LEGO Star Wars II - The Original Trilogy
Entwickler:
Traveller's Tales
Publisher:
LucasArts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
DS, Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox, Xbox 360
Testsystem:
AMD Athlon 64 3500+, 1024 MB DDR RAM, GeForce 6600 GT, Windows Vista (Testversion)
Anforderungen:
1.0 GHz, 256 MB RAM, 64 MB Grafikkarte (DirectX 9.0)
Inhalt:
Letztes Jahr gelang dem Entwickler-Team Traveller’s Tales mit LEGO Star Wars der ganz große Wurf. Die originelle Spielidee beigeisterte viele Gamer und sorgte dank einer wirklich gelungenen Präsentation für Spielspaß pur. Da nur die Episoden 1 bis 3 abgedeckt wurden, war klar, dass irgendwann ein Nachfolger kommen würde. Und siehe da – hier ist er. Und die Klötzchen rocken mehr als je zuvor!
Meinung:
Einige Pessimisten hatten die Befürchtung, es würde sich im Vergleich
zum Vorgänger außer der Handlung nichts ändern. Doch die haben weit
gefehlt. The Original Trilogy (TOT) schafft es, trotz der gleichen
Grundrichtung wie in Teil eins, unheimlich zu begeistern. Die Gründe dafür
sind vielfältig.
Mehr Interaktion
Teil eins bot eine Menge Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung.
Fast alles konnte man irgendwie bewegen, verformen oder zerstören. TOT
bietet noch mehr. Viele eurer Aktionen können sich auf euer Umfeld
auswirken. Schlachtet ihr auf Tatooine beispielsweise einen
unschuldigen Passanten ab, liefern sich die Leutchen auf der Strasse
urplötzlich Schießereien wie im wilden Westen und jeder gibt jedem auf
die Fresse, was wiederum die Sturmtruppen ein wenig verwirren kann. Ihr
könnt noch mehr Dinge mit der Macht verformen und noch mehr
Kontrollkonsolen betätigen. Auch gewöhnliche Charaktere können jetzt
Dinge bauen. Zudem gibt es mehr Special Moves, unter anderem Tarnung.
Im Freeplay-Modus warten mehr Geheimverstecke auf euch, die ihr mit
noch genialeren Aktionen als beim Vorgänger erreichen könnt. Sicherlich
hat sich am reinen Spielprinzip nichts geändert, doch die Art der
Umsetzung lässt uns auch hier wieder strahlen, als wäre LEGO Star Wars
etwas völlig neues. Die Entwickler haben viele nette Spielereien
integriert, die den Spielspaß auf Dauer hochhalten. So finden sich in
manchen Levels versteckte Minigames, bei denen ihr zum Beispiel just
for fun Wumpratten abschießen könnt.
Mehr Freiraum
Konnte man beim ersten Teil nur in drei Levels ein Fahrzeug steuern
und das lediglich auf deiner vorgegebenen Bahn, unterwirft sich hier
alles der eigenen Freiheit. Ihr könnt beliebig in Fahrzeuge oder auf
Reittiere aufsteigen und die Areale ordentlich durcheinander wirbeln,
was doch ein sehr großer Fortschritt ist und das Gameplay um einiges
besser dastehen lässt. Ihr könnt die Fahrzeuge auch manchmal selbst
bauen, wenn ihr die passenden Teile dafür in eurer Nähe findet. Ist
euer Fahrzeug Schrott, könnt ihr, wenn der Gegner eines hat, mit der
Macht den Piloten hinausbefördern, wegholzen und das Fahrzeug selbst
benutzen.
Mehr Fun
Das beste ist der allgegenwärtige, knuffige Humor des Spiels, der nun
noch ausgeprägter daherkommt. Die Zwischensequenzen stellen die Filme
nicht einfach nur nach, sondern fügen ihnen noch eine gesunde Portion
Spaß hinzu und ziehen sie teilweise kräftig durch den Kakao. Man spielt
nicht nur mit einem ständigen Grinsen im Gesicht, sondern schmeißt sich
vor allem als Fan das ein oder andere Mal auch weg vor Lachen. Grund
dafür sind die vielen Details, die in das Spiel eingebaut wurden. Ob es
nun verdrehte Helme sind, die Gegnern die Sicht rauben, oder
Backpfeifen weiblichen Ursprungs, die jeden Gegner alt aussehen lassen,
oder Dewback-Kacke, die ihr im Stall findet – es macht einfach herrlich
viel Spaß, dieses Spiel zu spielen.
Aus zwei macht eins
Wenn ihr das Star Wars-Universum noch mehr durcheinander wirbeln wollt,
könnt ich euch in der Cantina ein nettes Feature zulegen, das euch
erlaubt, alle im ersten Teil freigeschalteten Charaktere auch hier zu
spielen. Eurem Spieltrieb sind hier keine Grenzen gesetzt. Aber
Vorsicht: Wird der erste Teil samt Saves gelöscht, sind die Charas
futsch. Noch verrückter wird es, wenn ihr euch aus vorhandenen
Körperteilen euren eigenen Charakter erstellt. In dem Editor könnt ihr
nette Kombinationen aus allen Star Wars-Charakteren kreieren. Verrückt,
aber doch irgendwie genial.
Aus eins macht zwei
Auch hier hat es der Koop-Modus wieder in sich. Wann immer ihr wollt,
kann euch ein weiterer Mitspieler bei euren Abenteuern unter die Arme
greifen und das Spiel auch ebenso schnell wieder verlassen. Das ist
gerade dann hilfreich, wenn sich die KI an manchen Stellen nicht ganz
wunschgemäß anstellt oder ihr einfach schneller weiterkommen wollt.
Blöd ist, dass es wie im ersten Teil auch hier keinen Online-Multiplayer
gibt.
Klötzchen statt kleckern
Über die optische Seite von TOT kann man sich nicht beklagen. Im
Vergleich zum ersten Teil ist einiges verbessert worden. So sind die
Animationen etwas vielfältiger und auf die einzelnen Charaktere
abgestimmt, was die Figuren insgesamt etwas individueller aussehen
lässt. Texturen und Effekte wurden leicht verbessert. Insgesamt ist in
Sachen Grafik eine leichte Steigerung zu erkennen, der von vielen
erhoffte Quantensprung bleibt aber aus. Die Performance ist unter Windows Vista (Testversion) übrigens etwas besser als auf XP.
Die Soundqualität ist gegenüber
dem ersten Teil nahezu unverändert. Es gibt wie immer die
unverwechselbaren Effekte und Musikstücke, die eigentlich ein jeder
kennt. Steuerungstechnisch hat sich das Spiel ein wenig verbessert. Die Steuerung fällt mit Tastatur und Maus zwar immer noch ein klein wenig
behäbig und ungenau, geht aber alles in allem besser von der Hand. Mit einem Gamepad lassen sich auch die letzten Probleme beseitigen. Da das Spiel sich ja auch (oder gerade) an eine jüngere
Zielgruppe richtet, ist eine einfache Steuerung auch bitter nötig. Nach dem kleinen Desaster aus dem ersten Teil haben die Entwickler das wohl auch geschnallt.
Fazit:
Wer hätte das gedacht? LEGO Star Wars 2 ist tatsächlich um vieles spaßiger,
abgedrehter und verrückter als sein Vorgänger. Die wie gewohnt gute
technische Seite bietet gepaart mit dem absolut geilen Humor eines der
witzigsten Games des Jahres. Die vielen freischaltbaren Sachen wie
Bonus-Levels, weiteres Equipment sowie Cheats und Bauteile für Minikits
lassen einen die Zeit vergessen, wenn man dieses Spiel spielt. Es gibt
immer wieder neue Dinge zu entdecken. The Original Trilogy bietet eine Menge Spaß, und
das nicht nur für Hardcore-Fans. Egal ob Jung oder Alt – man muss es einfach haben, wenn man die Filme gesehen hat.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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