Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Need for Speed Carbon
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.437 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Need for Speed Carbon

Entwickler: Electronic Arts
Publisher: Electronic Arts

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox, Xbox 360

Inhalt:
Im jüngsten Teil der NfS-Serie bleibt EA auf vertrauten Pfaden: Auch Need for Speed Carbon portraitiert die Tuner-Szene bei illegalen Straßenrennen in einer frei befahrbaren Stadt. Dabei setzt das Spiel den bereits mit Most Wanted eingeschlagenen Weg fort, indem es Verfolgungen durch die Polizei beibehält und sich beim Fahrzeug-Sortiment nicht nur auf japanische Sportwagen beschränkt. Als besonderer Nervenkitzel werden zudem waghalsige Rennen auf kurvenreichen Canyon-Strecken geboten. Doch EA wäre nicht EA, wenn nicht auch ein paar bewährte Prinzipien durch halbgare Ideen ersetzt worden wären.

Meinung:
Die Story von NfS Carbon setzt die des Vorgängers nahtlos (und genauso dünn) fort: Nach seinen Abenteuern in Rockport macht der gesicht- und namenlose Held des Spiels sich auf den Weg nach Palmont City, wo er nach einer Begegnung mit dem Ex-Cop Cross seine Karriere als Raser wieder ganz von vorne beginnen muss. Das geschieht, indem er mit jedem gewonnenen Rennen die Stadt Bezirk für Bezirk "erobert". Im Laufe des Spiels gewinnt der Held dabei die Unterstützung weiterer Fahrer, von denen er jeweils einen zu den Wettbewerben mitnehmen kann. Die drei Kategorien von Crew-Kollegen sind allerdings unterschiedlich nützlich: Am wenigsten brauchbar sind wohl die nach Abkürzungen suchenden Scouts, weil man die Alternativrouten auch leicht selbst entdeckt. Ebenso wie der Scout muss auch der Schlepper, der einen hilfreichen Windschatten aufbauen soll, vor dem Spieler herfahren, um sein Potenzial entfalten zu können. Leider gibt es längst nicht genug lange Geraden in der Stadt, um davon wirklich Gebrauch machen zu können. Am sinnvollsten sind noch die Blocker, die auf Kommando gegnerische Fahrzeuge rammen und ausbremsen. Allen Helfern ist gemein, dass sie ab und zu dem Spieler gehörig im Weg stehen. Immerhin zählt aber der Sieg eines Crewmitglieds ebensoviel wie ein eigener Erfolg.

Geblitzt!
Bei den Spielmodi dominieren die altbekannten Standards wie Rundkurs- und Punkt-zu-Punkt-Rennen sowie Driftwettbewerbe. Letztere weisen eine komplett überarbeitete Steuerung auf, die durch ihre extrem hohe Empfindlichkeit etwas gewöhnungsbedürftig ist, dann aber einigermaßen funktioniert. Neu im Sortiment ist das Radarfallen-Rennen, bei dem man an bestimmten Punkten der Strecke mit besonders hoher Geschwindigkeit geblitzt werden muss. All die Veranstaltungen aus der Karriere stehen auch im Quickrace-Modus zur Verfügung, in dem man sie noch einmal mit anderen Fahrzeugen in Angriff nehmen kann. Außerdem gibt es noch 36 Herausforderungen, bei denen der Spieler mit vorgegebenen Autos Aufgaben aus allen Bereichen des Spiels (Rennfahren, Driften, Polizeiverfolgung ...) bewältigen muss.

Auf in die Schlucht!
Und natürlich sind da noch die neuen Canyon-Rennen, die nicht nur wegen der dort meist deutlich stärker agierenden Gegner-KI schweißtreibend sind, denn in den zahlreichen engen Haarnadelkurven ist es durchaus möglich, durch die Leitplanken zu brechen, was eine sofortige Niederlage bedeutet. Um den Nervenkitzel noch weiter zu erhöhen, funktionieren die Canyon-Duelle nach ganz besonderen Regeln: Zuerst verfolgt der Spieler seinen Kontrahenten - je näher er ihm dabei kommt, desto mehr Punkte erhält er. In der Rückrunde ist der Spieler der Verfolgte, der jetzt den KI-Fahrer auf Distanz halten muss. Kann ein Verfolger seinen Gegner sogar überholen und für zehn Sekunden an der Spitze bleiben, bedeutet das allerdings den sofortigen Sieg. Die Canyon-Rennen sind in der Tat besonders packend ausgefallen und stellen somit eine der stärksten Neuerungen in Carbon dar.

Dreiklassengesellschaft
Mit den Underground-Spielen wandte sich die NfS-Reihe vor allem den tuningfreundlichen und kurvensicheren japanischen Autos zu; in Most Wanted kehrten die von den Fans lange vermissten, exklusiven Nobelrenner wie Porsche und Lamborghini zurück, deren Vorteil vor allem in der Höchstgeschwindigkeit liegt. Need for Speed Carbon fügt noch eine dritte Wagenklasse hinzu, nämlich die beschleunigungsstarken, aber dafür zum Übersteuern neigenden Muscle Cars. Mit seinen insgesamt ca. 50 verschiedenen Automodellen, zu denen auch einige eher selten in Videospielen anzutreffende PKWs gehören, bietet das Spiel insgesamt eine ebenso große wie ausgewogene Auswahl an. Leider lässt sich ungefähr ein Drittel der Wagen nur im Quickrace-Modus, nicht aber in der Karriere einsetzen.

Teleport statt Bußgeld
Auch die Polizei ist wieder mit von der Partie, um den Straßenrennen das Flair des Verbotenen zu verleihen. Wird man von den Ordnungshütern bei einem Vergehen erwischt, hat man schnell eine ganze Traube von Streifenwagen am Heck kleben. Beim Versuch, die Verfolger abzuhängen, helfen speziell markierte und auch in den übrigen Rennen verfügbare "Verfolgungsstopper": Fährt man beispielsweise die Stützen eines Wasserturms um, kippt das Bauwerk auf die Straße und blockiert den Weg. Ist man erst einmal außer Sicht, sollte man sich ein (ebenfalls markiertes) Versteck suchen, um dort das Ende der Fahndung abzuwarten. Allerdings ist es in NfS Carbon sehr gut möglich, von den Cops das ganze Spiel über fast gänzlich unbehelligt zu bleiben, denn mittels Weltkarte kann man ganz bequem direkt zwischen Versteck und Rennen hin- und herspringen, ohne sich der Gefahr einer Entdeckung durch die Polizei auszusetzen. Dann muss man nur in dem seltenen Fall, dass man mitten bei einem Renn-Event gestellt wird, die - an und für sich äußerst spaßige - Flucht antreten.

Tuner und Bildhauer
Wie mittlerweile für die Serie üblich, umfasst auch das neueste NfS-Spiel einen üppigen Tuning-Bereich. Die Leistungs-Upgrades werden jedoch nur in vereinfachter Form gehandhabt: In jeder Kategorie lassen sich Upgrades in zwei oder drei Güteklassen erwerben, die dann noch in je drei Stufen weiter justiert werden können - so lässt sich wählen, ob das Getriebe für mehr Beschleunigung oder mehr Höchstgeschwindigkeit sorgen soll. Im Bereich des optischen Tunings legt Carbon dafür eine echte Neuheit auf den Tisch: Das "Autosculpt"-Feature bietet die Möglichkeit, speziell dafür vorgesehene Teile mittels Schieberegler individuell zu formen. So können Höhe, Breite und Neigungswinkel der Heckflügel oder der Durchmesser des Auspuff-Endrohrs ganz den eigenen Wünschen angepasst werden, und sogar ein Top-Chop ist möglich. Wer keine Lust hat, an der Tiefe der Luftschlitze in der Motorhaube herumzufummeln, bekommt aber wie gewohnt auch diverse vorgefertigte Teile geboten.

Durch die Nacht
NfS Carbon sieht gut aus: Die Fahrzeugmodelle sind sehr gelungen, und die diversen Lack-Optionen (Perlglanz, Chrom, Matt etc.) reflektieren die Umgebung unterschiedlich stark. Nur die visuelle Anzeige von Lackschäden sieht ziemlich hässlich aus, lässt sich aber auch ganz abschalten. Die Stadt selbst ist in ewige Nacht gehüllt, wirkt aber trotzdem ausreichend detailliert, wenngleich sich einige Gegenden sehr ähneln. Die Motorengeräusche der Autos klingen gewohnt satt und kraftvoll. Dafür plappern die Crew-Kollegen während der Rennen sehr viel. Das ist nur in den seltensten Fällen besonders hilfreich, und die Sprüche wiederholen sich dabei auch viel zu schnell. Wie üblich setzt sich das Musikprogramm aus über 20 "EA-Trax" der Genres Rock, Electro und HipHop zusammen, deren Auswahl natürlich Geschmackssache ist. Das Spiel greift während der Rennen allerdings auch erstaunlich oft auf einen eigenen, durchaus annehmbaren Soundtrack zurück.

Fazit:
manuel.jpgMit Need for Speed Carbon macht EA genau das, was man von dem Groß-Publisher erwartet: Das bewährte Spielprinzip wird kaum verändert, und die wenigen Neuerungen, die eingeführt wurden, sind nicht immer brauchbar - gemeint sind hier vor allem die nur selten nützliche Crew sowie die Polizei, die den Stadtverkehr eigentlich erst so richtig spannend macht, aber viel zu leicht zu vermeiden ist. Doch es gibt auch Positives zu berichten: Die Canyon-Fahrten bringen viel Flair, weil sie stark an die Bergpass-Rennen erinnern, die in der Szene der japanischen Streetracer sehr beliebt sind, und wurden äußerst spannend umgesetzt - schade, dass diese Schauplätze in der Karriere verhältnismäßig selten besucht werden. Insgesamt ist NfS Carbon ein weiterer solider Eintrag in der langen Geschichte der Serie, der diesmal vor allem die lange vernachlässigten Fans von Muscle Cars erfreuen dürfte.

Need for Speed Carbon - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 8.75
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.75
Wertung: 8.125
  • Durchgestylte Optik
  • Gelungene Fahrzeugauswahl
  • Spannende Canyon-Rennen
  • Autosculpt macht individuelles Tuning möglich
  • Polizei kann leicht umgangen werden
  • Unausgereiftes Crew-System
  • Unansehnliche Umsetzung von Lack-Kratzern

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 15.11.2006
Kategorie: Sport
«« Die vorhergehende Rezension
Heroes of Annihiliated Empires
Die nächste Rezension »»
Dawn of War: Dark Crusade
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.88 (8 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6