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Wächter der Nacht

Entwickler: CDV
Publisher: CDV

Genre: Rezensionen
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 35,99 €

Systeme: PC

Testsystem: 2,4 GHz, 1024 MB RAM, 256 MB Grafikkarte

Anforderungen: 1,0 GHz, 256 MB RAM, 64 MB Grafikkarte

Inhalt:
Im Moskau der Gegenwart tobt der Kampf zwischen Gut und Böse. Die gute Seite, die Kämpfer des Lichts, sind in der Organisation „Wächter der Nacht“ tätig. Sie schauen nachts den Dunklen und Bösen auf die Finger und versuchen, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Doch auch die weniger gute Seite, die Kämpfer der Dunkelheit, sind organisiert und schauen tagsüber, dass die Guten nicht unbemerkt aktiv werden können. Da sich „Wächter der Nacht“ auf den gleichnamigen Kinofilm stützt, ist es nicht verwunderlich, dass einige Filmszenen den Weg in dieses Strategiespiel gefunden haben.

Meinung:
Ende September 2005 lief der Kinofilm „Wächter der Nacht“ in Deutschland an. Nachdem der Film am 13 März als Leih-DVD erschienen ist, kam er am 4. Mai auch in den normalen Handel. Die Meinungen über den Film sind hierzulande geteilt. Obwohl der Film von professionellen Kreisen als „würdiger Nachfolger“ von „Matrix“ und „Der Herr der Ringe“ bezeichnet wurde, gibt es auch einige Stimmen, die nicht so begeistert sind. Ob und wie gut der Film dem Einzelnen gefallen mag, ist jedoch relativ egal, denn er hat in Russland alle Besucherrekorde gebrochen:

Mehr als 15 Millionen US-Dollar spielte der Film dort ein. Die Buchreihe, zu der auch „Wächter der Nacht“ gehört, stammt aus der Feder eines der erfolgreichsten russischen Science-Fiction- und Fantasy-Autoren der Gegenwart: Sergej Lukianenko. Mit der Verfilmung seiner Reihe „Nochnoj Dozor“ wurden seine Bücher auch in andere Sprachen übersetzt. Bei solch einem Erfolg ist es meist nur eine Frage der Zeit, wann es ein Spiel für den PC dazu gibt. Nival Interactive hat das Spiel zum Film entwickelt und CDV übernahm den Vertrieb in Deutschland.

Zur Story
Gut und Böse – dieses Motto wurde schon zur Genüge behandelt. Meistens kommt es nur in einer kleinen Neuauflage daher und ich persönlich finde es inzwischen verbraucht. Dennoch lassen sich ab und zu noch erfrischende Szenarien damit herstellen und eines davon bietet „Wächter der Nacht“. Sie schlüpfen in die Person von Stus, einem blonden, jungen Mann, der Geld verdienen möchte, um eine teure Operation für seine Mutter zu bezahlen. Sein Job: Auftragskiller. So landet man im Tutorial und gleichzeitig mitten in der Story, denn bei „Wächter der Nacht“ wurde das Tutorium sehr geschickt in die Handlung implementiert. Leider kann es dadurch auch nicht übersprungen werden.

Die Klassen
Anfangs sieht alles normal aus: Normale Menschen, normale Umgebung, normale Gegenstände. Dennoch wird schnell klar, dass manches anders ist, als es scheint. Auch Stus ist einer der „Anderen“ und verfügt über magische Fähigkeiten. Diese werden in „Wächter der Nacht“ in drei Klassen eingeteilt: Magier, Hexenmeister und Gestaltwandler. Wer sich ein bisschen in Rollenspielen auskennt, dürfte schon ahnen, welche Klasse was kann, doch aufgrund der Hintergrundgeschichte ist alles etwas "anders", als es zunächst scheint…

Der Magier ist als Meister der Magie ein schlechter Nahkämpfer, doch kann keiner so gut mit Magie umgehen wie er. Der Gestaltwandler ist das Gegenstück zum Magier und somit der Nahkämpfer schlechthin in diesem Spiel. Der Hexenmeister dagegen verwandelt harmlose in wirkungsvolle, magiegeladene Gegenstände.

Es war eine Qual der Wahl, doch ich habe mich für den Hexenmeister entschieden. An sich ist diese Entscheidung meist egal, da man nur sehr selten alleine unterwegs ist und fast jeden anderen Charakter seiner Party entwickeln kann, wie man möchte. Dennoch sind die Klassen nicht sehr ausgewogen, was besonders Einsteigern in manchen Situationen Probleme bereiten könnte. Je nach Klasse steigt nämlich der Schwierigkeitsgrad an manchen Stellen stark an.

Film und Spiel
Bereits am Anfang gibt es ein schönes Video und auch während die Handlung fortschreitet, kommen immer wieder Filmausschnitte ins Spiel. Leider passen manche Videosequenzen nicht so recht zum Spielinhalt und werfen mehr Fragen auf, als dass sie Antworten geben oder die Story weiterentwickeln. Viele Gespräche laufen automatisch innerhalb der Spielgrafik ab, doch immer wieder gibt es Dialoge. Damit kann man die Gesinnung des Charakters beeinflussen, denn per Multitaskingoption kann direkt auf Dialoge Einfluss genommen werden. Wirkliche Auswirkungen auf den Spielverlauf haben diese Dialoge allerdings nicht.

Die „Wächter der Nacht“ und die „Wächter des Tages“ kontrollieren sich gegenseitig und während für die „Wächter des Tages“ Hexen, Vampire, Werwölfe und dunkle Magier tätig sind, streiten Magier, Gestaltwandler und Hexenmeister für die Seite des Lichts. Doch während die Handlung fortschreitet, verschwimmen „Gut“ und „Böse“ immer mehr in einer Grauzone.

Faszination und Kampf
Das Spiel wird von den zahlreichen, rundenbasierten Kämpfen klar dominiert. Interessant dabei sind die zwei verschiedenen Realitäten. Denn obwohl sich alles im Moskau der Gegenwart abspielt, gibt es zwei Wahrnehmungsebenen: Die Ebene der normalen Menschen und eine magische Zwischenwelt, das so genannte Zwielicht. Während in der normalen Ebene eben alles „normal“ ist, herrscht im „Zwielicht“ die Magie. Magier fühlen sich daher im „Zwielicht“ sehr wohl und nutzen die magische Umgebung intensiver, da sämtliche Sprüche dadurch leichter zu erwirken sind.

Die Gestaltwandler hingegen ziehen eher mehr Nachteile aus der Magiewelt, wird doch ihr ohnehin geringer Energievorrat jede Runde noch kleiner. Und wenn die Energie völlig erschöpft ist, geht es dem Charakter an die Lebenspunkte. Hierbei ist der Hexenmeister sehr nützlich, denn er verbindet beide Ebenen. So kann er einen normalen Apfel in einen magischen Lebensspender verwandeln, aus dem Schokoriegel wird ein magischer Energiebooster oder während eine Stablampe zu einer schlagkräftigen Nahkampfwaffe wird, verwandelt er eine normale Taschenlampe in eine tödliche Fernkampfwaffe. Das verleiht den rundenbasierten Kämpfen eine Würze, die in manchen Rollenspielen fehlt. Die schon leicht angestaubte „Silent Storm“-Engine kommt dabei verblüffend gut weg und fasziniert mit über 70 verschiedenen Zaubern und noch anderen grafischen Effekten immer wieder aufs Neue. Leider gibt es im Spiel hin und wieder Fehler in der Kollisionsabfrage und auch die zerstörbare Umgebung reagiert manchmal etwas komisch, was das Spielerlebnis trübt.

Jeder Charakter hat seine eigene Persönlichkeit, auf die entsprechend eingegangen werden kann, sofern es das Spiel zulässt, doch leider gibt es dadurch keine spürbaren Auswirkungen auf den Spielverlauf. Dennoch ist das Spiel interessant, da die Story Wendungen enthält, die für Kenner von Buch oder Film vielleicht nicht ganz so überraschend sein mögen, den unbedarften Spieler jedoch in eine Welt versetzt, in der klare Definitionen von "gut" und "böse" verschwimmen. "Wächter der Nacht bietet zudem eine gute Portion Strategie, denn neben dem zerstörbaren Terrain gibt es auch andere taktische Möglichkeiten, wie z.B. einen Gegner von einem Hausdach herunterfliegen zu lassen.

Fazit:
"Wächter der Nacht" hat eine interessante Hintergrundgeschichte. Schade, dass das Spiel einem so gut wie keinen Handlungsspielraum beim Spielablauf gewährt. Man rennt ständig durch die vorgefertigten und vorgescripteten Szenarien und versucht dabei, sämtliche Gegner auszuschalten oder zu umgehen. Die Strategie steht hier mit einem anfängerfeindlichen Schwierigkeitsgrad eindeutig im Vordergrund und es gibt so gut wie keine rollenspieltypischen Rätsel. Auch ist mir der Charakter nicht ans Herz gewachsen, da sein Aussehen vorgegeben ist. Sämtliche Charaktere, die länger zur Party stoßen, können zwar selbst entwickelt werden, jedoch sind Namen und Aussehen festgelegt und die drei verschiedenen Klassen bieten kaum Spielraum zu Variationen. Ein Editor bei der Charaktererschaffung, mehr Klassen und mehr Rollenspielelemente wären hier sicherlich nicht fehl am Platz gewesen.

Alles in Allem hat „Wächter der Nacht“ aber auf mich einen positiven Eindruck gemacht. Es ist kein überfrachtetes Grafik- und Soundfeuerwerk sondern solide Strategie mit Rollenspielelementen, zu der Grafik und Sound eine passend düstere Atmosphäre erzeugen. Nur schade, dass die wenigen Klassen und der geringe Handlungsspielraum kaum dazu motivieren, das Spiel mehrmals zu spielen.

Wächter der Nacht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Ralph Traber

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7 Grafik: 6.50
Sound: 6.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7
  • Solide, rundenbasierte Strategie
  • Gute Zaubereffekte trotz angestaubter Grafikengine
  • Gute Atmosphäre
  • Gutes Tutorial
  • Manchmal komisches Verhalten der physikalischen Engine
  • Kaum spielerischer Freiraum
  • Teilweise einschläfernde Soundwiederholungen
  • Geringer Wiederspielwert

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Rezension vom: 13.06.2006
Kategorie: Rezensionen
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