an, wenn die erste Aufgabe des kleinen Schamanen-Azubis ausgerechnet im Ausreißen junger Bäume, Zerfetzen von Farnbüschen und Verprügeln unschuldiger Krähen besteht; schließlich gelten Schamanen doch gemeinhin als Freunde der Natur. Hat man aber erst einmal festgestellt, dass die Pflanzen binnen einer halben Minute wieder nachwachsen, schwinden die moralischen Bedenken recht schnell.

Hüpfen und Klettern
Braves Bewegungsrepertoire entspricht dem Genre-Standard: Es stehen Doppelsprünge, drei verschiedene Angriffe mit dem Tomahawk (von denen man fast nur den Standardschlag braucht) und Vorwärtsrollen (ebenfalls spielerisch irrelevant) zur Verfügung. Natürlich kann man als Indianer auch Pfeil und Bogen nutzen. Besonders sinnvoll ist auch deren Einsatz allerdings nicht, da sich die meisten Feinde viel müheloser mit dem Kriegsbeil bezwingen lassen. An Efeuwänden oder erkalteter Lava kann Brave klettern - dieses Talent wird vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels ausgiebig gefordert, wobei die Eiskletter-Variante mit zwei separat gesteuerten Spitzhacken in Braves Händen dem Ganzen eine neue Note verleiht.

Der kleine Tierfreund
Neben dem (recht fair designten) Hin- und Herhüpfen zwischen schwebenden Plattformen, die sich - wie bei derartigen Spielen üblich - in alle möglichen Richtungen bewegen oder auch einmal unter den Füßen des Helden wegbröckeln, kann Brave mit einer wahren Flut an anderen Spielelementen aufwarten: Als Schamane kann Brave sich in diverse Kleintiere hineinversetzen, Feinde mit Blitz- bzw. Feuerzaubern beharken sowie sich mit den Geistern mächtiger Bären und Adlern verbinden. Diese vielfältigen (und oft gar nicht mal so kleinen) Mini-Games funktionieren zwar lediglich in den speziell dafür vorgesehenen Bereichen, lockern den Spielverlauf aber dennoch merklich auf und machen einen Großteil des Charmes von Brave aus.

The chase is better than the catch
Ein weiteres nettes Feature des Spiels ist das Fährtenlesen, das der kleine Indianer natürlich meisterlich beherrscht. Manche Tierspuren sind recht leicht zu entdecken, und das Verfolgen dieser offensichtlichen Fährten bringt Brave in der Handlung des Spiels weiter. In jedem Level gibt es aber zusätzlich noch einige versteckte Fährten. Diese entdeckt man nur, wenn man zufällig in der Nähe ihres Ausgangspunkts vorbeiläuft, dann schlägt nämlich Braves Herz (in Form der Controller-Vibration) schneller. Alle weiteren Pfotenabdrücke dieser Spur müssen ebenfalls über den Herzschlag "ertastet" werden. Gelingt es, eine solche Geheimfährte bis zum Ende zu verfolgen, findet man ein kleines Totem. Das Verfolgen der Fährten ist äußerst kurzweilig; leider bestehen die Belohnungen dafür aber lediglich in insgesamt 48 unspektakulären Konzeptzeichnungen - nicht unbedingt der großartigste Anreiz, um sich auf die Pirsch zu machen.

Ist der niedlich?
Die Umgebungen in Brave sind in ihrem comichaften Stil weitgehend recht hübsch geraten. Die Landschaften sehen organisch aus erschaffen mit subtilen Effekten zum Teil erstaunlich dichte Atmosphäre - hier ist vor allem der Schnee-Level hervorzuheben. Ein Schwachpunkt ist jedoch das Charakterdesign: Die Animationen sind zwar putzig-zappelig, aber die Gesichter des Helden und seiner Freundin sind eher unästhetisch geraten. Ein großer Nachteil des Spiels ist die in ziemlich flachem Winkel stehende und nah an der Hauptfigur positionierte Kamera - durch den ungünstigen Blickwinkel geht sehr oft die Orientierung verloren. Da helfen auch die zuschaltbare Ego-Perspektive und die Mini-Map nur wenig, auch wenn auf letzerer stets das aktuelle Missionsziel markiert ist.

Anrufe aus dem Jenseits
Die orchestrale Musik des Spiels weiß zu gefallen und ist atmosphärisch. Die deutschen Sprecher verrichten ihren Job solide, aber unauffällig. Ein besonderes Feature des Spiels ist das Hilfe-System, bei dem sich Grauer Bär als Berater per "Felsen-Handy" zu Wort meldet. Die Ausführlichkeit der Hilfe ist in drei Stufen einstellbar. Auf der beratungsintensivsten Stufe bimmelt der Mobilfels allerdings fast pausenlos und in den unpassendsten Momenten - da fühlt man sich fast an Metal Gear Solid 2 erinnert.

Für Anfänger
Angesichts des sehr moderaten Schwierigkeitsgrads scheinen in der Tat vor allem jüngere Spieler die Zielgruppe von Brave zu sein. Das spürt man auch beim eher knappen Umfang: Wer auf das Aufspüren der geheimen Fährten verzichtet, sieht schon nach sechs bis sieben Stunden den Endgegner. Anzumerken ist hier allerdings, dass einige Spielelemente trotz der Altersfreigabe ab sechs Jahren nicht unbedingt kindgerecht sind. Vor allem ein Kampf, den man in Bärengestalt bestreitet, fällt da negativ auf: Um seine Energiereserven zu erneuern, kann (und muss) man nämlich seine Gegner verschlingen. Und Bären, die untote Krieger auffressen, sind auch in verniedlichter Darstellung nicht unbedingt für ganz junge Spieler geeignet.

Fazit:
"Brave - Die Suche nach dem Geistertänzer" kann vor allem mit seinem abwechslungsreichen Spielverlauf überzeugen. Langeweile kommt beim Spielen nicht auf, dafür sorgt auch der ausgesprochen geringe Umfang. Für Profi-Gamer, die eine knifflige Herausforderung mit grandioser, fesselnder Hintergrundstory suchen, ist Brave also nicht gedacht. Der Titel richtet sich eher an etwas weniger erfahrene Spieler, die ohne allzu viel Stress in eine nette, überschaubare Welt abtauchen möchten. Wer sich selbst zu letzterer Kategorie zählt, findet mit Brave einen soliden, weitgehend frustfreien und kurzweiligen Titel. Ob ein Spiel, das gerade einmal so lang ist wie drei Kinofilme, aber 60 Euro wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

Brave - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.6875 Grafik: 7.50
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.25
Wertung: 7.6875
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Spannendes Fährtenlesen
  • Niedliche Animationen
  • Auch für unerfahrene Spieler lösbar
  • Ungünstige Spielperspektive
  • Sehr kurz
  • Figurendesign ist Geschmackssache
  • Mageres Bonusmaterial

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 29.09.2005
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Fahrenheit
Die nächste Rezension »»
Fable - The Lost Chapters
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6