CivCity: Rome
Entwickler:
Firefly Studios
Publisher:
2K Games
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
Keine Untertitel vorhanden.
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
Mindestens: Windows 2000/XP - 1,6 GHZ Prozessor, 512 MB RAM, DVD-ROM, 64 MB Grafikkarte, 2,5 GB Festplattenspeicher, DirectX 9.0c, DirectX 7 - kompatible Soundkarte
Inhalt:
Rom hat euch beauftragt, eine Stadt aufzubauen. Dafür müsst
ihr die Wünsche eurer Bürger erfüllen und gleichzeitig durch Forschung
diverse Boni erwirtschaften. Zwar gewährt euch Rom Darlehen, doch das Geld ist
schneller weg, als man es sich vorstellt.
Meinung:
Mit CivCity: Rom begeben sich Firefly Studios und
Firaxis Games auf ausgetretene Pfade. Das Genre des Städteaufbaus in der Antike
wurde bereits von der Konkurrenz ausführlich beackert. Doch sollte man den Schöpfern solch einflussreicher Werke wie Civilisation und Stronghold zutrauen, einem verbrauchten Genre neues Leben einzuhauchen. Leider sind es Kleinigkeiten, die den Spielspaß verderben.
Die Bedienung ist recht simpel. Man
baut ein Stadtzentrum, baut Baracken und sorgt für Nahrung. Nach und nach
entwickeln sich die Baracken weiter und eure Bürger stellen neue Ansprüche, denen
ihr gerecht werden müsst. Außerdem müsst ihr darauf achten, dass die Produktionen in
Reichweite der Lagerhäuser und Nahrungsspeicher liegen. Wenn nicht, habt ihr ein
Problem.
Je nach dem, wie zufrieden eure Bürger sind, lassen sich Zuwanderer in eurer Stadt nieder. Das ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. Denn Eure Bürger
sind verdammt launisch und reagieren, sobald ihnen etwas nicht passt,
mit Minuspunkten. Das geschieht vor allem - wen wundert´s - , wenn die Arbeitlosenrate steigt. Je höher die Zuwanderungsrate, desto mehr Probleme werdet Ihr haben, Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.
So nervt es, wenn euch kontinuierlich 5
Punkte abgezogen werden, nur weil ihr nicht genügend Jobs anbietet. Schlimmer noch: Sobald ihr das Problem gelöst habt, kommen wieder Leute in die Stadt, die sind wieder arbeitslos und so weiter und so fort. Ein wahrer Teufelskreis.
Zwar könnt ihr dem ganzen Elend durch höhere Rationen, mehr Freizeit
oder höhere Löhne entgegenwirken, doch die schlechte Laune euere Untertanen werdet ihr leider nie ganz aumerzen können.
Abhängig davon, wie viel ihr anfangs baut,
werdet ihr ein gewisses Minus im Monat machen. Bis eure Bewohner
fortgeschritten genug sind, um in die schwarzen Zahlen zu kommen, dürfte ein Weilchen
vergehen. Naheliegend wäre jetzt natürlich der Griff zur Steuerschraube. Doch
eine solche Option fehlt im Spiel! Das schränkt euch ein, vor allem deshalb,
weil die andere Option, Handel treiben, ziemlich hohe Anfangskosten hat. So
bezahlt Ihr für die Eröffnung eines Landhandelwegs bis zu 1000 Denare. Ein Betrag, den
ihr zu Beginn des Spiels unmöglich aufbringen könnt, weil ihr das Geld für wichtige Gebäude oder für die Forschung ausgeben müsst. Stichwort: Forschung. Fans von Firaxis Civilization Reihe
werden enttäuscht sein, dass man mit Forschung „nur“ Boni freischalten und nicht neue Häuser oder Technologien erwerben kann.
Die Missionen sind halbwegs abwechslungsreich gestaltet.
In der Hauptsache spielt ihr simple Aufbaumissionen, bei dem die Schwierigkeit darin besteht, eure Bürger lange genug zufrieden zu stellen,
um die Mission erfolgreich abzuschließen. Eine Aufgabe (s. oben), die alles andere als leicht zu bewältigen ist. Außerdem gibt es die Militärmissionen, die eine echte Herausforderung darstellen und hammerhart zu spielen sind. Vorallem der
zweite Auftrag hat es in sich. Es ist fast unmöglich, mit den gegebenen
Geldmitteln den Feind auf Dauer zurückzudrängen. Dieses Ungleichgewicht verdirbt den Spielspaß etwas.
Leider kommt man nur umständlich an Daten zur Bevölkerung. Vorallem wenn man tiefergehende
Informationen erhalten will. Eure Einwohner beklagen sich über ihren
Zivilisationsstand? Kein Problem: Nach einigen Klicks wisst ihr genau, was sie vermissen.
Oberflächliche Informationen sind einfach zu erhalten, aber alles andere ist Mangelware.
CivCity: Rom ist überdies nicht ganz frei von Bugs. Ein Beispiel: Man stellt mehrere Holzfäller an den Waldesrand. Doch anstatt zu
arbeiten, legen ungefähr 90% der Holzfäller die Hand in den Schoß und tun gar
nichts.
Grafik Die Grafik ist sehr ansehlich geworden. Man
kann z.B. heranzoomen bis die Dächer der Gebäude wegploppen und bekommt einen guten Einblick, wie es im Inneren aussieht. Je mehr Gebäude ihr baut, desto wuseliger werden eure Straßen. Das Spiel wurde mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht, ganz so wie man es von Civilization IV gewohnt ist.
Sound Der Ton fällt eigentlich gar nicht auf. Klar, man hört
regelmäßig den Ratgeber, der offensichtliches feststellt, wie zum Beispiel dass
Bürger die Stadt verlassen. Ebenso gibt es auch genügend Soundeffekte. Also
nichts Negatives, aber auch nichts Besonderes.
Steuerung Leider reagiert die Steuerung manchmal sehr schwerfällig oder überhaupt nicht. Man
klickt mit der linken Maustaste auf ein Gebäude und es rührt sich
nichts! Oder man klickt und plötzlich hat man Informationen über ein
benachbartes Gebäude, die man eigentlich nicht haben wollte. So etwas darf eigentlich nicht sein.
Fazit:
CivCity: Rom sitzt irgendwie zwischen allen Stühlen. Man wird das Gefühl nicht los, dass Firaxis und Firefly einen wüsten Mix ihrer
Bestseller mit einem ordentlichen Schuss Cäsar zusammengebastelt haben. Das Spiel
macht zwar zu Beginn ordentlich Spaß, dank diverser Design-Schwächen wird aus Fun aber schnell Langeweile und sogar Frust! Fans der Hersteller werden sich das Spiel wohl kaufen, alle übrigen sollten es sich dreimal überlegen.
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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