Belief & Betrayal
Entwickler:
dtp entertainment
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
26,89 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
Pentium 1,2 GHZ, 256 MB Ram, 2,5 GB freier Speicherplatz, 16x DVD ROM Laufwerk, 64 MB Ram GraKa
Inhalt:
Der Reporter Jonathan Danter hat sich eigentlich auf ein paar schöne Tage im warmen Miami gefreut, wo er einen Artikel schreiben soll. Doch wie das Leben so spielt, kommt natürlich alles ganz anders als geplant. Schon sehr bald ist Jonathan im kalten und verregneten London, wo er gemeinsam mit Katrin McKendal, Wissenschaftlerin und Mitglied eines Geheimbundes, den mysteriösen Umständen des Todes seines Onkels nachspürt. Es dauert nicht lange, bis beide auf eine Verschwörung stoßen, in die anscheinend auch die Kirche verwickelt ist.
Meinung:
Anhängern von Dan Brown dürfte die Ähnlichkeit der Story mit seinen Geschichten sofort auffallen! Alles, was er in seinen Romanen schreibt, ist auch hier verwurstet. Es geht wieder einmal um die Geheimnisse des Christentums: Geheimbünde, Mord, Verrat und nichts ist so, wie es scheint. Alles bekannte Zutaten, die das Spiel jedoch nur bedingt interessant machen. Das liegt auch an den Protagonisten, die sehr skizzenhaft wirken und eigentlich nie eine richtige Persönlichkeit entwickeln.
Nicht sie diktieren die Handlung, die Handlung diktiert sie! Das wiederum führt zu einigen kuriosen Umständen. Beispielsweise rettet Katrin Jonathan das Leben. Anschließend vertraut er sich ihr sofort und ohne jegliches Misstrauen an. Aber vorher nehmen die beiden sich noch die Zeit, in aller Ruhe ein Haus zu untersuchen, obwohl jeden Moment der korrupte Polizist, den Katrin niedergeschlagen hat, wieder aufwachen kann. Logik sieht anders aus!
Gut kombiniert, Watson! In Sachen Spielweise unterscheidet sich Belief & Betrayal wenig von anderen Adventures. Ihr befindet Euch in einem Areal und sucht dieses Pixel für Pixel nach Interaktionsmöglichkeiten ab. Es gibt Stellen, an denen ihr euch bestimmte Objekte unbedingt näher anschauen müsst, weil ihr sonst nicht weiterkommt.
Häufig geschieht dies automatisch, doch es gibt immer wieder nervige Passagen, in denen dies nicht so ist. Ihr schaut euch zum Beispiel eine Pfütze an, die sich völlig unauffällig verhält, da auch die Perspektive nicht wechselt und näher darauf eingeht. Ihr geht also weiter, bleibt aber dann nach einer Weile stecken. Warum? Weil ihr bei der Pfütze doch noch ein zweites Mal nachschauen müsst, um dieses Mal den Perspektivwechsel manuell zu aktivieren.
Solche Momente sind ziemlich nervig, was wiederum sehr schade ist, da sich Belief & Betrayal ansonsten recht passabel spielt. Besonders das Notizbuch ist sehr gut gelungen. In diesem werden verschiedene Sachverhalte, die eurer Figur aufgefallen sind, wie zum Beispiel eine durcheinander gewürfelte Bücherreihenfolge, automatisch notiert. Diese Notizen könnt ihr dann im Laufe des Spiels mit anderen Dingen kombinieren, um weiterzukommen.
Altersschwaches Aussehen Die Grafik ist zwar einigermaßen ansehnlich, inzwischen aber doch sehr veraltet. Innovative gestalterische Ideen sucht man vergebens. Vor allem die Übergänge von einem Areal zum nächsten wirken plump und abgehackt. Die Figur tritt zum Beispiel auf die unterste Treppenstufe und ist einen Augenblick später im Folge-Areal.
Man sieht nicht, wie die Person die Treppe hinauf steigt. Auch sieht man nicht, wie sie eine Tür benutzt. Es scheint, als würde man zwischen den Abschnitten einfach nur hin- und hergebeamt. Das haben Spiele wie Baphomets Fluch 4 oder Runaway 2 wesentlich besser gelöst. Immerhin sind die Videosequenzen gut gelungen, auch wenn sie auf schwächeren PCs leicht ruckeln.
Ich kann's nicht mehr hören! Gut gelungen ist die Synchro. Die Stimmen wurden passend ausgewählt und wissen zu überzeugen. Dies lässt sich aber nicht von der Musik sagen. Nach einer Weile geht einem das Gedudel ziemlich auf die Nerven, weil es sich laufend wiederholt! So geht leider viel Atmosphäre verloren.
Fazit:
Belief & Betrayal bietet einige gute Ansätze, letztendlich weicht die anfängliche Begeisterung aber sehr bald der ernüchternden Erkenntnis, dass es an allen Ecken und Enden gewaltig hapert. Eine logisch nicht ganz schlüssige Story, veraltete Grafik und eine nervige Musik ziehen den Spielspaß gewaltig runter. Zudem sind die Minimalanforderungen auf der Verpackung falsch und können für Irritation sorgen.
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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