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Super Dragon Ball Z

Entwickler: Crafts & Meister
Publisher: Atari

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 25 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Trotz seines mittlerweile doch recht ansehnlichen Alters erfreut sich der Dragon-Ball-Kosmos von Akira Toriyama nach wie vor großer Beliebtheit. Neben diversen Manga- und Animeserien sowie -filmen erscheinen laufend neue Games, die es dem Spieler ermöglichen, die ewigen Raufereien um das Schicksal der Erde selbst nachzuempfinden. Im Gegensatz zu den bisherigen DBZ-Titeln hat Super Dragon Ball Z seinen Ursprung allerdings in den japanischen Spielhallen und stellt vom Spielaufbau her das erste "traditionelle" Beat'em Up mit Dragon-Ball-Hintergrund dar.

Meinung:
Diese neue Richtung könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Kampf-Engine vom Street Fighter II-Produzenten Noritaka Funamizu entworfen wurde. Super Dragon Ball Z setzt im Gegensatz zu diesem Klassiker allerdings auf eine zeitgemäßere 3D-Umgebung. Die Steuerung des Spiels ist auf den ersten Blick relativ schlicht ausgefallen: Es gibt je einen Button für leichte und schwere Angriffe, hinzu kommen noch eine Taste zum Verteidigen und eine für das Springen. Dass allerdings auch alle vier Schultertasten mit häufig benutzten Aktionen wie Sprinten und Zielsuch-Angriffen belegt sind, dürfte im ersten Moment jeden Spieler verwirren, der den Controller gerne in "professioneller" Beat'em-Up-Haltung benutzen möchte. Die Spielanleitung verschweigt leider, dass man diese unerlässlichen Aktionen auch durch Kombination von Steuerkreuz und Haupt-Buttons auslösen kann. Insgesamt ist die Abfrage bei der Eingabe der Befehle ein wenig zu unpräzise.

Distanz ist kein Hindernis
Für ein Beat'em Up kommt es bei Super Dragon Ball Z erstaunlich selten zum Nahkampf. Dafür sorgen die vielfältigen Fernangriffen per Projektil oder Energiestoß sowie besonders starke "Ultimate"-Angriffe, die einen Anteil eines vorher aufzuladenden Energiebalkens aufzehren. Außerdem kann jeder Kämpfer auch gezielte Angriffe ausführen, die jedoch sehr leicht ausnutzbar sind, da die eigene Figur dabei auch über längere Distanz zielsicher auf den Feind zuschießt, um ihr einen einigermaßen heftigen Tritt zu verpassen. So kann man mit ein wenig Geduld und/oder gutem Timing allein durch Einsatz des "Zielsuch-Angriffs (schwer)" sogar die KI-Gegner der höheren Stufen relativ mühelos besiegen, was nicht gerade für ein gut ausbalanciertes Kampfsystem spricht.

Die 3D-Engine wird übrigens insofern gut ausgenutzt, als dass die Kämpfe auch übergangslos in die Luft verlegt werden können - wer einmal auch nur ein paar Minuten der Animeserie gesehen hat, wird sich darüber nicht wundern, denn alle Kämpfer können fliegen (oder nutzen dafür entsprechende Hilfsmittel). Es ist jedoch mitunter etwas schwierig, die eigene Flughöhe an die des Gegners anzupassen, und außerdem sehen die Flug-Sequenzen ein wenig seltsam aus, da die Helden und Schurken einfach mit ihrer normalen Körperhaltung in der Luft zu stehen scheinen.

Finde alle sieben Dragon Balls ...
Super Dragon Ball Z enthält neben Standardfiguren wie Goku, Gohan, Piccolo, Vegeta, Cell etc. auch die eine oder andere erfrischend unverbrauchte Figur, z.B. Chi-Chi. Dafür fehlen jedoch wiederum Fan-Lieblinge wie z.B. Goten. Insgesamt ist die Auswahl von 18 Kämpfern aber ein wenig mager für ein Spiel in diesem Setting, zumal es sich bei einigen der Figuren nur um Alternativversionen der Grundcharaktere handelt. Für alle Figuren lassen sich so genannte "Charakterkarten" anlegen. Auf diesen Karten sammelt man Erfahrungspunkte, dank derer man die Figuren nach und nach in einem Skill-Tree mit neuen Angriffen ausstatten kann. Da man pro Figur auch mehrere Karten anlegen kann, um die unterschiedlichen Pfade auszuprobieren, ist es z.B. möglich, zwei recht unterschiedlich kämpfende Versionen von Trunks zu erstellen. Trotzdem spielen sich alle Kämpfer im Prinzip sehr ähnlich, da sich die Grundangriffe stets gleichen und die meisten Figuren kaum mehr als zehn verschiedene eigene Moves aufweisen.

Wunschdrache
In den beiden Spielmodi "Original" (sieben Kämpfe gegen immer schwierigere Gegner) und "Survivor Z" (eine Serie von Kämpfen, bei denen die Lebensenergie nicht wieder aufgefüllt wird) sammelt man übrigens mit jeder Figur nebenbei noch die berühmten Dragon Balls. Hat man alle sieben zusammen, kann man den Drachen Shenlong beschwören und sich etwas wünschen. Die Wünsche reichen dabei von neuen Kleiderfarben über spezielle Angriffstechniken bis hin zum Freischalten neuer Charaktere und Arenen.

Gezeichnet
Die Figuren weisen eine recht gelungene Cel-Shading-Optik auf, die sich stilistisch vor allem am Manga orientiert, vom Gesamteindruck aber trotzdem dem Anime recht nahe kommt und nur bei den Details wie z.B. den Händen etwas zu klobig daherkommt. Die relativ weitläufigen Arenen sehen auf sehr kurze Distanz ebenfalls ordentlich aus, weil man dann die "gezeichneten" Texturen gut erkennen kann. Doch sobald die Perspektive auch nur ein wenig herauszoomt, verschwinden diese Einzelheiten, und die Kampfschauplätze wirken geradezu erbärmlich lieblos und grob. Dass die Umgebung sich allerdings gründlich zerstören lässt und dadurch ab und zu sogar kleine Gags zum Vorschein kommen, weiß wiederum zu gefallen.

Beim Sound hätte man sich etwas mehr Hingabe gewünscht: Die Kämpfer besitzen nur wenige verschiedene Kampfschreie, die beim Spielen dementsprechend schnell nerven. Der KI-Goku brüllt sein "Kamehameha!" jedenfalls in nahtloser Dauerschleife. Die gitarrenlastige Musik ist unspektakulär, passt aber immerhin zum Anime-Thema. Eine Lokalisierung fand übrigens nicht statt: Alle Bildschirmtexte sind auf englisch, die Sprachausgabe ist hingegen japanisch.

Fazit:
manuel.jpgSuper Dragon Ball Z versucht einen Spagat, der leider nicht besonders gut gelingt: Für erfahrene Beat'em-Up-Fans, die sich nichts aus dem Anime-Hintergrund machen, ist es zu simpel, zu schlecht ausbalanciert und bietet zu wenige taktische Feinheiten. Reine Dragon-Ball-Liebhaber hätten sich wohl wiederum eine liebevollere Lokalisierung und vor allem mehr Charaktere, die sich abwechlungsreicher spielen, gewünscht - andere Dragon-Ball-Titel hatten in dieser Hinsicht deutlich mehr zu bieten. Trotzdem dürfte letztere Zielgruppe mit Super Dragon Ball Z noch den meisten Spaß haben, da die Möglichkeit des Figurenausbaus zumindest für kurze Zeit motivierend wirkt, bevor beim eintönigen Sammeln von Erfahrungspunkten und Dragon Balls endgültig die Langweile Überhand nimmt.

Super Dragon Ball Z - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.1875 Grafik: 6.50
Sound: 5.50
Steuerung: 6.75
Gameplay: 6.00
Wertung: 6.1875
  • Große, zerstörbare Arenen
  • Ausbaubare Kämpfer
  • Günstiger Preis
  • Schlechte Spielbalance
  • Wenig Abwechslung
  • Etwas schwammige Steuerung
  • Keine Lokalisierung

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Rezension vom: 02.09.2006
Kategorie: Action
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