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Final Fantasy XI Online

Entwickler: Square Enix
Publisher: Square Enix

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45 €

Systeme: Xbox 360

Inhalt:
Was haben alle gejubelt, als Square Enix eine Zusammenarbeit mit Microsoft bekannt gab. Der Wahnsinn - Final Fantasy für die Xbox 360! Allein schon vom Namen her ein "must have", oder? Denkste! Final Fantasy XI Online, das zuvor für die PS2 und den PC erschien, ist der blanke Dreck. Warum man dieses Spiel auf keinen Fall kaufen sollte, erfahrt ihr hier und jetzt in unserem Test.

Meinung:
Die Vorteile einer Konsole gegenüber einem PC liegen klar auf der Hand, nicht wahr? Schmeiß die Kiste an, wirf ein Spiel rein, fertig. Falsch gedacht, denn Square Enix hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Welt zu beweisen, dass auch Konsolenspiele installiert werden können. Glaubt ihr nicht? Dann mal ganz genau hingeschaut jetzt.

Geht’s noch!?
Ich lege das Spiel ein und warte. Zunächst wird die zusätzliche Online-Software (Play Online Viewer; dazu später mehr) installiert. Nach einem Reboot wird dieser Viewer aktualisiert. Das ganze muss man auch noch registrieren. Endlich drin? Denkste. Denn jetzt kommt die Installation des Spiels. Ist diese abgeschlossen, geht’s zurück zu Play Online, wo man eine Content ID erwerben muss, also den Identifikationscode für das Spiel. Spielen kann man aber immer noch nicht, da man erst um die 1800 Files für ein Update runterladen muss – und das dauert! Nachdem alles installiert ist, muss man noch die erweiterten Content IDs für die Expansion Packs eingeben, was auch wieder Zeit in Anspruch nimmt, da mühseliges Nummern-Eintippen unumgänglich ist. Nach ungefähr 4 (in Worten: vier) Stunden (!!!) könnt ihr euch endlich euren Charakter erstellen. Achtung: wer keine Kreditkarte hat, guckt in die Röhre.

*argh*
Es kostet wirklich viel Schweiß und Nerven, das Ding zu installieren. Vor jedem Spiel gibt es übrigens noch einmal ein paar Minuten Wartezeit extra, da tonnenweise Updates heruntergeladen werden müssen. Da wird die kleine Platte schnell voll, es werden nämlich zu Beginn schon mal so an die 4 GB fällig. Doch das alles ist nur die Spitze des Eisberges. Denn im Hause Square Enix hat man sich keine Mühe gemacht, die Funktionen von Xbox Live ordnungsgemäß zu nutzen, sondern aus Profitgründen einen externen Dienstleister, nämlich Play Online angeheuert, der im Prinzip auch nicht mehr bietet als der geniale, wesentlich einfacher zu handhabende Service von Microsoft.

Die Jungs verlangen für diesen miesen Müll auch noch 13 Euro Grundgebühr im Monat, plus einen Euro für jeden weiteren Charakter. Wenn ihr das (zum Spielen von FF nicht zwingend notwendige) Gold-Abo für Xbox Live habt, zahlt ihr also doppelt. Das ärgerliche dabei wiederum: von (verdammt unverschämten) Preisen ist auf der Verpackung kein Sterbenswörtchen zu sehen. Auch davon, dass man für das Spiel eine Festplatte benötigt, wird nichts erwähnt. Und es kommt nochmals dicker: Habt ihr keine Lust mehr zu spielen, müsst ihr die Content ID deaktivieren. Bleibt sie 3 Monate deaktiviert, wird sie gelöscht. Und das bedeutet, dass euer Spiel wertlos ist, da ihr es nie wieder spielen könnt, sobald die ID einmal gelöscht ist. Die ersten 30 Tage gratis spielen und die Tatsache, dass ihr die Disk danach als Frisbee-Scheibe verwenden könnt, sind da auch kein wirklicher Trost.

Keinen Bock mehr
Eigentlich müsste ich hier bereits mein Fazit schreiben, denn so einen verflucht großen Aufwand ist kein Spiel der Welt wert, erst recht nicht FF XI. Doch zum Spiel an sich muss ich natürlich auch ein paar Worte verlieren, auch wenn es hier ebenso wenig Erfreuliches zu berichten gibt.

Da wäre vor allem der Spieleinstieg, der mühseliger nicht hätte werden können. Schon bei der Charaktererstellung macht sich die erste Ernüchterung breit. Es gibt kaum Optionen, das Aussehen zu verändern, somit ist der Wiedererkennungswert recht bescheiden, da ihr meist ziemlich ähnliche Charaktere durch die Gegend latschen sehen werdet. Hat man die Erstellung der Spielfigur hinter sich gebracht, folgt die nächste Ernüchterung. Ihr befindet euch in einer öden Landschaft, mutterseelenallein. Was tun? Keine Ahnung. Im Handbuch schauen? Könnt ihr vergessen. Das, was euch da in aller Kürze erklärt wird, bringt euch kein Stück weiter, mal ganz davon abgesehen, dass hier Deutsch und Französisch durcheinander geworfen werden. Learning by doing heißt also die Devise. Hilfestellungen durch andere Mitspieler bekommt ihr nur, wenn ihr Glück habt und freundliche Leutchen erwischt, die euch auch verstehen.

Im Netzwerk geistern überwiegend PS2- und PC-Zocker aus USA und Japan rum. Nur blöd, dass es sowas wie Zeitzonen gibt. Wenn ich hier spiele, schläft der Rest. Klasse. Zudem gibt es keine Tutorials, Erfolge werden auch nicht freigeschaltet. Das Spiel ist komplett in Englisch, gute bis sehr gute Sprachkenntnisse sind unverzichtbar. Blöd für die, die davon keine Ahnung haben. Es gibt zwar ein Übersetzungstool, aber zur unbeschwerten Kommunikation trägt das nicht viel bei. Auch blöd, dass ihr eure Xbox-Live-Buddies nie trefft, weil die Server – vorausgesetzt, ihr wollt nicht noch mal blechen - immer automatisch ausgewählt werden. Die Mikrofon-Funktion könnt ihr auch abhaken. Unterhalten wird sich via Chat, was ohne eine USB-Tastatur sinnlos ist. Ohnehin ist dieses ganze Spiel sinnlos ohne Tastatur, weil ihr euch zu Gruppen zusammenschließen müsst, um weiterzukommen. Also noch mal Geld investieren für etwas, das man auf der Schachtel hätte vermerken können. Mit dem Gamepad ist die Sache nämlich der absolute Horror, da die Menüs ziemlich verschachtelt sind und ihr mühsam durchscrollen müsst.

Nettes Jobsystem, aber laaaaaaangweilig
Ziel ist es natürlich, die Fähigkeiten eures Charas zu maximieren. Aus diesem Grunde müsst ihr euch einen „Job“ aussuchen, das heißt ein Spezialgebiet für euren Chara finden, beispielsweise das des Kriegers, der im Kampf gute Fähigkeiten hat, aber mit Zaubern wenig anfangen kann. Weitere Klassen sind beispielsweise der Mönch oder der Dieb. Im Verlaufe des Spiels kommen noch mehr Klassen hinzu. Ihr könnt auch zusätzliche Jobs lernen, wobei jeder neue Job bei Stufe 1 anfängt. Die Erfahrungswerte für den alten Job bleiben aber gespeichert, sodass ihr ohne weiteres zur alten Profession zurückkehren könnt. Später sind auch Kombinationen von zwei Berufsklassen möglich, aber bis ihr da hinkommt, dauert es gaaaaanz lange. Die Levelaufstiege sind sehr, sehr mühsam, da abschlachtbares Frischfleisch eher selten über den Bildschirm hüpft. Fette Beute könnt ihr auch vergessen, weil die meisten Gegner so gut wie nix mit sich führen und die Gegenstände im Inventar sich auch recht ähneln. Levelaufstiege sind aber essenziell, da ihr für manche Quests (ewig lang) in Gegenden watscheln müsst, wo die Gegner ziemlich stark sind und ihr null Chance auf einen Sieg habt.

Also streift man durch die Lande und macht Kleinholz aus allem, was sich bewegt. Erinnert ein bisschen an Lineage 2, das genauso eintönig verlief. Apropos Quests. Wenn ihr denkt, davon gibt’s genug, habt ihr euch gewaltig geschnitten, denn ihr bekommt die Quests nur, wenn ihr mit allen Leutchen, die ihr trefft, redet. Und selbst dann wisst ihr nicht genau, was ihr tun müsst. Ihr seht, man braucht eine Menge Einarbeitungszeit. Zuviel, denn irgendwann macht euer Nervenkostüm einfach nicht mehr mit. Die Kämpfe gehen recht einfach vonstatten, jedoch verlaufen sie ziemlich unspektakulär, mal von einigen Spezialattacken abgesehen, die ziemlich lange brauchen, bis sie sich wieder aufladen. Insgesamt ist das Gameplay doch sehr eintönig und macht sowohl am Anfang als auch auf Dauer einfach keinen Spaß. Es ist wirklich zum Heulen.

Steinzeit-Grafik und mieser Sound
Zum Heulen ist auch, dass man einfach die alte PS2-Grafik aus dem Jahre 2002 übernommen hat. Miese Texturen, karge Landschaften, kaum Bewegung, keine Details, Ruckler, PopUps - Was zur Hölle soll das?! Hallo? Next-Gen?? Auch der Sound ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Stellenweise ist die Qualität ziemlich mies, dafür kann wenigstens die Musik überzeugen. Die Effekte sind eher armselig. Sprachausgabe is nicht.

Fazit:
alex.jpg Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich kenne kein Spiel – egal ob für Konsole oder PC – das mich so viel Nerven gekostet hat wie Final Fantasy XI für die Xbox 360. Normalerweise müsst man als ehrlicher Käufer noch Schadenersatz verlangen. So eine Kundenveralberung hat man selten gesehen. Auf der Verpackung finden sich keine Hinweise darauf, welche immensen Kosten und Mühen auf den Spieler zukommen. Vor allem stellt sich doch die Frage, was das mit dem Online-Service soll. Wofür gibt es Xbox Live noch gleich? Musste man denn unbedingt PC-, PS2- und Xbox 360-Spieler zusammenwerfen?

Also ehrlich, wer diesen Test gelesen hat und sich dieses Spiel trotzdem zulegt, gehört für den Rest seines Lebens ausgepeitscht. Klingt hart, ist aber so. Hält man uns Spieler bei Square Enix etwa für so blöd, dass wir alles bedingungslos schlucken? Wer unbedingt FF online spielen will, holt sich die PC-Version. Die kostet 13 Euro und ist in 15 Minuten installiert. Oder lieber gleich mit World of Warcraft anfangen, denn da bekommt ihr wenigstens ein ordentliches MMORPG für euer hart verdientes Geld. Kurzum: Die Xbox 360-Version von FF XI ist für mich ein Anwärter auf den Titel des größten Bocks, der in der Geschichte der Video-Games geschossen wurde. Das muss man sich mal reinziehen, eine INSTALLATION auf einer Konsole! Definitiv das übelste Spiel für Microsofts Wunderkiste. Wirklich empfehlen kann ich den Titel nur FF-Ultra-Hardcores, die zuviel Freizeit und zuviel Geld haben. Grundsätzlich gilt aber: Pfoten weg!

Final Fantasy XI Online - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Alexander Voirin

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 2.5 Grafik: 3.00
Sound: 4.00
Steuerung: 2.00
Gameplay: 1.00
Wertung: 2.5
  • Gutes Job-System
  • Riesige Umgebung
  • Fiese Kundenverarsche
  • Nervige Installation
  • Ödes Gameplay
  • Miese Grafik
  • Komplexe Steuerung

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Rezension vom: 23.05.2006
Kategorie: Adventure
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Odama
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 3 (16 Stimmen)
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