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Odama

Entwickler: Vivarium
Publisher: Nintendo

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: Gamecube

Inhalt:
Lange Zeit hatte Lord Yamano vom Clan der Yamano Japan regiert. Doch Genshin, sein treuer Vasall, zettelte einen Putsch an und stürzte den Lord. Dieser nahm sich daraufhin das Leben. Sein ältester Sohn Tamachiyo jedoch schwor Rache und nannte sich fortan Kagetora (Schattentiger). Zusammen mit einer kleinen Armee und zwei Familienerbstücken versucht er nun, Genshins Burg zu erreichen. Familienerbstück eins ist die Ninten-Glocke, Erbstück zwei eine riesige Stahlkugel, die titelgebende Odama. So weit, so irre. Aber es kommt noch doller.

Meinung:
Erreicht die Armee mit dem dicken Pitter das Lager des Gegners, ist die Schlacht entschieden. Dazu artikuliert man in das beigelieferte Mikrofon Befehle wie „Vorwärts“, „Sammeln“, „Stürmen“ oder „Durchbruch“. Doch Vorsicht: Wenn die Moral der Truppe durch zu große Verluste sinkt, verweigern die virtuellen Samurais mit nörgeligen Sprechblasen den Befehl. Diese Sprechblasen sind gelegentlich etwas ungeschickt platziert und versperren den Blick auf das ohnehin schon unübersichtliche Schlachtfeld.

Das Mikrofon, welches man mit einem ebenfalls beiliegenden Plastikclip auf den Controller klemmt, ist übrigens mit dem aus den Mario-Party-Spielen identisch. Der grüne Knopf kommt dabei nicht zum Einsatz, stattdessen drückt man die X-Taste, wenn man seine Befehle bellt. Negativ zu vermerken ist übrigens das kurze Mikrofonkabel, das in den rechten Memory-Card-Slot eingestöpselt wird, für die es natürlich keine Verlängerungskabel gibt. Für Kettenraucher ist das Spiel sowieso ungeeignet, da man weder Hände noch Mundwinkel freihat. Blockiert wird Kagetoras Armee durch die unzähligen Soldaten Genshins und den gelegentlichen Endgegner, aber auch durch Flüsse, Anhöhen und andere Hindernisse. Und hier kommt die Odama ins Spiel. Am unteren Bildschirmrand befinden sich nämlich zwei Flipperarme, mit denen man die Odama über das Schlachtfeld schleudert, wo sie Freund wie Feind gleichsam überrollt, Schleusen öffnet oder schließt und Mauern einreißt. Schlachten werden durch Größe des Heeres entschieden. Stellen sich den roten Streitkräften des Yamano Clans schwarze Genshin-Einheiten entgegen, so siegt die Fraktion, die mehr Soldaten hat. Trifft man mit der Odama die Glocke, so gehen um die Glocke herum alle gegnerischen Einheiten durch die Schallwellen vorübergehend zu Boden.

Die Grafik ist leider sehr verwaschen und bietet Treppcheneffekte, wie man sie von der PS2, aber nicht vom Gamecube gewohnt ist. Dafür läuft das Spiel allerdings auch flüssig, selbst wenn mehrere hundert Soldaten auf dem Schlachtfeld herumwuseln.

Herr Baron, die Kugel
Die Odama kann man mit Power-Ups vorübergehend aufleveln, welche man erhält, wenn man Abrissunternehmen mit gegnerischen Blockhütten spielt. Grün leuchtende Kugeln verwandeln die Odama vorübergehend in die „himmlische Odama“. Diese ebenfalls grün leuchtende Variante der Odama verschont eigene Einheiten und fügt gegnerische Soldaten der eigenen Armee zu, die man dann per Z-Taste ins Spiel holt. Leider verschont die himmlische Odama auch die Ninten-Glocke, sodass man keine Schallwellen-Attacke mehr ausführen kann. Doch auch die Gegner können in manchen Levels Einfluss auf die Odama nehmen. Haben sie es geschafft, sie zur „Höllischen Odama“ umzuwandeln, werden die gegnerischen Einheiten verschont und ausschließlich die eigenen Mannen plattgewalzt.

Kleine rote Herzen wiederum lassen die Ninten-Glocke weiß aufleuchten. Trifft man sie nun mit der Odama, wird die Odama ebenfalls zur Himmlischen Variante. Weitestgehend frustrierend, kann sie allerdings schon einmal dann und wann die Schlacht entscheiden.
Reisbällchen kann man einsammeln und zurück auf das Spielfeld schleudern. Landen sie in der Nähe der Gegner, so scharen diese sich um den unerwarteten Snack und sind somit abgelenkt. Versorgt man jedoch seine eigenen Einheiten mit Nahrung, steigt ihre Moral. Leider zu selten findet man Sanduhrsymbole, die das ziemlich harte Zeitlimit verlängern. Gerade, wenn die Zeit knapp wird, findet man in der Regel nur Herzen und Reiskugeln.

Stürmen! Stürmen!! STÜÜÜÜRMEEEEEN!!!!
Und das ist auch eines der Hauptprobleme des Spiels. Da die Power-Ups per Zufall verteilt werden, wartet man oft Ewigkeiten auf Himmelskugeln oder Zeitsymbole. Dadurch geht einem entweder die Zeit aus oder der Truppennachschub und damit die Moral. Und dann verweigern die Soldaten wiederum den Befehl. Häufig möchte man den Controller am liebsten gegen die Wand werfen, wenn man mit einem einzelnen Befehl dem Untergang entkommen und die Moral wieder anheben könnte, aber die Truppen nicht reagieren wollen.

Die Spracherkennung hingegen ist vorbildlich. Mit kleinen Ausnahmen erkennt der Gamecube eigentlich immer, was man von seinen Einheiten will. Yoot Saito hatte zuvor bereits das Dreamcast-Spiel mit dem schlüpfrig klingenden Titel „Seaman“ entwickelt, bei dem man sich mit einem virtuellen Goldfisch unterhalten konnte. Allerdings sollte man nicht zu cholerisch in das Mikrofon brüllen, damit hat das Spiel nämlich gelegentlich Probleme. Nebenbei könnte es Ärger mit den Nachbarn geben.
Nicht einfacher wird das Spiel durch die Tatsache, dass man in jedem Level nur die Einheiten zur Verfügung hat, die zuvor die Ninten-Glocke durch das gegnerische Tor begleiteten. Ein Pyrrhussieg bringt einem also gar nichts. Wenn man jetzt allerdings ein oder mehrere Szenarien zurückspringen will, um mehr Truppen hinüberzuretten, wird sämtlicher Fortschritt ab dem erneut angewählten Level gelöscht, sodass man im Ernstfall hinterher sogar mit noch weniger Einheiten dasteht.

Seid Ihr es, General?
Aber so negativ das alles klingt, besticht das Spiel doch durch seine positiven Seiten. Die mittelalterlich japanische Atmosphäre zieht sich nicht nur durch die Flippertische, auch die Menüs sind wunderschön gestaltet. Die Levelanwahl findet auf einer bezaubernden Karte statt und wird durch einen Ratgeber des Schattentigers schlagfertig kommentiert. Unter anderem erkennt das Game, wann man zuletzt gespielt hat und begrüßt einen auch schon mal mit „Seid Ihr es, General? Nach all der Zeit hätte ich Euch beinahe nicht wiedererkannt.“ Die Sprachausgabe ist japanisch mit Deutschen Untertiteln, was allerdings nicht stört, sondern angenehm zur Stimmung beiträgt. Und auch, wenn der Schwierigkeitsgrad ins Unfaire rutscht, bleibt das Spiel immer motivierend. So wird man nach dem entsetzlich harten Level 4 mit zwei harmloseren Schlachtfeldern belohnt, bevor Level 7 die Schwierigkeitsschraube wieder andreht. Letzten Endes überwiegen allerdings Szenarien, bei denen man auf zu viele Faktoren gleichzeitig achten muss.

Fazit:
micha.jpgArgh. Was hatte ich mich auf dieses Spiel gefreut. Grafik auf mittlerem PS2-Niveau? Kann ich mit leben. Nur zwölf Level? Passt schon. Ziemlich schwer? Na ja, wäre nicht das erste Spiel, bei dem man nur hartnäckig genug sein muss. Dass der Schwierigkeitsgrad allerdings derart knüppelhart ausfällt, hätte ich im Traum nicht erwartet. An manchen der elf Levels (zwölf inklusive einem Bonuslevel) habe ich mir tatsächlich wochenlang die Zähne ausgebissen. Dabei hätte es ausgereicht, die Sanduhren und „Himmlische Odama“ Power-Ups einheitlicher zu verteilen. So bleibt ein unterhaltsames, aber eben unfaires Spiel, das man allerdings trotz allem mal gespielt haben sollte. Schon alleine, um Yoot Saitos Mut zu ungewöhnlichen Spielen zu belohnen. Es muss ja nicht immer Populäre Spielreihe Teil 2, 3, oder 37 sein.

Odama - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Heide

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.0625 Grafik: 7.00
Sound: 7.50
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.00
Wertung: 8.0625
  • Grandiose Spielidee
  • Amüsante Sprachausgabe in den Menüs
  • Einfallsreiche "Flippertische"
  • Herrlich bekloppte Hintergrundstory mit japanischem Charme
  • Süchtig machend
  • Unerträglicher Schwierigkeitsgrad
  • Mikrofonkabel zu kurz
  • Sprechblasen nicht wegblendbar
  • Etwas verwaschene Grafik
  • Bereits geschaffte Levels nicht ohne weiteres anwählbar

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Rezension vom: 25.05.2006
Kategorie: Strategie
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