Madden 06
Entwickler:
EA Sports
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,99 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox
Testsystem:
WinXP, Pentium IV @ 3,06 GHz, 512 MB DDR RAM, GeForce 6600 GT, Saitek P880 Gamepad
Anforderungen:
PIII 800 CPU, 256MB RAM, 8fach CD- bzw. DVD-ROM-Laufwerk, 3-D-Karte
Inhalt:
In den USA Volkssport Nummer eins, bei uns von Jahr zu Jahr
immer mehr auf dem Vormarsch. American Football ist genau wie die Spieler, die
den Sport zelebrieren: Unaufhaltsam. So wundert’s nicht, dass die Madden-Reihe
hierzulande immer populärer wird. Erst kürzlich verlängerte der alte John
seinen Vertrag mit EA. Ob er glücklich darüber sein kann? Schauen wir doch mal
nach, ob Madden 2006 seinen und unseren Ansprüchen gerecht werden kann…
Meinung:
„Eier, wir brauchen Eier!“, sagte Deutschlands Brüllaffe
Nummer eins einmal. Die braucht man hier auch. So oder so. Wer das Spiel zum
ersten Mal anschaltet, dem wird es wahrscheinlich genau so gehen wie mir: Was
tun? Am besten man schnappt sich erstmal die Gebrauchsanweisung und studiert ne
Weile. Das Menü ist nämlich alles andere als übersichtlich gestaltet. Zumindest
für Einsteiger, denn man wird von der Wucht der vielen Optionen und
Einstellungen echt erschlagen.
Eierwerfen Hat man sich einigermaßen mit seiner neuen Umgebung vertraut
gemacht, kann man sich in den verschiedenen Spielmodi versuchen. Im Minicamp jettet ihr mit eurem Madden
Cruiser durch die USA und verbessert eure Spielweise. Ihr durchlauft
verschiedene Spielsituationen, stellt Highscores auf und sammelt Trophäen. Im
Modus Situation legt ihr selbst bis
ins letzte Detail Spielsituationen fest und spielt sie anschließend. Mächtig
Laune macht der 2 Minute Drill. Hier
hat man 2 Minuten, um zu punkten. Packt man das, bleibt man in Ballbesitz.
Natürlich gibt es auch wieder einen Trainingsmodus, bei dem ihr euch die Spielzüge
und Taktik der Teams aneignen könnt. Mit von der Partie ist auch wieder der
Franchise Mode, bei dem ihr ein Team bis zu 30 Saisons lang steuern könnt. Ihr
übernehmt, ähnlich wie in NHL 06, die Rolle des Obermogos und kümmert euch um
alles, was so im Liga-Alltag ansteht. Trainingslager, Spiele,
Neuverpflichtungen, Marketing, Mitarbeiter und und und. Für Fans die absolute
Offenbarung.
Völlig neu ist der Superstar Mode, in dem ihr euch selbst
einen NFL-Star erstellt und ihn sowohl auf dem Spielfeld als auch privat
steuert. Ihr bestimmt quasi schon von Anfang an über sein Schicksal, in dem ihr
die passenden Eltern für klein Bubi aussucht. Für jeden Spielertyp muss die
richtige Wahl getroffen werden, beispielsweise müssen eure Ziele oft mit den Zielen
der Eltern übereinstimmen, ansonsten gibt’s Knatsch. Ihr habt die Möglichkeit,
im Anfänger-Handbuch Strategien zu wählen oder eure Popularität zu überprüfen
oder einfach nur euer Aussehen zu ändern, indem ihr zum Friseur geht bzw. euch
im Spiegel betrachtet und Outfits durchprobiert. Für Football-Freaks ist der
Modus natürlich sehr interessant, da er einiges an Spieltiefe bietet und zeigt,
womit man sich als NFL-Star so alles rumschlagen muss.
Insgesamt bietet das NFL 06 viel hübsche Features, die den
Spieler auch auf lange Sicht bei Laune halten. Beispielsweise kann man sich
eigene Teams mit eigenem Logo und eigenen Fans erstellen. Auch die
Aufstellungen der Teams lassen sich beliebig ändern.
Nix für Rookies Es ist nicht leicht, im NFL-Business den Überblick zu
behalten. Erst recht nicht, wenn es eine so komplizierte Steuerung gibt, wie es
hier der Fall ist. Entweder man steuert mit dem Keyboard, mit Keyboard und Maus
oder mit dem Gamepad. Egal wie man’s macht, um den Blick ins Handbuch und ein
paar Trainingseinheiten kommt man einfach nicht herum. Auf 9 Seiten wird einem
die Steuerung dort bis ins letzte Detail erklärt. Hat man erstmal den
Durchblick, geht’s aber richtig gut von der Hand. Prächtig gelungen ist die
Quaterback Vision Control, die euch, je nach Qualität des Quarterbacks, dessen
Blickfeld zeigt und so genaue Pässe auf freistehende Receiver, die ihr extra
anvisieren könnt, ermöglicht. Cool sind auch die neuen Truck Stick Moves, mit
denen ihr eure Verfolger alt aussehen lasst. Mit Hilfe des neuen Pass-Systems
sind Präzisionspässe möglich, indem ihr die Richtung anvisiert.
Für Anfänger ist das alles irgendwie nix. Es dauert einfach
zu lange, bis man sich alles angewöhnt hat, was sehr Schade ist. Früher auf dem
MegaDrive hatte man ganze 3 Tasten und hat trotzdem auch heute noch ein
geniales Spielerlebnis. Kompliziert ist nicht unbedingt immer besser…
Gute Seiten,
schlechte Seiten Das gilt für die Grafik. Die Spieler sehen wirklich gut aus
und glänzen mit vielen Details. Erste Sahne sind ihre Bewegungen.
Zusammenstöße sehen zum Beispiel hervorragend aus. Die Kollisionsabfrage ist
sehr gut. Das Drumherum sieht dagegen schlecht aus. Zwar rennen die Schiris hin
und her, es gibt einige Randbewegungen, die ganz gut aussehen, aber die Fans
sind einfach nur grottig. Sie sehen aus wie Papierschnipsel, die sich nonstop
bewegen. Einziger Lichtblick sind eure Superfans, die ihr wie oben beschrieben
selbst editieren könnt. Sie sehen genau so prächtig aus wie die Spieler und
tragen echt abgefahrene Outfits. Insgesamt ist die Optik gut, aber noch
ausbaufähig.
Eiermann Der Kommentar ist eher unspektakulär. Man hat den Eindruck,
dass da zwei Dauerbekiffte am Mikro sitzen. Es
kommt alles irgendwie recht öde, träge und unmotiviert daher. Die Sprachausgabe
ist nicht das Optimum, aber dennoch ganz okay. Hübsch ist das Gebrüll
von Spielern und Fans geworden, das richtig gute Stadion-Atmosphäre vermittelt.
Volles Rohr! Fett punkten kann das Spiel mit dem Soundtrack. Der besteht zum Großteil
aus Heavy Metal, Punk und HipHop. 39 heiße Tracks geben dem Spiel die nötige
musikalische Untermalung. Wem das nicht genug ist, der kopiert seine MP3s
einfach in den „Music“-Ordner des Spiels und voila: Drin das Ding! Allerdings sind die Songs nicht
einzeln anwählbar, was auch irgendwie doof ist.
Fazit:
Wer sich für Football interessiert, bekommt die volle Fan-Paket Ladung. NFL 06
bietet alles, was Fans sich wünschen: Enorme Spieltiefe, passable
Optik und einen verdammt geilen Soundtrack – was will man mehr? Wer den Sport
mag, kommt um diesen Titel einfach nicht herum. Alle anderen sollten Probe spielen.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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