Starship Troopers
Entwickler:
Strangelight
Publisher:
Frogster Interactive Pictures
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,90 €
Systeme:
PC
Testsystem:
1.) Pentium IV @ 3,06 GHz, 512 MB DDR RAM, GeForce 6600GT; 2.) AMD 64 3400+, 2048MB DDR RAM, ATI Radeon X600XT
Anforderungen:
2.0 GHZ, 512 MB RAM, 128 MB Grafikkarte, 4 GB Festplattenspeicher, 8-fach DVD ROM
Inhalt:
Ego-Shooter gibt es wie Katzenhaare auf meinem Sofa – viel zu viele! Ständig kommt Nachschub und selten ist mal eine Perle dabei. Kürzlich hat das Lieblingsgenre der Zockerwelt mit StarshipTroopers weiteren Zuwachs bekommen. Ob die Formel „Spiel zum Film = Müll“ auch hier Anwendung findet? Schaun mer mal.
Dumpfbackig
Mal ehrlich, mit einer guten Story hat der erste Film schon nicht geglänzt. Der zweite war im Prinzip ein Wiederzusammenschnitt des ersten Teils und dabei um ein vielfaches dumpfbackiger als der noch einigermaßen vertretbare „Ur-Film“. In diese glanzlose Serie muss sich wohl auch das Spiel einreihen. Story? Nicht vorhanden. Ihr zockt als Supersoldat einfach irgendwelche zusammenhanglose Missionen. Das Game soll angeblich einige Jahre nach dem ersten Film spielen. Warum man aber als Zwischensequenzen lieblos zusammengeschnibbelte Szenen aus eben diesem Film eingefügt hat, die dem Spiel weder Atmosphäre verleihen noch als Grundgerüst für irgendeine Geschichte dienen, muss mir mal einer erklären.
Meinung:
Das Spielprinzip ist recht einfach erklärt. Du gut, Monster
böse. Böses Monster tötet Freunde, Du tötest Monster. Und nicht nur eines,
sondern ganz viele davon. Die Gegneranzahl ist wirklich überwältigend und sucht
im Shooter-Genre ihresgleichen. Ihr nehmt an riesigen Schlachten Teil und
kämpft gegen eine wahre Bug-Armee. Genau wie im Film schlüpft ihr aber eher
selten in die Rolle des Angreifers. Vielmehr müsst ihr euch laufend irgendwo
verschanzen und einfach nur alles niedermähen, was nur irgendwie zappelt. Das
macht ihr solange, bis ihr irgendwann von einem Hilfstrupp aus der
aussichtslosen Situation rausgeholt werdet. Die Ballerorgie wird nur durch
aufgesetzte Missionsverzögerungen unterbrochen. So muss man oft diverse
Gegenstände suchen, um weiterzukommen, was doch sehr lästig ist. Spaß kommt
dabei keiner auf, denn oftmals rennt ihr auf einen Hügel, steht Minuten lang
mit Dauerfeuer da und metzelt die Käfer ab. Dann geht ihr weiter und das Spiel
beginnt von vorn. Hügel, Käfer und immer und immer wieder die gleiche Tortur.
Abwechslung? Denkste! Intelligenz der Gegner? Null.
Jacke wie Hose? Bei der Waffenauswahl wünscht man sich als Genre-Kenner sehr
viel mehr als hier geboten wird. Zwar gibt es die üblichen Verdächtigen wie
Maschinengewehre aller Art und den obligatorischen Raketenwerfer (sehr
mächtiges Teil!), aber gerade die Maschinengewehre ähneln sich alle viel zu
sehr.
Mehr Auswahl gibt es dagegen bei den Krabbeltierchen. Große,
kleine, dicke, dünne - alles dabei. Jeder Bug hat auch unterschiedliche
Fähigkeiten. Es gibt die Allrounder, die zwar schnell sind, aber eher als
Kanonenfutter dienen, Bugs mit härterem Panzer, große Bugs, die Säure oder
Feuer spucken, oder lästige Fliegen. Hier wird sehr große Vielfalt geboten.
Willkommen in der
Steinzeit Die Grafik haut einen um. Allerdings nicht im positiven
Sinne. Zwar sehen die Bugs noch recht gut aus, die menschlichen Charaktere
dafür aber umso schlimmer. Beim Beauty-Contest mit den Jungs aus Doom 3 oder
Quake 4 zieht die Infanterie aus StarshipTroopers definitiv den Kürzeren. Hinzu
kommen kleine Clipping-Fehler. So verschwindet eine Hand schon mal im
Oberschenkel, obwohl sie eigentlich nur darauf liegen sollte. Die Effekte sind bestenfalls
Durchschnitt. Die Levelumgebung ist sehr starr, dafür fallen die Levels aber
unterschiedlich in ihrer Aufmachung aus. Die Umgebung wirkt sehr karg und die
Texturen kommen oft recht schwammig daher. Details sucht man vergeblich. Es
sieht so aus, als wäre alles lieblos zusammengematscht worden.
Das größte Manko liegt in der allgemeinen Perfomance. Die
Grafik ist auf keinen Fall mit Genrevertretern wie HL2, FarCry oder Doom 3 zu
vergleichen. Oder, um es knallhart, aber näher an der Wahrehit zu formulieren:
grottenschlecht. So ist es mir ein Rätsel, warum das Spiel auf dem ersten
Testsystem ziemlich derbe geruckelt hat, selbst bei niedrigen Einstellungen und
ohne viel Action. Wenn man sich umhört, stellt man fest, dass diese Probleme
häufiger auftreten, selbst auf Rechnern, die mehr leisten als meine alte Schrottkiste.
Mit 512 MB RAM ist hier absolut nix zu machen. Das Game zieht unnötigerweise
ziemlich krass an den Ressourcen, was bei der miesen Grafik absolut
unverständlich ist. Zum Glück gibt es so viele Gegner, dass man trotz der
Ruckeleinlagen und den daraus resultierenden Problemen beim Zielen meistens
dennoch irgendwas trifft.
Auf meinem zweiten Testssystem sind bei einer Auflösung von
800x600 Pixeln und hohen Details trotz 2 GB DDR RAM immer noch Ruckler da. Ein
Quake 4 lief auf vergleichbaren Einstellungen ohne Probleme – und sah zudem
noch um einiges besser aus! Ziemlich mies sind auch die Animationen der Bugs,
die aus bewegten Bitmaps zu bestehen scheinen. Da die Viecher in großen Gruppen
auf einen zu rennen, nimmt man es zunächst kaum wahr, aber wenn man mal eine
Weile zockt und sich die Sache genauer ansieht, trifft einen echt der Schlag. Offensichtlich
scheinen die Entwickler vergessen zu haben, in welchem Jahr wir leben. Wir
haben 2005 und was kriegen wir serviert? Ein Spiel im 90er-Jahre-Stil. Wahnsinn.
Blödes Gedudel Die Musik ist sehr unspektakulär, blödes Klassik-Gedudel. Auch der Rest
kann nicht wirklich überzeugen. Die Effekte sind allenfalls Durchschnitt, die
Sprachausgabe ist in Ordnung, trägt aber nicht wirklich zum Spiel bei. Gerade
am Anfang gehr es meistens darum, sich irgendwelche Prollgeschichten über
Soldaten-Partys anzuhören. Dumpfbackig eben. Die Dialoge sind hölzern, die
Lautstärken fallen sehr unrealistisch aus. Oft spricht jemand, der euch
gegenüber steht genau so leise, wie jemand, der einige Meter von euch entfernt
ist.
Fazit:
Da wurde Anfangs so ein Hype gemacht und was kommt
raus? Richtig, reiner Käfermist. Dank der grandiosen Performance und des
langweiligen Gameplays geht hier jeglicher Spielspaß flöten. Da tröstet auch
das Artwork-Buch aus der Special Edition nicht drüber hinweg. Die oben genannte
Formel lässt sich hier problemlos und ohne Bedenken anwenden. StarshipTroopers
ist rausgeschmissenes Geld. Selbst Fans sollten sich den Kauf ernsthaft
überlegen. Uns in Zeiten von Doom 3 so einen Mist anzudrehen, ist ja schon fast
eine Frechheit. Das Game ist mit Abstand der mieseste Ego-Shooter, den ich in
den letzten zwei Jahren auf dem PC gespielt habe. Ab in die Tonne damit!
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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