Animal Crossing - Wild World
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
35 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Animal Crossing war auf dem Gamecube bereits vor einiger Zeit ein süchtigmachendes Spiel über ein virtuelles Leben in einem kleinen Dorf. Mit Wild
World begibt man sich nun auf die Reise ins Nintendo DS, um dort sein eigenes Dorf
aufzubauen und ein gemütliches Leben zu führen.
Meinung:
Das Spiel beginnt in einem Taxi, in dem der Taxifahrer - ein Nashorn - den Spieler ein
paar Kleinigkeiten fragt, etwa wie er heisst, welches Geschlecht er hat, in welche
Stadt er eigentlich fährt und in welchem Bereich er gerne wohnen würde. Dadurch wird
das Dorf kreiert, in dem der Spieler fortan leben wird (es sei denn, er verspürt
irgendwann den Drang umzuziehen). Im Dorf selbst gibt es ein Rathaus mit Post- und
Bankschalter, ein Museum, eine Schneiderei, einen Laden und ein paar Häuser mit den
Bewohnern der Stadt. Außerdem gibt es noch das große Stadttor, das die Verbindung zur
WiFi-Welt eröffnet.
Hundeleben Wenn man beginnt, wird einem von Tom Nook, dem
freundlichen Besitzer des Ladens, ein Haus aufs Auge gedrückt. Es ist relativ klein,
bietet einen Dachboden mit Betten und ein kleines Zimmer. Obendrein schuldet man Nook
nun ein paar tausend Sternis (die örtliche Währung) und darf gleich einmal in seinem
Laden arbeiten, um diesen Betrag abzubezahlen. Bei dieser Tutorial-Arbeit lernt man die
wichtigsten Ereignisse des Spiels kennen, zum Beispiel wie man Nachrichten auf dem
Schwarzen Brett anbringt oder Blumen pflanzt. Hat man die Aufgaben erfüllt, kann man
frei nach Wunsch seinem eigenen Leben nachgehen und nebenbei das Haus abbezahlen, was
Nook dazu veranlasst, es auszubauen und weitere Geldbeträge zu verlangen. Man kann sich
nun mit den tierischen Bewohnern der Stadt anfreunden, die eigene Persönlichkeiten
besitzen und selbst untereinander verschiedene Arten von Beziehungen führen. Die
Tageszeit richtet sich dabei in Echtzeit nach der internen DS-Uhr und so haben auch die
Tiere Nachts den Drang zu schlafen und Nook macht ab 23 Uhr seinen Laden dicht.
Farmboy Das Dorf ist dabei sehr ländlich und zwischen den wenigen
Häusern finden sich reichlich Grünflächen und Bäume, an denen Früchte wachsen oder aus
denen man Geld und Gegenstände schütteln kann. Manch einer hat aus so einem Baum auch
schon ein Schlafsofa gerüttelt. In der eigenen Stadt wächst anfangs nur eine Sorte
Frucht an den Bäumen, die bei Nook nicht viel Geld einbringt. Versteht man sich aber
gut mit den Tieren, schicken diese einem gerne hin und wieder Pfirsiche oder Kirschen
zu, die man dann pflanzen und wachsen lassen kann, um weitere Plantagen aufzubauen.
Oder aber man besucht über die WiFi-Verbindung das Dorf eines Freundes und holt sich
Früchte von dessen Bäumen. Diese "internationalen" Früchte erreichen im Laden einen
deutlich höheren Preis und so kann man viel Geld mit einer kleinen Plantage von Kokosn
üssen verdienen. Mit diesem Geld kann man wiederum neue Möbel kaufen, um sich sein
Eigenheim einzurichten oder auch eine arme Stadt unterstützen, in der eine derartige
Armut herrscht, dass dort Dreck gegessen wird.
Sammeltrieb Aber nicht nur Möbel und anderes Zeugs aus Nooks Laden
kann man bis zur Vollkommenheit sammeln, denn Nook führt einen Katalog, in dem genau
festgehalten wird, wieviele Gegenstände man von einer erreichbaren Gesamtanzahl bereits
sein Eigen nennt. Das Museum will auch unterstützt werden, indem man Fossilien ausgräbt, Insekten fängt, Fische angelt oder Bilder sammelt und diese dann dem Museum
spendet. Natürlich gibt es für abgeschlossene Sammlungen auch kleine Belohnungen, aber
die Tatsache, einen Bereich im Museum komplett gefüllt zu haben, ist schon Ansporn
genug für die Suche.
Wer noch nicht genug hat, kann in der Schneiderei seine eigenen
Designs für T-Shirts, Flaggen, Hüte oder Regenschirme entwerfen, mit dem Verkauf von
besonderen Rüben ein Vermögen verdienen, etliche Wettbewerbe im Jahr gewinnen und dort
die Trophäen abstauben, 124 Gyroiden (kleine, tanzende Skulpturen) sammeln, Briefe
schreiben, Blumen pflücken, die Umwelt sauber halten oder einfach nur leben. Es gibt
immer irgendwas Unterhaltsames zu erledigen und sei es nur, mit einem Tier über die
Vor- und Nachteile von Wadenwickeln zu diskutieren.
Ferne Bekannte Dank der WiFi-Verbindung kann man Animal Crossing
auch mit Freunden auf dem ganzen Globus spielen. Dafür gibt es schon den aus Mario Kart
oder Tony Hawk bekannten Freundescode, den man seinen Freunden mitsamt Charakter- und
Stadtnamen mitteilt. Öffnet man nun im Stadttor die Pforten, kann man entweder sehen,
wer ebenfalls seine Türen offen hat und dieser Person einen Besuch abstatten oder
selbst Freunde empfangen. Ein gewisses Maß an Absprache ist allerdings erforderlich, da
die WiFi-Verbindung viel Strom saugt und daher den Akku schneller aufbraucht, wenn man
das Tor ständig offen lässt.
Schade auch, dass man kaum unbekannte Spieler kennenlernen
kann. Es gibt zwar die Möglichkeit der Flaschenpost, die man aussenden kann und die
dann nach einem anderen DS sucht, allerdings beschränkt sie sich auf die nähere
Umgebung und funktioniert nur, wenn auch hier beide Parteien gleichzeitig auf Suche
sind. Ein eher zufälliger Umstand. Dafür gibt es kleinere witzige Ideen, wie die arme
kleine Katze, die mit der WiFi-Verbindung von Stadt zu Stadt geschickt wird und deren
Gesicht man selbst bemalen kann. Auch ist es ganz niedlich wenn man Post von Tieren
erhält, die man in anderen Städten getroffen hat und diese einem sagen, dass man doch
gerne mal wieder vorbeikommen könne. Schade ist nur, dass man diesen "Auswärtigen"
Freunden selbst keine Briefe schicken kann.
Technik Grafisch orientiert sich Wild World an seinem Vorgänger auf
dem Cube. Die Figuren sind zwar ein bißchen kantiger und die Texturen nicht immer
optimal, aber das gesamte Ambiente verströmt einen ganz eigenen Charme. Die Tiere sind
allesamt sehr niedlich und knuffig, was durch die meisten Persönlichkeiten noch verstä
rkt wird. Generell zielt das Spiel sehr stark auf den Niedlichkeitsfaktor ab. Die
Hintergrundmusik hat ebenfalls einen sehr locker flockigen Ton und wird nur durch
vereinzeltes, fröhliches Pfeifen der Tiere unterbrochen.
Soundtechnisch kann man
Einstellen, ob die Tiere mit niedlichen "animalischen" Tönen reden oder gar nichts von
sich geben. Gesteuert wird wahlweise mit den normalen Kontrollen oder mittels
Touchscreen. Wer möchte, kann sämtliche Aktionen nur mit dem Touchpen ausführen, auch
wenn einiges deutlich schneller und einfacher geht, wenn man kurz den A-Knopf drückt.
Durch die Auswahl ist die Steuerung aber sehr einfach zu erlernen. Einziges Problem
hier ist der geringe Platz im Chat. Eine Zeile reicht meist für einen normalen Satz
nicht aus, sodass dieser umständlich auf 2 oder mehr "Blasen" verteilt werden muss.
Fazit:
Wen Animal Crossing auf dem Cube bereits zu einem zweiten Leben verleitet hat, der wird
sich auch mit Wild World prächtig amüsieren. Es gibt viel zu tun, viel zu sammeln und
viele Freundschaften zu schließen. Und dann gibt es wieder noch mehr zu tun. Wö
chentlich finden irgendwelche Events von Flohmärkten bis Angelturnieren statt und mit
dem Onlinemodus kann man mit befreundeten Städten konkurrieren und kommunizieren.
Technisch ist der Titel zwar, wie die Cube-Fassung auch, nicht sonderlich überragend,
erfüllt aber eindeutig seinen Zweck und sorgt für endlose interessante Stunden. Wer
mich besuchen will: Charakter: Mamo Stadt: Osaka Code: 4939-9033-3955
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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