Heroes of Annihiliated Empires
Entwickler:
Deep Silver
Publisher:
Deep Silver
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39.99 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD 64 3400+, 2048MB DDR RAM, ATI Radeon X600XT, Windows XP
Anforderungen:
2GHz, GeForce FX 5200 bzw. ATI 900 oder besser, 512 MB RAM, DirectX 8.0
Inhalt:
Eine mittelalterlich angehauchte Mythenwelt voller Elfen, Zauber und lebender Toter? Ein epischer Kampf zwischen Gut und Böse? Kennen wir alles, in- und auswendig und in zig Variationen. Eine solche Welt liegt auch dem Rollen-Strategiespiel Heroes of Annihilated Empires zugrunde. Ist gähnende Langweile ist also schon vorprogrammiert?
Meinung:
Nein! Denn die Story dürfte einiges an Überraschungen für uns bereit halten. Schaut man sich die Rückseite der Anleitung an, findet man einen Kampfhubschrauber abgebildet. Ein Brückenschlag zwischen Fantasy und unserer Welt? Wir dürfen gespannt auf die Fortsetzung sein, denn HoAE ist Teil einer epischen Trilogie.
Mix Auf den ersten Blick sieht HoAE ziemlich altbacken aus. Iso-Ansicht, Held, große, weite Welt. Überraschenderweise steckt hier aber ein Spielchen drin, das durchaus zu überzeugen weiß. Ihr steuert nämlich nicht nur euren Helden, sondern befehligt, ähnlich wie in Spellforce, dabei noch eine riesengroße Armee. Ihr zieht durch die Lande, bestreitet Quests, kassiert Belohnungen, motzt euren Helden auf und stampft mal eben so eine gewaltige Streitmacht aus dem Boden, mit der ihr alles gegnerische Gesocks überrennt. Oder auch nicht. Denn HoAE ist verdammt schwierig. Zum einen sind die Quests recht knackig und Heilstationen rar gesät, zum anderen kann es euch passieren, dass ihr Fischfutter seid, wenn ihr euch mit dem Aufbau einer Armee nicht beeilt. Es kann schon mal passieren, dass man innerhalb von wenigen Augenblicken einfach so ausgelöscht wird. Das blöde dabei: die taktische Komponente, die eigentlich gar nicht vorhanden ist. Gameplay à la Schere, Stein, Papier könnt ihr vergessen. Hier zählt einzig und allein die Größe der Streitmacht. Wer mehr Truppen hat, gewinnt. Für Taktik-Fans eher enttäuschend.
Hui und Pfui Grund zur Freude geben dagegen die Massenschlachten, denn so viele Einheiten, die sich gleichzeitig an die Gurgel gehen, sieht man echt nicht alle Tage. Da die Einheiten aber sehr klein gehalten sind, sieht man allerdings nicht gerade viele Details. Außerdem bestehen die Einheiten aus billigen Sprites, was bei genauerem Hinsehen recht altertümlich wirkt. Dafür ruckelt das Spiel bei viel Action aber auch kein bisschen. Überhaupt kann man bei der optischen Seite geteilter Meinung sein. Die Kamera-Optionen sind sehr begrenzt. Ihr könnt weder nahe genug heran noch weit genug weg zoomen. Dafür ist die Umgebung recht liebevoll gestaltet. Die Effekte sind auch ganz okay. Insgesamt ist HoAE optisch akzeptabel, dabei aber Welten von Spellforce 2 oder SuM 2 entfernt.
Alles easy Der Genremix überzeugt auch durch seine Übersichtlichkeit, die bei einem solchen Spiel leider nicht selbstverständlich ist. Das Menü ist gut strukturiert, sodass man zwischen Helden- und Armeesteuerung nicht oder nur sehr selten durcheinander kommt. Auch in der Spielwelt selbst wirkt alles meist sehr übersichtlich, da euer Held schlichtweg größer ist als die restlichen Einheiten und daher im Kampfgetümmel leichter auszumachen ist. Dank der einfachen Steuerung begeistert das Spiel auch Einsteiger.
Stimmig In Sachen Atmosphäre ist HoAE die wahre Pracht. Sicherlich ist vieles abgekupfert, aber die interessante Geschichte macht zusammen mit den netten Zwischensequenzen und der tollen Sprachausgabe sowie Comic-Elementen echt was her. Die Musik hätte etwas abwechslungsreicher sein können, passt aber sehr gut zum Spiel. Ein paar zusätzliche Details in Sachen Soundeffekte hätten es ruhig noch sein können, aber das Game spielt eben in einer anderen Liga als die üblichen Referenz-Titel.
Fazit:
Welch wunderbare Überraschung! Die tolle Story und die damit verbundenen Erwartungen für die nächsten Teile lösen wahre Begeisterungsstürme aus, da die Geschichte sich trotz der ein oder anderen Anleihe bei HdR, Spellforce & Co. deutlich von eben jenen Welten unterscheidet. Das Spiel hat seinen ganz eigenen Charme. Trotz der etwas altbackenen und gewöhnungsbedürftigen Optik macht Heroes of Annihilated Empires einfach Spaß, vorausgesetzt man bringt viel Geduld mit sich. Wer nach etwas ungewöhnlicheren Titeln sucht, darf hier gerne zugreifen.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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