Nanostray DS
Entwickler:
Shin'en Multimedia
Publisher:
THQ
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,99 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Der Shooter „Nanostray“ für Nintendos DS erschien bereits vor einem halben Jahr in den USA und in Japan. Jetzt dürfen auch wir endlich feindliche Raumschiffe vom Himmel ballern. Entwickelt wurde das Spiel, das an alte Klassiker des Genres erinnert, von Shin’en. Ein kleines Entwicklerstudio mit Sitz in München, welches mit „Iridion II“ für den GBA bereits unter Beweis gestellt hat, dass dort Leute arbeiten, die ihr Handwerk verstehen.
Meinung:
Das Spielprinzip von „Nanostray“ ist denkbar einfach. Mit einem kleinen Raumschiff, das über eine enorme Feuerkraft verfügt, muss alles abgeballert werden, was sich sonst noch so auf dem Bildschirm tummelt. Dazu stehen verschiedene Waffensysteme zur Verfügung, die es beispielsweise erlauben, auch nach links und rechts zu ballern. Natürlich gibt es auch einen sekundären Feuermodus, der sehr intensiv wirkt, dafür aber einen hohen Energieverbrauch zur Folge hat und deshalb sehr bedacht eingesetzt werden muss. Aufgeladen wird der Energievorrat durch das Aufsammeln von Power-Ups, die von abgeschossenen Raumschiffen hinterlassen werden. Werden es einmal zu viele Gegner, hilft nur noch das Abfeuern einer Smart-Bomb, die alles Leben außer dem eigenen auf dem Bildschirm auslöscht. Von dieser mächtigen Waffe stehen allerdings nur drei Stück pro Mission zur Verfügung.
Der Sinn des Ballerns
Warum man die Aliens abschießt, erfährt man jedoch nicht. Auch was an „Nanostray“ Nano ist, wird nicht verraten. Es gibt nämlich nicht den Hauch einer Hintergrundgeschichte. Was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass der Hauptmodus des Spiels „Abenteuer“ genannt wurde. Ich dachte immer, zu einem Abenteuer gehöre auch eine Geschichte und nicht nur die Aneinanderreihung der einzelnen Level. Derer gibt es übrigens nur acht Stück, und sie sind auch noch recht kurz geraten. Am Ende eines jeden Levels wartet noch ein Endgegner, der unter Einsatz des passenden Waffensystems schnell besiegt ist. In dem normalen Schwierigkeitsgrad braucht ein durchschnittlich begabter Spieler ungefähr zwei Stunden, um den Abenteuer-Modus abzuschließen. Ganz harte Burschen versuchen sich an einem höheren Schwierigkeitsgrad, was die Spieldauer künstlich verlängert, aber auch nicht mehr Spaß macht. Ist der Abenteuer-Modus überstanden, können die Level einzeln anwählbar im Arcade-Modus erneut gespielt werden, was lediglich den Sinn hat, den Highscore zu verbessern.
Wem beim Einfahren eines neuen Punkterekords keiner abgeht, der darf sich an verschiedenen Prüfungen versuchen, die unterschiedliche Aufgabenstellungen wie das Erreichen eines bestimmten Highscores oder den Einsatz von nur einer einzigen Waffe vorgeben. Die Prüfungen sind recht schwer und als Belohnung warten Bilder, Musikstücke und andere Extras, die man in einer Galerie genießen darf.
Hübsch anzuschauen
Grafisch zeigt „Nanostray“, was der DS so alles kann. Die riesigen Raumschiffe, die fetten Explosionen und die aufwendigen Texturen sind beeindruckend. Dazu kommt es nur an weinigen Stellen zu Rucklern, die außerdem genau an diesen vom Spieler sogar begrüßt werden , da es sich dann leichter überleben lässt.
Der Sound ist ebenfalls in Ordnung, zwar wird nichts überragendes geboten, doch die treibenden Musikstücke passen sehr gut zur Action. Leider wird die Musik oft von den Explosionseffekten übertönt.
Eine dritte Hand…
…könnte man für die Bedienung von „Nanostray“ sehr gut gebrauchen. Die Entwickler waren nämlich krampfhaft bemüht, den Touchscreen irgendwie einzubauen. Ob sinnvoll oder nicht. So wird dem Spieler zugemutet, während der Action auf dem Bildschirm entweder den linken Daumen, mit dem das Schiff gesteuert wird, oder den rechten Daumen, mit dem über die Knöpfe die Waffen abgefeuert werden, per Druck auf den richtigen Knopf auf dem Touchscreen das gewünschte Waffensystem auszuwählen. In der Regel endet das mit dem Ableben. Das Dumme ist, dass andere Tasten brach liegen. Eine Steuerungsalternative gibt es nicht, und man kann die Tastenbelegung auch nicht selbst konfigurieren.
Dazu kommt, dass es links und rechts am Bildschirmrand eine unsichtbare Begrenzung gibt, so dass man mit seinem Raumschiff nicht den gesamten Screen ausnutzen kann und dadurch immer wieder Power-Ups verloren gehen und einige feindliche Schiffe nicht abgeschossen werden können. Dass die Kollisionsabfrage ebenfalls immer wieder ein Fragezeichen auf die Stirn zaubert, fällt da kaum noch ins Gewicht.
Fazit:
Ach, was hätte dieser Shooter für eine Perle werden können. Doch die vermurkste Steuerung, die kurze Spieldauer, die teilweise merkwürdige Kollisionsabfrage und die unerklärlichen unsichtbaren Grenzen links und rechts lassen den Traum von der Shooter-Referenz auf dem DS wie eine Seifenblase platzen. Beinharte Fans von Shootern der alten Schule, können einen Blick riskieren und werden sicherlich ein paar Tage ihren Spaß haben. Alle anderen sollten sich ein Spiel zulegen, dass mehr Spiel fürs Geld bietet.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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