Die Siedler II - Die Nächste Generation
Entwickler:
Blue Byte
Publisher:
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
PIV 1,4Ghz CPU, 512MB RAM, 1000MB HD, 3-D-Karte
Inhalt:
Die Siedler ist eine der berühmtesten deutschen Spielereihen und in den Charts immer ganz oben zu finden. Nachdem Ubisoft allerdings mit "Die Siedler – Das Erbe der Könige" die Altfans vergraulte, soll mit einer zeitgemäßen Ausgabe des beliebtesten Teils, Die Siedler II – Die Nächste Generation, alles besser werden.
Meinung:
Am Grundprinzip hat sich nichts geändert. Jedes Spiel fängt auf dieselbe Art und Weise an. Man hat ein Haupthaus mit einer bestimmten Menge an Ressourcen und ein klares Ziel vor Augen: zu expandieren und entweder seinen Gegner zu unterwerfen, eine bestimmte Menge an Münzen anzuhäufen oder 3/4 des verfügbaren Landes zu besitzen. Im Hauptspiel muss man ein Tor erreichen, um in den nächsten Level zu gelangen.
Als erstes empfiehlt es sich, die Versorgung mit Holz, dem Grundbaustoff, sicherzustellen. Dazu baut man am besten ein Sägewerk, ein Forsthaus und zwei Holzfäller. Die Holzfäller sorgen für die Baumstümpfe, die im Sägewerk zu Holzbrettern verarbeitet werden. Und damit der Holznachschub nicht ausbleibt, pflanzt der Förster neue Bäume an. Mit dem so gewonnenen Holz kann man jetzt eine Baracke bauen, um sein Gebiet zu vergrößern. Hat man dies getan, kann man dann die nächsten Gebäude errichten. Die Spannweite reicht von Bauernhöfen über Fischerhütten bis hin zu Bergwerken. Jedes Gebäude verbraucht eine bestimmte Zahl an Rohstoffen. Es empfiehlt sich, die Gebäude in mehrfacher Ausführung zu produzieren.
On the Road again Für viele Spieler, die sich bislang „nur“ an den Teilen drei und aufwärts versucht haben, wird das Bauen von Straßen etwas gewöhnungsbedürftig sein, denn anders als bei den letzten Teilen entstehen diese nicht von selbst, sondern müssen manuell hergestellt werden. Mit dem Straßenbau sollte man so früh wie möglich anfangen, da auf diesen gepflasterten Wegen alle Gegenstände und Personen transportiert werden müssen. Straßen bilden also gewissermaßen die Basis des Spiels. Nachdem man die ersten Schritte absolviert und die Infrastruktur aufgebaut hat, stößt man auf ein Problem.
Buggy? Wenn ihr mehrere Baustellen, aber erst ein Sägewerk gebaut
habt, zieht sich das Spiel unnötig in die Länge. Es scheint nichts zu
geschehen, denn anstatt angefangene Gebäude fertig zu stellen, werden neue begonnen. Anstatt, wie es eigentlich logisch wäre, die nächstgelegene
Baustelle mit Brettern zu versorgen, werden diese munter durch die Gegend
getragen und jede andere Baustelle versorgt, nur nicht die nächstgelegene. Einfluss
darauf hat man nicht wirklich. Das alles war im „Ur-Teil“ besser gelöst. Da wurden automatisch zuerst alle Baustellen versorgt, die in
der Nähe des Sägewerks lagen. Dieses
Manko trifft nicht nur auf Bretter zu. Auch später im Spiel hat man das
gleiche Problem, beispielsweise bei der Nahrungsversorgung, was auf Dauer
ziemlich nervig ist.
Eingeschränkte Übersicht Ebenso nervig: Man kann keine zwei Fenster gleichzeitig öffnen. Möchte man wissen, was ein Schiff geladen hat und sehen, wo genau es gerade herumtuckert, muss man erst das Schiffsinhaltsfenster schließen, um dann die Karte zu öffnen, was doch ziemlich umständlich ist. Leider gibt es auch keine Möglichkeit, die Namen und Auslastungswerte der Gebäude unabhängig von der Bauansicht darzustellen. Insgesamt vermitteln Steuerung und Übersicht aber einen recht positiven Eindruck.
Gutes kann so gesund sein! Es gibt auch sinnvolle Neuigkeiten. Die betreffen vor allem das Militärwesen. Früher konnte man eine Baracke nicht zur Festung ausbauen. Jetzt schon. Das ist mit die beste Neuerung im ganzen Spiel. Ihr habt nun die Möglichkeit nach und nach Fehler auszubessern, wenn ihr euch mal verbaut habt. Auch das neue Nachrichtensystem kann überzeugen. Mit einem Klick auf das jeweilige Symbol springt man zu der Stelle, an der die Meldung ausgelöst wurde. Sehr gelungen!
Spielen kann man Die Siedler II – Die Nächste Generation alleine oder im Multiplayer-Modus. Im Singleplayer warten entweder die Kampagne oder das eigene Spiel, bei dem man vom Spielziel über Menge der Anfangswaren bis zur Intelligenz und Anzahl des Gegners alles selbst festlegt. Natürlich kann man auch seine eigene Karte erstellen, allerdings erfordert der Editor einiges an Einarbeitungszeit.
Zeitgemäße Optik Was das Spiel besonders auszeichnet, ist die Grafik. Hier hat man sich optisch an den Teilen drei und vier orientiert, deren Grafik aber nicht 1:1 übernommen. Die Welt ist komplett dreidimensional und man kann von der Vogelperspektive bis zur Trägerperspektive hineinzoomen und so die vielen kleinen Details sehen. Die Träger haben z. B. unterschiedliche Haarfarben und machen, wenn sie nichts zu tun haben, diverse Turnübungen. Man sieht wie die Baumstämme im Sägewerk zerlegt werden und daraus Bretter entstehen. Ebenso ist zu sehen, wie aus Zöglingen Bäume werden und das Korn wächst. Selbst einen Tag-Nacht-Wechsel hat man in das Spiel eingebaut, auch wenn dieser nicht wirklich viel zum Geschehen beiträgt. Schön anzusehen ist er aber allemal!
Maestro In Sachen Musik macht dem Spiel keiner etwas vor. Was sich beim ersten Hinhören wie irgendein belangloses Gedudel anhört, entpuppt sich kurze Zeit später als Ohrwurm erster Güte. Auch die Geräusche sind sehr gelungen. Spätestens wenn die Geologen mit einem „Jippie“ einen Fund melden, fühlen sich alte Spieler sofort heimisch. Ansonsten hat so ziemlich alles im Spiel seinen ganz eigenen Sound, sodass eine Vielfalt an kleinen akustischen Details zu hören ist.
Fazit:
Wenn es ein PC-Strategie Spiel gibt, das man uneingeschränkt jedem Spieler empfehlen kann, ist das Die Siedler II – Die Nächste Generation. Hier stimmt fast alles. Spieler der Alt-Version werden sich zwar an an ein paar Kleinigkeiten wie der mangelnden Logik beim Verteilen von Gegenständen stören. Aber das lässt sich verschmerzen, denn ansonsten ist das Spiel rundum gelungen und kann besonders in Sachen Sound und Grafik voll überzeugen. Zugreifen lohnt sich!
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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