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WWE SmackDown! vs. RAW 2006

Entwickler: Yukes
Publisher: THQ

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2, PSP

Inhalt:
Das Problem ist nicht neu: Jährliche Fortsetzungen von Spielereihen bringen mitunter kaum Neuerungen mit sich und fühlen sich oft eher wie zaghaft aufpolierte Updates der vorherigen Titel an. Besonders die Gattung der Sportspiele leidet unter diesem Phänomen. Das traf auch auf WWE SmackDown! vs. RAW aus dem Jahr 2004 zu, das gegenüber seinen Vorgängern zu wenig Fortschritt bot. Mit WWE SmackDown! vs. RAW 2006 will THQ jetzt allerdings alles besser machen: Noch mehr Match-Typen, ein überarbeitetes Kampfsystem und der "General Manager"-Modus sollen frischen Wind in die Arenen bringen.

Meinung:
Über einen Mangel an Auswahl kann man sich bei WWE SmackDown! vs. RAW 2006 wahrlich nicht beklagen: Insgesamt wurden etwa 70 Athleten umgesetzt. Darunter befinden sich neben dem männlichen Standardpersonal der Sendungen SmackDown! und RAW auch eine Handvoll "Diven" sowie ein knappes Dutzend Wrestling-Legenden wie "Million Dollar Man" Ted DiBiase und Bret "The Hit Man" Hart. Darüber hinaus steht auch ein unglaublich detaillierter Editor parat, mit dem man nach dem eigenen Vorbild einen Kämpfer erstellen kann - von der Schädelform bis zu Größe und Neigungswinkel der Nasenlöcher lässt sich hier wirklich jedes erdenkliche Detail justieren. Bei all seiner Komplexität ist der Editor zudem nach kurzer Einarbeitung zum Glück recht mühelos zu bedienen, so dass mit ihm schnell vorzeigbare Ergebnisse entstehen.

Unter die Erde
Auch bei den Match-Typen kann man aus dem Vollen schöpfen und aus einer Vielzahl von Sonderbedingungen und -ringausstattungen wie Ladder- und Table-Matches, "First Blood"- und Submission-Kämpfen sowie Main-Event-Klassikern wie "Hell in a Cell" und dem beliebten "Royal Rumble" wählen. Besonders amüsant sind die "Backstage Brawls", in denen auch die Umgebung kräftig mit in die Auseinandersetzung einbezogen werden kann. Ganz neu im Angebot ist der "Buried Alive"-Modus, bei dem man den Gegner quer durch die Halle bis in einen am Eingang stehenden Sarg hineindrischt, den Deckel zuknallt und abschließend noch ein paar Zentner Humus über das Erdmöbel schüttet. Leider fällt diese Prozedur insgesamt etwas langwierig aus - es vergehen gut und gerne mal 20 Minuten, bis der Kontrahent begraben ist.

Spektakulär, aber besonnen
Dass die Kämpfe so lange dauern, liegt zum Teil aber auch am gründlich erneuerten Kampfsystem: Der "Momentum"-Balken zeigt an, wie sehr ein Wrestler das Publikum begeistert. Die Anzeige füllt sich, wenn man besonders spektakulär und abwechslungsreich kämpft. Kassiert man hingegen Prügel oder setzt immer wieder die gleichen Würfe ein, sinkt der Pegel wieder. Ist die Leiste aber erst einmal komplett gefüllt, kann man einen besonders kräftigen Finishing Move ausführen - oder ihn für den späteren Einsatz speichern. Man darf aber auf der Jagd nach "Momentum" nicht pausenlos wie ein Berserker durch den Ring fegen, sondern muss auch auf die eigene Ausdauer Rücksicht nehmen. Denn jeder Angriff verbraucht ein wenig "Stamina", die sich nur langsam wieder regeneriert. Da gilt es abzuwägen, wann man aggressiv angreift und wann man wieder etwas Atem schöpfen kann, ohne dem Gegner die Möglichkeit zu geben, selbst in Fahrt zu kommen. Die KI ist übrigens insgesamt okay, bietet aber ebenfalls noch Raum für Verbesserungen: Bei einigen Match-Typen (z.B. beim Ladder-Match) verhält sich der Computergegner recht engstirnig und konzentriert sich ausschließlich auf das Erfüllen der Siegbedingung, wodurch leider kein vernünftiger Kampf zustande kommt.

Einmal Programmchef sein ...
Im Season-Modus übernimmt der Spieler eine Saison lang die Rolle eines der Superstars. Durch die zahlreichen Zwischensequenzen, in denen es um die typischen Rivalitäten geht, kommt dabei tatsächlich viel WWE-Atmosphäre auf, und es gibt für RAW- und für SmackDown!-Wrestler jeweils grundverschiedene Saisonverläufe. Allerdings sind die Stories recht linear aufgebaut, und nur wenige der Superstars haben exklusive Szenen spendiert bekommen, was den Wiederspielwert ein wenig einschränkt. Wer es ohnehin etwas globaler mag, der dürfte sich eher für den neuen "General Manager"-Modus (kurz "GM") interessieren. Hier übernimmt man die Aufgaben des Programmchefs von entweder SmackDown! oder RAW - das bedeutet, man heuert Wrestling-Stars für die eigene Sendung an und legt fest, wer wann und unter welchen Bedingungen gegen wen kämpft. So kann man z.B. Titelkämpfe ansetzen, zwischen zwei Wrestlern eine publikumswirksame Fehde inszenieren oder einen der eigenen Sportler als "Saboteur" in die Konkurrenz-Show schicken. Am Ende der Saison wird dann anhand der Zuschauerzahlen bestimmt, wer der bessere GM war. Der Modus wird leider relativ dröge und textlastig präsentiert; auf Wunsch kann der Spieler sich aber jedes einzelne Match entweder KI-gesteuert vorführen lassen oder sogar selbst einen der Wrestler übernehmen.

Wrestler hui, Rest pfui
Der grafische Eindruck, den SvR 06 hinterlässt, ist zwiespältig: Einerseits sehen die Polygon-Wrestler ihren realen Vorbildern verblüffend ähnlich. Die Stars sind dank hervorragender Gesichtstexturen und korrekter Körperproportionen sofort wiedererkennbar, die Mimik ist überzeugend, und auch die übrigen Bewegungen entsprechen meist sehr genau der Realität. Leider gibt es aber Probleme mit der grafischen Kollisionsabfrage: Z.B. setzen die Wrestler bei einigen Würgegriffen viel zu tief an, nämlich mitten im Rücken des Gegners. Die Übergänge zwischen den einzelnen Animationen sind gelegentlich auch etwas zu abrupt ausgefallen. Dadurch macht die Kampf-Action manchmal einen etwas groben und holprigen Eindruck, was durch die eigentlich brauchbare, aber manchmal etwas hektisch nachjustierende "Action-Kamera" noch unterstützt wird. Die Zuschauermassen und die übrigen Hintergründe können qualitativ auch bei weitem nicht mit den WWE-Stars mithalten und wirken bestenfalls ordentlich, manchmal sogar ziemlich klobig.

Do you speak english?
Publisher THQ ist nicht gerade bekannt für die sorgfältige Lokalisierung seiner Produkte, und das ist auch bei SvR 06 nicht anders. Kein Zweifel: Dass man die recht gelungene Original-Synchronarbeit der WWE-Stars beibehalten hat, ist höchst erfreulich. Wer Schwierigkeiten mit der Aussprache der kräftigen Jungs hat, muss sich in den zum Teil recht langen Dialogszenen mit englischen Untertiteln begnügen; die Option zum Anschalten selbiger ist zudem nicht etwa im Hauptmenü untergebracht, sondern im "Locker Room" versteckt. Und nicht einmal zu deutschsprachigen Menüs hat es gereicht - das ist wirklich ein Ärgernis. Die Sprüche der Original-US-Kommentatoren passen zwar meist zum aktuellen Geschehen, leider wiederholen sich die Sätze aber recht schnell - schon im zweiten Kampf gibt's kaum noch neue Phrasen zu hören.

Fazit:
manuel_100x126.jpgWWE SmackDown! vs. RAW 2006 überzeugt vor allem durch das sinnvoll überarbeitete Kampfsystem, das sowohl taktische Tiefe als auch Realismus in die Show-Raufereien bringt. Denn der Spagat zwischen Schauspielerei und Leistungssport, den die WWE-Stars vollführen, wird auf diese Weise prima nachempfunden. Auch das umfangreiche Wrestler-Aufgebot und der vor Optionsfülle überbordende Editor bergen viel Langzeitmotivation. Und wer sich von der etwas spröden Präsentation nicht abschrecken lässt, wird sich sicher zur Abwechslung auch gerne mal als GM versuchen wollen. Die erwähnten kleineren Mängel und die unverschämt langen Ladezeiten sorgen zwar hin und wieder für ein wenig Missmut, ändern aber nichts daran, dass SvR 06 für jeden Wrestling-Fan ungemein viel zu bieten hat.

WWE SmackDown! vs. RAW 2006 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 8.25
Sound: 7.75
Steuerung: 8.25
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.25
  • Viele lizensierte, treffend umgesetzte Wrestler
  • Kampfsystem mit taktischer Tiefe
  • Umfangreicher Editor
  • Viele Match-Typen
  • GM-Modus
  • Ungenaue Grafik-Kollisionsabfrage
  • Kommentare nutzen sich schnell ab
  • Lange Ladezeiten
  • Nicht lokalisiert

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Rezension vom: 03.01.2006
Kategorie: Sport
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