Titan Quest: Immortal Throne
Entwickler:
Iron Lore
Publisher:
THQ
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
25 €
Systeme:
PC
Testsystem:
2,4 GHz, 1024 MB RAM, 256 MB Grafikkarte
Anforderungen:
1,8 GHz, 512 MB RAM, 64 MB Grafikkarte
Inhalt:
Nach der großen Schlacht zwischen Göttern und Titanen wurde
der letzte seiner Art tief unter einem Berg von den Göttern gefesselt. In
„Titan Quest“ wurde er befreit und stieg hinauf zum Olymp, um sich zu rächen.
Zwar durften wir Helden den Riesen besiegen, doch unserer Verbindung zu den
Göttern brach dennoch ab.
Aber Göttervater Zeus hat in seiner unendlichen
Weisheit noch im letzten Augenblick ein Portal geschaffen, um unseren Helden
ein weiteres Mal auszusenden, die Welt zu retten?!
Willkommen im Addon „Immortal Throne“.
Meinung:
Nach drei Akten „Titan Quest“ kehren wir im vierten zunächst
wieder nach Griechenland zurück. Der Tempel des Apollon liegt auf Rhodos, doch
nichts ist, wie es einst war. Ein riesiges Meeresungeheuer hat die Küste
heimgesucht. Mit letzter Kraft stießen die Götter den Koloss von Rhodos auf das Ungeheuer und töteten es. Leider brach dann die Verbindung zur Welt der Menschen
ab und nun überrennen Heerscharen von Monstern die Küste und stoßen bis tief in
das Hinterland vor. Die Zeit für Helden ist gekommen und so steigen wir von den
Höhen des Olymps hinab, um wieder einmal die Welt zu retten. Bald wird klar,
dass die dämonische Bedrohung aus dem Reich der Toten, dem Hades, stammt.
Anstatt wie Herakles die Toten zurückzuholen, müssen wir
für Ordnung sorgen, denn im Hades ist nichts mehr, wie es einst war. So
können wir zunächst auch nicht den Styx überqueren, da der
Fährmann uns feindlich gesinnt ist.
Atmosphäre Die Unterwelt wurde sehr interessant umgesetzt. So gibt es
nach viel sattem Grün und karger Wüste im Hauptspiel auf Rhodos eine nette
Geschichte, die uns schnell in das Reich der ewig grauen Dunkelheit führt.
Sicherlich ist die Geschichte nicht der Hammer, da eigentlich nur etwas altbekannte
griechische Mythologie genommen, angepasst und als Hintergrundstory in
„Titan Quest“ eingefügt wurde, aber wer wollte nicht schon immer Hades
persönlich vor Ablauf seiner Zeit begegnen? Zudem ist TQ eher ein Hau-Drauf- als ein Rollenspiel. Atmosphäre kommt
dennoch auf, denn die wunderschöne, passende Musik überzeugt auch im Addon und
lässt nur einen Wunsch offen: MEHR!
Taktik Reinstürmen und die Gegner beseitigen, bevor sie uns an den Kragen gehen – das ist ungefähr das Spielprinzip. Nur wenige
Bossgegner erfordern etwas Strategie. Allerdings zieht der Schwierigkeitsgrad hin und wieder ganz gehörig an. So können manche Widersacher in einem bestimmten Areal
Energie entziehen, weshalb der Held ständig in Bewegung bleiben muss. Außerdem gibt
es sehr schwierige Situationen für bestimmte Meisterschaftenkombinationen, die
es zwar auch schon im Hauptspiel gab – nur nicht so extrem.
Die neue Meisterschaft Anders als Diablo verfügt TQ über acht
Charakterklassen, die hier Meisterschaften genannt werden. Dabei lassen sich
sehr früh schon bis zu zwei Meisterschaften kombinieren. Das Addon „Immortal Throne“ bietet mit der
Traumbeherrschung eine neue Meisterschaft an, die auf Wunsch
kombiniert werden kann. Wer schon immer Monster reihenweise einschläfern oder
übernehmen wollte, ist jetzt bestens gerüstet.
Die neu hinzugekommenen Klassen sind zwar sehr interessant, können aber je nach Kombination den Spieler an den Rand des Wahnsinns treiben. Wer die alten Klassen schon kennt, sollte zuerst die Traumbeherrschung nehmen
und dann überlegen, womit diese Klasse am besten kombiniert
werden kann, um dem Frustfaktor vorzubeugen.
Klein aber fein – Neue Funktionen Neu in TQIT sind zwei NPCs: Der Karawanentreiber und der
Verzauberer. Der Karawanentreiber bietet eine Art Bankfach für jeden Charakter,
das je nach Goldsack erweitert werden kann, und ein Tauschfach, auf welches
jeder lokale Charakter zugreifen kann. Somit können nun Gegenstände zwischen
allen Charakteren auf ein und demselben Rechner transferiert werden – und das
sogar kostenlos.
Der Verzauberer kann Relikte von Waffen oder
Rüstungen wieder entfernen, wobei entweder das Relikt oder die Waffe bzw.
Rüstung dabei zerbricht. Außerdem kann der Verzauberer die neuen arkanen
Formeln benutzen, um neue Artefakte herzustellen. Je nach Rezept
und Zutaten können dabei äußerst mächtige Artefakte entstehen, die in einem
neuen Ausrüstungsfeld Platz finden.
Waren die Monster in TQ zu stark, ging stets Erfahrung
verloren, was bei höheren Stufen sehr schnell sehr viel werden konnte. In IT
gibt es nun Grabsteine, die einen Teil
der verlorenen Erfahrungspunkte bei Aktivierung zurückgeben. Stirbt man auf dem
Weg zum Grabstein, geht der alte Stein verloren und ein neuer entsteht.
Der Kommentar dazu im Handbuch: „Sie sollten aber auch wirklich etwas
vorsichtiger sein.“
Auch die Begleiter-KI wurde verbessert. So gibt es nun drei
Einstellungsmodi für jeden Wolf, Kernbewohner und Begleiter: Aggressiv, normal und defensiv. Leider sind die Monster später so
extrem stark, dass ich inzwischen ohne Begleiter spiele, da sich diese nach nur
einem Treffer ins virtuelle Nirvana verabschieden.
Der Mehrspielermodus wurde ebenfalls verbessert. So gibt es
unter anderem eine PvP-Option, mit der Spieler auch gegeneinander antreten
können, und es ist möglich, andere Spieler zu inspizieren, um ihre Ausrüstung
anschauen zu können. Das Gepäck lässt sich endlich automatisch sortieren,
Attribute können auch zurückgenommen werden, sofern der Charakterschirm noch
nicht geschlossen wurde. Außerdem gibt es eine neue Leiste zur Schnellauswahl, die
per Tastendruck aktiviert werden kann. Trefferpunkte und Energie werden nun auf
Wunsch auch in Zahlen statt in Balken angezeigt und die Kartenoption wurde
ebenfalls optimiert und erweitert. Die Grafik ist zwar dieselbe geblieben, doch wurden neue Effekte hinzu-
und neue Animationen eingefügt und so runden Fußabdrücke, Fische und
Meereswellen nun den tollen optischen Eindruck ab.
Fazit:
Als alter Diablo-Veteran macht mir auch „Titan
Quest“ viel Freude. Das Addon ist mit seinem
komplett neuen Akt eine schöne Erweiterung zum Hauptspiel geworden. Die neue Klasse trifft
nicht ganz meinen Geschmack, aber die Idee dahinter und die
Umsetzung finde ich dennoch interessant und gelungen, zumal es dadurch neue,
taktische Möglichkeiten gibt. Auch die neuen Funktionen sind alle sinnvoll und
sorgen für wachsende Begeisterung. Schade, dass das nicht schon per Patch
im Hauptprogramm umgesetzt wurde. Alles in allem bietet "Immortal Throne" interessante Neuerungen für einen annehmbaren Preis. Kaufen!
| |
Autor der Besprechung:
Ralph Traber
|