F.E.A.R. (Xbox360)
Entwickler:
Sierra Entertainment
Publisher:
Sierra Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
60 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Inhalt:
Gruselshooter sind voll im Trend. Einer der bislang besten unter ihnen ist F.E.A.R., das auf dem PC durch tolle Optik und absolut düstere Atmosphäre bestach. Nun hat Sierra sein schauriges Schmuckstück auf Microsofts Wunderkiste portiert und hofft somit, auch Konsoleros begeistern zu können. Ob das Spiel auch auf der Xbox 360 ein Erfolgsgarant ist, erfahrt ihr, wenn ihr euch mit uns auf eine Reise in die absurde Welt der Angstgefühle begebt.
Meinung:
Die Handlung ist in beiden Versionen identisch. Als Soldat der F.E.A.R. (First Encounter Assault Recon), einer Spezialeinheit für paranormale Phänomene à la Akte X, kommt ihr einem mysteriösen Komplott auf die Schliche, das euch im wahrsten Sinne des Wortes den letzten Nerv raubt. Die Story allein ist megaspannend, weil ihr hier auch einiges über die zunächst unklare Identität des Protagonisten erfahrt. Hinzu kommt allerlei übersinnlicher Firlefanz, der es echt in sich hat.
Kuscheldeckchen Das liegt daran, dass die Entwickler es geschafft haben, eine wirklich krasse Atmosphäre zu schaffen. Zuerst denkt man, man spielt einen simplen, etwas dunkler gehaltenen Shooter. Plötzlich erscheint vor euren Augen ohne auch nur einen Hauch der Vorwarnung ein Geist/Zombie/was auch immer, der den ganzen Bildschirm ausfüllt und ekelhafte Schreie von sich gibt. Spielt man im Dunkeln, ist das schon ein Grund, sich sein Schnuffeldeckchen – am besten samt Mami – zu holen. Solche Sequenzen erscheinen immer dann, wenn ihr sie am wenigsten erwartet. Leichen fallen vor euch auf den Boden, von der Decke tropf Blut, Geister huschen um die Ecke und irgendwann könnt ihr einfach nicht mehr. Was hier harmlos klingt ist in Wirklichkeit Horror at its best und allein schon ein Kaufgrund.
Eier!! Olli Kahn sagte ja mal, wir bräuchten Eier. So gern man dem auch zustimmen mag, aber hier helfen euch nicht mal Bullenklöden. Nicht nur, dass die Spannung proportional zur Spielzeit steigt und die Horrorsequenzen heftiger werden, nein – hier begegnet man auch noch extrem fiesen Gegnergesocks, das nicht nur aggressiv, sondern auch sch… -intelligent und verdammt präzise agiert. Eine unter Ego-Shootern äußerst selten vorkommende Krankheit (?), die uns aber ungemein erfreut, da man auf diese Weise nicht einfach durch die (leider strikt linearen) Levels rennt und alles umnietet, was auch nur zu zappeln vorhat. Lieber Deckung suchen, blitzschnell um die Ecke lunzen und den Feind mit ein paar gezielten Schüssen wegpusten.
Hokuspokus? Doch wie macht man das mit einem 360-Controller? Diese Frage dürften sich die Entwickler tausendfach gestellt haben. Monatelang haben sie sich das Hirn zermatert (wie die Zombies im Spiel?), haben alles in ihrer Macht stehende getan, sind Millionen Tastenbelegungen durchgegangen und… haben sich für die falsche entschieden! Zumindest, was die Standarkonfiguration angeht. Statt das „um die Ecke gucken“ einfach auf die Schultertasten (RB, LB) zu legen, muss man am Steuerkreuz rumfuddeln, was extrem nervig ist. Auf den Schultertasten findet ihr stattdessen die Waffenauswahl sowie den Zeitlupenknopf, die sich eigentlich auf dem Steuerkreuz besser gemacht hätten. Sei’s drum, der Rest geht zum Glück einigermaßen gut von der Hand. Nervig ist nur der holprige, zu ruckartige Gang, wenn ihr langsam geht bzw. eigentlich schleicht. Das macht beim Zielen teilweise mehr Probleme als wenn ihr rennt.
Gruftig Die Grafik lässt sich am ehesten als Geschichte aus der Gruft bezeichnen. Ihr spielt F.E.A.R. auf der 360 quasi mit den höchsten Einstellungen, die ein PC mitmachen kann. In Relation zu dem, was die Konsole wirklich kann (was ganz nebenbei mit Gears of War eindeutig bewiesen wurde), eher durchschnittlich. Es wirkt alles etwas zu kantig, die Texturen sind vergleichsweise matschig und der ein oder andere Grafikfehler hat – über welche Sphären und Dimensionen auch immer – seinen Weg ins Spiel gefunden. So wirklich für die Konsole optimiert wurde eigentlich nichts. Wenigstens gibt’s keine Ruckler. Voll überzeugen kann dagegen die akustische Seite, die zwar nicht ganz so furchterregend ausfällt wie im guten alten Doom 3, aber dennoch in der Oberklasse anzusiedeln ist.
Fazit:
Grundsätzlich kann ich F.E.A.R. jedem 360-Zocker empfehlen. Das Spiel sieht klasse aus, verfügt über eine hervorragende KI und einen prächtigen Gruselssound. Den ein oder anderen Grafikfehler kann man locker verkraften. Wer allerdings einen krassen Rechner besitzt und noch nicht in den Genuss dieses Kultspiels gekommen ist, sollte eher zur PC-Fassung greifen, da diese weitaus billiger ist.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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